Lärm am Arbeitsplatz ist für Arbeitnehmer unangefochten der Störfaktor Nummer 1. Arbeitgeber hingegen sind es häufig leid, sich die Klagen über den Lautstärke-Pegel anzuhören.
Die Lösung für alle Beteiligten könnte schon bald das Großraumbüro revolutionieren und ist dabei höchst unscheinbar. Alle Infos zu dieser neuen Erfindung erhalten Sie jetzt hier.
Lärm im Büro senkt Produktivität und Motivation
Großraumbüros sind hip, Großraumbüros sind schick. Und bieten – da gibt es wohl keine zwei Meinungen – durchaus eine Menge Vorteile. Nur gegen einen ganz massiven Nachteil kommt die Freifläche nicht an: die Lautstärke. Kollege A telefoniert angeregt, Kollege B und C unterhalten sich über ein aktuelles Projekt, Kollege C kloppt permanent fluchend auf seiner Tastatur herum und Kollege D, der eigentlich konzentriert an einem neuen Konzept arbeiten sollte, wirft irgendwann frustriert das Handtuch und verschwindet Richtung Kaffeemaschine.
So sieht der Alltag in vielen Unternehmen leider aus. Das Problem: Ist das Großraumbüro als reines Großraumbüro konzipiert und verfügt beispielsweise nicht über flexible Wände (wie damals in der Turnhalle), ist der Geräuschentwicklung nicht Herr zu werden. Und eine Erfahrung haben sowohl Vorgesetzte als auch Mitarbeiter gemacht: die Pflanzentöpfe, Lärmschutz-Elemente und halbhohe Schaumstoffschall-Elemente zwischen den einzelnen Schreibtischen mögen zwar messbar etwas Lärm schlucken, aber nicht gefühlt.
Das Problem an der permanenten Geräuschbelastung an einem langen Arbeitstag: Sie macht mürbe. Und sie senkt nicht nur die Produktivität, sondern auch die Motivation. Zwar gibt es auch Tage, an denen das gesamte Team zum Großteil stumm und konzentriert vor sich hinarbeitet, aber eben auch andere. Dennoch favorisieren viele Arbeitgeber das Großraumbüro aufgrund seiner positiven Eigenschaften. Ein reger Austausch des Teams ist jederzeit und ohne das Ansetzen und Buchen von Besprechungsräumen möglich. Der eine weiß (zumindest in etwa), was der andere tut und darüber hinaus entwickelt sich ein stärkeres „Wir-Gefühl“. Aber: Das Problem mit dem Lärm am Arbeitsplatz bleibt. Doch damit könnte zum Glück bald Schluss sein.
Lärm im Großraumbüro bald Geschichte? Eine neue Entdeckung soll es richten
Die neueste Innovation im Kampf gegen den Lautstärkepegel ist ein kleiner, unscheinbarer Ring aus dem 3D-Drucker. Entwickelt wurde das magische Produkt von Forschern der Boston University. Sie behaupten: Der Ring absorbiert bis zu 94 Prozent aller Umgebungsgeräusche. Möglich sei dies durch die einzigartige Kombination aus Struktur und Material. Der entstehende Schall wird durch den Ring geleitet.
Und jetzt kommt der Punkt: Der Schall wird nicht etwa in Schwingungen umgewandelt, sondern zunächst absorbiert und der Rest zur Quelle des Ursprungs zurückgeschickt. Erst kürzlich wurde ein Video veröffentlicht, in dem die Forscher das beweisen. Dort ist zu sehen: Der Ring, der an einem PVC-Rohr befestigt ist, das wiederum an einem Lautsprecher mündet, schluckt tatsächlich einen Großteil des Schalls. Und natürlich hat das neue Kind bereits einen Namen: „akustisches Metamaterial“.
Fakt ist: Für Großraumbüros könnte die Erfindung ein echter Meilenstein werden. Beispielsweise eingesetzt als blickoffener Raumtrenner zwischen den einzelnen Schreibtischen. Besonders für Call-Center oder Kundenservice-Abteilungen wäre das Ergebnis eine wirkliche Revolution und könnte die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern. Dabei lässt sich aufgrund der leichten und offenen Struktur sowie der Tatsachen, dass der äußere Teil nicht rund sein muss, auch gestalterisch noch viel machen. Alternativ sind auch Kopfhörer aus akustischem Metamaterial denkbar, die einfach nach Bedarf aufgesetzt werden, wenn ein konzentriertes und ungestörtes Arbeiten nötig ist.
Und auch andere Unternehmen zeigen sich bereits interessiert. Amazon beispielsweise könnte sich vorstellen, mittels des schalldämpfenden Metamaterials die Geräuschentwicklung von Lieferdrohnen zu senken. Wir bleiben auf jeden Fall dran und berichten weiter.
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