Arbeitswelt & Trends

Windows-10-Versionen

Für diese Versionen spielt Microsoft keine Sicherheitsupdates mehr aus

von 22.02.2021
Zwei Kollegen, eine Mann und eine Frau, arbeiten an einen Windows-Rechner und fragen sich, welche Windows-10-Versionen es gibt. Bild: Microsoft moment 2
Welche Windows-10-Versionen gibt es? Bild: Microsoft

Windows 10 sollte das letzte Windows-Betriebssystem sein, ist es dank Windows 11 aber doch nicht. Dennoch gibt es weitere neue Windows-10-Versionen. Denn: Sie können durch das Support-Ende veralten!

Was es den verschiedenen Versionen auf sich hat und wie Unternehmen auf ein Support-Ende reagieren müssen, lesen Sie bei uns.

Windows 10 bleibt (nicht) für immer?

Früher gab es regelmäßig neue Windows-Versionen, mit denen das Betriebssystem jeweils an den Entwicklungsfortschritt und die neuen Anforderungen angepasst wurde – und mit neuen Features häufig auch neue Standards gesetzt haben. Das wurde mit Windows 95, Windows 98, Windows ME, Windows 2000, Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 jeweils genau so gehalten.

Mit Windows 10 hat sich Microsoft dann aber dazu entschieden, das Betriebssystem als Software-as-a-Service anzubieten – beziehungsweise als Windows-as-a-Service. Das heißt, dass der Software-Riese keine ganz neuen Produkte anbietet, die auf einen Schlag viele Neuerungen mit sich bringen und bekannte Funktionen erheblich verändern. Stattdessen setzte Microsoft nun unter dem Namen Windows 10 auf ein neues Update-Modell, das Veränderungen in kleinen Einheiten bringt.

Der Vorteil des neuen Vorgehens war, dass Microsoft schneller auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren konnte und nicht Jahre bis zum nächsten großen Release warten musste. Inzwischen gibt es mit  Windows 11 aber doch wieder ein ganz neues Windows-Betriebssystem. Nichtdestotrotz erhält auch Windows 10 vorerst noch weitere Updates. Und das bedeutet: Es kommen noch weitere zu den bereits existierenden Windows-10-Versionen mit unterschiedlichen Bezeichnungen hinzu.

Aus der Vogelperspektive ist ein Mann mit Mütze und einem Laptop auf den Knien zu sehen. Er will keine der veralteten Windows-10-Versionen nutzen und upgraden. Bild: Unsplash/Windows

Bei mehreren Windows-10-Versionen steht das Support-Ende an. Bild: Unsplash/Windows

Welche Windows-10-Versionen gibt es?

Im Reigen der Windows-10-Versionen (auch: Windows 10 Versionen) hat Windows 10 Version 1507 als erstes Windows-as-a-Service am 29. Juli 2015 den Anfang gemacht. Die Versionsbezeichnung setzt sich dabei aus Jahr und Monat zusammen. Dieses Schema hat sich mit den Versionen 1511, 1607, 1703, 1709, 1803, 1809, 1903, 1909 und 2004 genau so fortgesetzt.

Dabei hat es sich eingebürgert, dass zwei Mal im Jahr – meist im März und September – die Funktionsupdates ausgespielt wurden und werden. Bei Microsoft nennt sich das „halbjähriger Kanal“. Erst mit der Version 20H2 ist Microsoft von dem vorherigen Bezeichnungsschema abgewichen: Nun wird in Halbjahren unterschieden. Nach Windows 10 21H1 folgt in der zweiten Jahreshälfte 2021 Windows 10 21H2 als neuestes Funktionsupdate. Zusätzlich zu diesen Funktionsupdates rollt Microsoft monatliche Qualitätsupdates aus, die unter anderem für die Sicherheit der Software sorgen und Fehler beheben.

In Abgrenzung an den halbjährlichen Turnus gibt es für die Windows-Editionen Enterprise und IoT Enterprise zusätzlich den „langfristigen Service-Kanal“ (LTSC) mit der Version 1809 und den „Long-Term Servicing Branch“ (LTSB) mit den Versionen 1607 und 1507 (RTM). Hierbei handelt es sich um gebündelte Versionen, die in besonders großen Konzernen den Wartungsaufwand verringern sollen.

