IT-Infrastruktur

6G-Entwicklung läuft

Deutschland investiert in das Netz der Zukunft

von 21.04.2021
Zu sehen ist der Torso einer Person; eine Hand hält ein Smartphone so, dass die Person es nutzen und dabei in Zukunft auf 6G zurückgreifen kann. Bild: Pexels/Ono Kosuki
Schnelles Internet auch unterwegs – 5G macht es möglich, 6G soll es noch besser machen. Bild: Pexels/Ono Kosuki

Der 5G-Ausbau in Deutschland schreitet voran, 5G ist aber noch längst nicht flächendeckend verfügbar. Dennoch wird hinter den Kulissen schon am Nachfolger gebastelt – und Deutschland will bei der 6G-Entwicklung ordentlich mitmischen.  
Wir erklären, was 6G genau ist, wie schnell 6G sein wird und wann der neue Mobilfunkstandard kommen soll.

Zu sehen ist der Torso einer Person; eine Hand hält ein Smartphone so, dass die Person es nutzen und dabei in Zukunft auf 6G zurückgreifen kann. Bild: Pexels/Ono Kosuki

Schnelles Internet auch unterwegs – 5G macht es möglich, 6G soll es noch besser machen. Bild: Pexels/Ono Kosuki

Schnelles Internet für Deutschland

Die Versteigerung der 5G-Frequenzen war im Juni 2019 sozusagen der Startschuss für den 5G-Netzausbau in Deutschland. Nach 52 Tagen und 497 Auktionsrunden hatten sich die vier Bietenden – die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch – jeweils ein mehr oder weniger dickes Stück vom Kuchen abgeschnitten.
Teilweise haben sich die Netzanbieter dann auch sofort darüber hergemacht und ihr jeweiliges 5G-Netz eröffnet. Parallel dazu wurden und werden nach und nach die verbleibenden weißen Flecken bei der Versorgung mit 4G (LTE) geschlossen. Im Oktober 2020 waren nach Angaben der Bundesnetzagentur immerhin 96,5 Prozent der Fläche in Deutschland mindestens von einem Mobilfunknetzbetreiber mit 4G versorgt.
Während bei diesen Mobilfunkstandards also weiterhin Ausbaubedarf besteht, richtet sich der Blick gleichzeitig schon auf das, was übermorgen kommen soll. Die grundlegende Fragestellung: Wird es 6G geben? Die Antwort: Ja, denn der 5G-Nachfolger befindet sich schon in der Entwicklung. Bevor wir uns aber diesem Netz der Zukunft widmen, wollen wir einen kurzen Blick auf den Stand der Dinge beim 5G-Netzausbau werfen.

5G-Netzausbau: Stand der Dinge

Schon im Sommer 2019 haben sowohl die Telekom als auch Vodafone ihre 5G-Netze eröffnet, Telefonica folgte im Herbst 2019. Seitdem sind die drei Breitbandanbieter unterschiedlich schnell vorangekommen. Die Telekom hat im März 2021 ein wichtiges Zwischenziel erreicht: Mit mehr als 50.000 Antennen mit 5G-Technik kann sie nach eigenen Angaben schon 80 Prozent der Bevölkerung – nämlich 66 Millionen Menschen – mit 5G versorgen.
Auch Vodafone scheint über Plan zu liegen. Hier statten inzwischen mehr als 7.000 5G-Antennen mehr als 20 Millionen Menschen mit schnellem Internet aus. Telefonica ist derzeit in 15 Städten mit 5G vertreten, bis Ende 2021 soll der neue Mobilfunkstandard 30 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Das 5G-Netz von 1&1 Drillisch lässt nach wie vor komplett auf sich warten. In der Branche munkelt man, dass es wohl 2022 damit losgehen könnte.
Bis spätestens Ende 2025 wollen Telekom, Vodafone und Telefonica die gesamte Bevölkerung mit ihrem 5G-Angebot abdecken. Vor allem für Unternehmen ist das eine gute Nachricht. Denn: Für sie wird schnelles Internet immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Bedeutung von 5G für Unternehmen

Aber warum ist 5G für Unternehmen so wichtig? Ganz einfach: Die Unternehmen versprechen sich enorme technische Fortschritte durch den neuen Mobilfunkstandard. Zunächst einmal können Mitarbeiter durch das schnelle Internet unterwegs besser mit ihren Firmenhandys arbeiten und beispielsweise auf Informationen im Firmennetzwerk zugreifen. Zudem macht das 5G-Netz eine Datenübertragung in Echtzeit möglich, erhöht die Stabilität der Datenverbindung und schafft Datenraten von bis zu 10 Gigabyte. Und das wiederum ist die Grundlage für so manches Zukunftsszenario.
Selbstfahrende Autos, die mit anderen Fahrzeugen, mit Ampeln und allen anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren und somit Teil einer vernetzten Verkehrsinfrastruktur sind. Roboter, die in Produktionsanlagen an einem Standort im Ausland eingesetzt, aber dennoch von den Mitarbeitern in der Firmenzentrale angesteuert werden können. Mediziner, die aus der Ferne einen chirurgischen Eingriff vornehmen können. Durch 5G werden diese und viele weitere Visionen möglich.
Die Bundesnetzagentur sagt dazu: „Durch die neue Mobilfunkgeneration 5G werden insbesondere die Entwicklung innovativer Dienste und Anwendungen gefördert – darunter zum Beispiel automatisiertes Fahren, Industrie 4.0 oder die Telemedizin.“ Da stellt sich die Frage: Wie kann 6G das noch toppen? Und: Braucht es 6G dann überhaupt noch?

