Hier finden Sie verständliche Erklärungen zu den wichtigsten Begrifflichkeiten rund um das Thema IT.
Was ist ein Turing-Test?
Mit dem Begriff Turing-Test wird ein Verfahren im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bezeichnet, das feststellt, ob ein Computer so denken kann wie ein Mensch. Benannt ist der Turing-Test nach Alan Turing, einem britischen Mathematiker, der in den 1940er und 1950er Jahren tätig war und als einer der ersten Pioniere im Bereich der KI-Forschung gilt. Er selbst verwendete ursprünglich den Namen Imitation Game.
Bei einem Turing-Test soll herausgefunden werden, ob ein Computer unter bestimmten Bedingungen die gleichen Antworten geben kann, wie sie ein realer Mensch geben würde. Kann die prüfende Instanz während des Tests nicht sicher bestimmen, ob die Antwort von einem Menschen oder einem Computer stammt, hat der Computer den Turing-Test bestanden. Erstmals gelang das dem Chatbot Eugene Goostman im Jahr 2014, wobei das Ergebnis als umstritten gilt. In anderen Tests sind Programme den Versuchspersonen gegenüber kurzzeitig als menschlich erschienen, ohne dass sie den Turing-Test jedoch formal bestehen konnten.
Wie funktioniert ein Turing-Test?
Bei dem so genannten Turing-Basis-Test existieren drei Terminals. Ein Terminal wird durch einen Computer bzw. ein Computer-System besetzt, die anderen beiden durch reale Menschen. Jedes Terminal ist physisch, optisch und akustisch von den jeweils anderen getrennt.
Der Turing-Test beginnt damit, dass eine reale Person aus einem Terminal eine Frage stellt, die von den anderen beiden Parteien beantwortet werden muss. Die Frage bzw. Fragestellung unterliegt dabei entsprechenden formalen und inhaltlichen Vorgaben, die exakt gleich für die Befragten sind. Nach Ablauf einer definierten Zeitspanne, in der sowohl die zweite Person als auch der Computer ihre Antworten abgegeben haben, muss die fragende Person darüber entscheiden, hinter welchem Terminal sich der Mensch bzw. der Computer verbirgt.
Durch mehrere Fragerunden und Wiederholungen entsteht dann ein Gesamtergebnis. Kommt bei der Auflösung und Auswertung heraus, dass der Fragesteller maximal bei der Hälfte seiner Testläufe die richtige Zuordnung vorgenommen hat, wird dem Computer eine künstliche Intelligenz bescheinigt; er hat den Turing-Test dann bestanden.
Turing-Test Kritik
Seit einigen Jahren sind sich Forscher und Experten nicht immer einig darüber, wie gut oder aussagekräftig der Turing-Test wirklich ist. Gegenstand der Diskussion ist insbesondere die Art der Befragung und die gewählten Themenfelder. Während Computer bei klassischen Ja-Nein-Fragen naturgemäß sehr gut abschneiden (hier existiert ja auch die natürliche 50/50-Chance), gestaltet sich der Turing-Test schwierig, wenn es um Fragen geht, die einen sozialen oder emotionalen Kontext beinhalten.
Andersherum gibt es auch Beispiele, in denen direkt klar ist, hinter welchem Terminal der Computer steckt, weil die Fragen sehr schnell und besser beantwortet werden. Ein Beispiel dafür sind Suchmaschinen wie Google, die bei Themenbereichen wie der Wissens- und Informationssuche jeden realen Menschen übertreffen.
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