Windows 10: Lebenszyklus bleibt erhalten

Die Vorgänger-Betriebssysteme von Windows 10 unterlagen alle einem festen Lebenszyklus von zehn Jahren, dann trat das Support-Ende ein. Das war bei diesen Microsoft-Produkten sozusagen Gesetz. Und auch bei den verschiedenen Windows-10-Versionen hält Microsoft an einem Windows-Lebenszyklus fest, dieser ist aber deutlich kürzer – korrespondierend zu den nun häufiger erscheinenden Funktionsupdates. Microsoft spricht in diesem Zusammenhang von Wartungsplänen und Servicezeitachsen. Diese variieren je nach Edition und Veröffentlichungszeitpunkt. Hier ein Überblick:

  • Windows 10 Enterprise, Windows 10 Education & Windows 10 IoT Enterprise:
    Die Funktionsupdates aus dem 1. Halbjahr (H1) werden 18 Monate nach Veröffentlichung gewartet, die Funktionsupdates aus dem 2. Halbjahr (H2) sogar 30 Monate.
  • Windows 10 Pro, Windows 10 Pro Education, Windows 10 Pro for Workstations & Windows 10 Home: Die Funktionsupdates aus dem 1. und 2. Halbjahr werden 18 Monate gewartet.

Und was bedeutet das konkret? Ganz einfach: Die jeweilige Windows-10-Version erhält nur über den jeweiligen Service-Zeitraum hinweg die monatlichen Qualitätsupdates, danach nicht mehr, sodass keine Sicherheitslücken mehr geschlossen werden. Kunden müssen dann zu einer neueren Version wechseln. Von diesem regelmäßigen Turnus sind die erwähnten Versionen aus dem „langfristigen Service-Kanal“ (LTSC) und dem „Long-Term Servicing Branch“ (LTSB) übrigens ausgenommen. Sie haben länger Bestand.

Support-Ende für Windows-10-Versionen

Einige Windows-10-Versionen (auch: Windows 10 Versionen) haben ihren Lebenszyklus demnach schon überschritten. Ihr jeweiliges Windows-10-Support-Ende haben namentlich die Versionen 1511, 1703, 1709 und 1903 bereits erreicht. Bei einigen Versionen hat Microsoft aufgrund der Corona-Pandemie den End-of-Support-Termin verschoben. Hier ein Überblick über die weiteren Windows-10-Versionen, die das Support-Ende erreicht haben:

  • Stichtag 11. Mai 2021:
    Support-Ende Windows 10 Version 1803

    (Editionen Education, Enterprise und IoT Enterprise; wegen Corona späterer Termin)
    Support-Ende Windows 10 Version 1809
    (Editionen Education, Enterprise und IoT Enterprise; wegen Corona späterer Termin)
    Support-Ende Windows 10 Version 1909
    (Editionen Home, Pro, Pro Education und Pro for Workstations; für Enterprise, Education und IoT Enterprise greift bei der Version 1909 die 30-monatige Servicezeit)
  • Stichtag 14. Dezember 2021:
    Support-Ende Windows 10 Version 2004
    (Editionen Home, Pro, Pro Education, Pro for Workstations, Enterprise, Education, IoT Enterprise)
  • Stichtag 10. Mai 2022:
    Support-Ende Windows 10 20H2
    (Editionen Home, Pro, Pro Education und Pro for Workstations; Support-Ende für die Editionen Enterprise, Education und IoT Enterprise erst am 9. Mai 2023)

Wichtig ist, dass Unternehmen wie auch Privatnutzer diese Windows-10-Versionen nicht über das offizielle End-of-Support-Datum hinaus verwenden. Denn: Sonst drohen Gefahren!

Ein Windows-Laptop steht auf einem Tisch. Windows 10 Version 1909 ist bald veraltet. Bild: Unsplash/Windows

Grundsätzlich wichtig: eine aktuelle Software-Version. Windows-10-Versionen können veralten. Bild: Unsplash/Windows

Veraltetes Windows 10: Sicherheitslücken drohen

Unternehmen, die eine der genannten veralteten Windows-10-Versionen nutzen, sollten jetzt dringend die nachfolgenden Funktionsupdates ausspielen und dabei am besten direkt alle Updates bis zur aktuellsten Version ausführen – also Windows 10 Version 21H1 beziehungsweise ab November 2021 Windows 10 21H2. Nur dadurch lässt sich sicherstellen, dass das Betriebssystem sowohl bezüglich des Funktionsumfangs als auch des Qualitätsstandards auf dem aktuellsten Stand ist. Eine weitere Alternative ist der Wechsel auf Windows 11.

Und das ist wichtig. Denn: Unternehmen machen sich angreifbar, wenn sie es nicht tun und eine veraltete Windows-Version nutzen. Warum? Weil Sicherheitslücken einer Einladung an Cyberkriminelle gleichkommen, das Netzwerk zu befallen. Häufig gehen damit IT-Ausfälle einher, die wiederum zu Störungen in den Geschäftsabläufen und damit zu finanziellen Einbußen führen.