Zu sehen ist ein Blick in der Smart Factory der TRUMPF Group in Ditzingen. Die 6G-Entwicklung kann hier zu einem noch größeren technologischen Fortschritt führen. Bild: TRUMPF Group

Die Smart Factory ist schon jetzt mehr und mehr Realität. 5G und die 6G-Entwicklung sollen sie noch weiter voranbringen. Bild: TRUMPF Group

6G-Entwicklung – das Netz der Zukunft

Was bedeutet 6G? Die Abkürzung steht zunächst einmal für die sechste Generation des weltweiten Mobilfunkstandards. Technologisch betrachtet, bedeutet der noch hypothetische 6G-Standard eine noch schnellere Verbindung, als 5G sie bieten kann. Und wie schnell ist 6G dann im Vergleich? Die neue 6G-Technik soll 100 Mal schneller sein als der 5G-Mobilfunkstandard.
Die 6G-Entwicklung soll daher die mobile Datentechnologie der Zukunft realisieren und die Kommunikationstechnologien revolutionieren können. Und wie schon bei 5G sollen dadurch vor allem Industrie und Wirtschaft profitieren. Als wichtigste Felder werden hier das Internet of Things (IoT), das autonome Fahren, die Landwirtschaft und die (Tele-)Medizin angeführt.
Das Paradebeispiel für 6G-Anwendungen ist die Extended Reality, sprich: die Erweiterte Realität. Dabei sollen 3D-Darstellungen von Menschen in Echtzeit auf mobile Endgeräte oder in Räume gestreamt und projiziert werden können. Solche visionären Techniken, die unter anderem an die Star-Wars-Filme erinnert, würden bei räumlicher Distanz ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Arbeitsalltag wie auch in der Produktion schaffen.

Bund will bei 6G-Entwicklung mitmischen

Nachdem der 4G-Ausbau ziemlich verschlafen wurde und Deutschland auch beim 5G-Ausbau nicht ganz so schnell vorankommt wie manch anderes Land, soll bei der 6G-Entwicklung alles anders werden. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im April 2021 die erste deutsche Forschungsinitiative zur 6G-Technologie gestartet. Für den „internationalen Wettlauf um die Entwicklung von 6G“ stehen bis 2025 insgesamt 700 Millionen Euro zur Verfügung.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt dazu: „Wir müssen jetzt schon an das Übermorgen denken und neue Schlüsseltechnologien und Standards in den Kommunikationstechnologien von Beginn an mitgestalten. Die digitale Transformation hat sich beschleunigt und die Notwendigkeit einer starken Netzinfrastruktur unterstrichen.“
Sie will sich dafür einsetzen, dass die technologische Souveränität Deutschlands und Europas durch die massive Investition in die 6G-Forschung langfristig gestärkt wird. Deutschland soll bei der nächsten Generation von Mobilfunkstandard nicht nur die technologischen Grundlagen entwickeln; deutsche Unternehmen sollen auch führend dabei sein, 6G zu nutzen und anzubieten. Das Ziel sei es, künftig nicht von anderen abhängig zu sein.

6G-Forschung auch durch andere Projekte

Genau das, also die Unabhängigkeit von anderen, ist auch die Motivation hinter weiteren Projekten zu 6G-Entwicklung. Eines davon, „Hexa-X“, läuft seit Januar 2021 auf EU-Ebene. Insgesamt 25 Teilnehmer – darunter unter anderem Nokia, Ericsson, Siemens und Intel sowie die Technischen Universitäten Kaiserslautern und Dresden – sind daran beteiligt. Die EU stellt dafür 900 Millionen Euro bereit.
Mit diesem Projekt will man sich von chinesischen Herstellern wie Huawei befreien. Denn: Diese stehen immer wieder unter dem Verdacht, als Lieferant von 5G-Netzerwerktechnik die über 5G übermittelten Daten auslesen zu können. Und das wäre der wohl einfachste Weg für Cyber- und Wirtschaftsspionage.
Bis es zum potenziellen Befreiungsschlag kommen kann, wird es aber noch einige Zeit lang dauern. Vielleicht haben Sie sich inzwischen auch schon die Frage gestellt: Wann kommt 6G? Das 6G-Netz soll circa 2030 starten und ab dann nach und nach das 5G-Netz ersetzen – genauso wie 5G aktuell schrittweise 4G ablöst. Irgendwann wird dann auch 4G seinen Dienst getan haben und, wie es derzeit bei 3G der Fall ist, ausgedient haben. Ein Mobilfunkanbieter nach dem anderen stellt aktuell sein 3G-Netz ein.

Schnelles Internet – für Unternehmen ein Muss

Grundsätzlich gilt schon jetzt für jedes Unternehmen: Ohne (schnelles) Internet geht nichts mehr. An der zur Verfügung stehenden Bandbreite können unsere IT-Dienstleister vor Ort zwar nicht viel drehen, sie können aber dafür sorgen, dass das, was ankommt, optimal genutzt wird.
Dazu knöpfen sich die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK die IT-Infrastruktur vor Ort vor und decken mit einer umfassenden IT-Infrastrukturanalyse sämtliche Optimierungspotenziale auf. Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Einbindung in das Netzwerk und die Bereitstellung der Internetverbindung, sondern bezieht auch alle angeschlossen Hardware- und Software-Komponenten mit ein. Auf Wunsch setzen unsere IT-Partner die Optimierungsmaßnahmen natürlich auch gern für Sie um.
Interesse? Dann nehmen Sie doch Kontakt zu unserem Partner in Ihrer Nähe auf und lassen Sie sich beraten. Wir freuen uns auf Ihre zunächst vollkommen unverbindlich Anfrage!


Weiterführende Links:
Bundesnetzagentur, Telekom, Vodafone, Telefonica, 1&1 Drillisch, logitel, BMBF, PC-Welt, Spiegel

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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