Außerdem kann es zu Lösegeld-Forderungen kommen, wenn die Angreifer Daten verschlüsseln. Auch das führt zu finanziellen Verlusten. Noch schlimmer ist es, wenn dabei auch personenbezogene Daten abgezogen werden und später im Internet auftauchen. Dann haben nämlich auch die Datenschutzbehörden ein Wörtchen mitzureden. Der Grund: Die veraltete Software widerspricht dem in der DSGVO geforderten Stand der Technik. Es können wegen einem Windows-10-Supprt-Ende daher hohe Bußgelder drohen.

IT-Experten helfen beim Win-10-Update

Es zeigt sich in diesem Beitrag wieder einmal sehr anschaulich: Das Microsoft-Universum ist ziemlich kompliziert und vor allem für Laien nicht einfach zu verstehen. In dem Wirrwarr von Windows-Versionen und Editionen lässt sich wirklich schnell der Überblick verlieren. Daher empfiehlt es sich grundsätzlich, dieses ganze Thema an einen Microsoft-Experten zu übergeben – zum Beispiel einen Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK.

Dieser kümmert sich dann nicht nur darum, das richtige Produkt und den richtigen Plan für Unternehmen von unterschiedlicher Größe und verschiedenen Anforderungen zu finden; er übernimmt auch die konforme Lizenzierung der originalen Microsoft-Software.

Sofern gewünscht, nimmt der IT-Fachmann Ihnen auch die ständige Aktualisierung der Software ab. Durch das Patch-Management können Sie sicher sein, dass Sie in Ihrem Unternehmen immer die aktuellsten Windows-10-Versionen nutzen und sämtliche Sicherheitslücken geschlossen sind. Das alles passiert außerhalb Ihrer Geschäftszeiten, sodass Sie von den Updates gar nichts mitbekommen. Und sobald sich der Windows-Lebenszyklus seinem Ende nähert, geben die IT-Fachleute rechtzeitig bescheid.

Update vom 03.11.2021: Windows 10 21H2 kommt jetzt!

Nach der Ankündigung von Windows 11 ist die Frage aufgeploppt, ob es für Windows 10 noch ein weiteres Funktionsupdate kommen wird oder ob Windows 10 nun mit jedem weiteren Support-Ende mehr und mehr Geschichte wird. Jetzt ist bekannt: Windows 10 Version 21H2 kommt bereits jetzt im November 2021. Mit dem Feature-Update will Microsoft die derzeit 1,3 Milliarden aktiven Windows-10-Geräte im Monat weiterhin unterstützen. Denn klar ist: Nicht jedes Unternehmen und nicht jeder Privatanwendende wird direkt mit Erscheinen von Windows 11 den Wechsel angehen.

Welche neuen Funktionen Windows 10 21H2 mitbringen wird, ist noch nicht im Detail bekannt. Aus Windows-Insider-Kreisen dringt allerdings hervor, dass es diesbezüglich wohl kein Feuerwerk geben wird. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Blog-Beitrag zu Windows 10 21H2. Als kleiner Teaser vorweg: Das Augenmerk scheint bei dieser neuen Windows-10-Version weniger auf innovativen neuen Funktionen zu liegen, als auf Bugfixes, mit denen Mängel aus den Vorgängerversionen behoben werden.

Update vom 17.11.2021: Großteil nutzt noch Windows 10

Auch wenn Windows 11 für einige Windows-10-Nutzer bereits zur Verfügung steht und Microsoft das Tempo beim Ausrollen des Updates deutlich erhöht hat, bleibt Windows 10 weiterhin hoch im Kurs: 34 Prozent aller Windows-Nutzer verwenden derzeit  Windows 10 20H2; 37,2 Prozent nutzen weiterhin die Windows-10-Version 21H1; der Anteil der Windows-11-Nutzer liegt derzeit bei lediglich 4,8 Prozent.

Mit 14,1 Prozent ist auch die Windows-10-Version 2004 immer noch weit verbreitet. Allerdings besteht hier dringender Bedarf zum Handeln. Denn: Der Support für diese Windows-Version endet am 14. Dezember 2021. Nach diesem Stichtag spielt Microsoft weder neue Qualitäts- noch Sicherheitsupdates aus. Diejenigen, die diese Version aktuell noch nutzen, sollten entweder zu einer neueren Windows-10-Version oder direkt zu Windows 11 wechseln – ansonsten laufen sie Gefahr, nach dem Support-Ende von Cyberangriffen ereilt zu werden.


Weiterführende Links:
Microsoft, Microsoft, Microsoft, Microsoft, Microsoft, Microsoft, Microsoft, PC Welt

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Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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