Was sind die wichtigsten Internet-Trends? Der jährliche Report von Expertin Mary Meeker gibt spannende Einblicke in das Nutzerverhalten im World Wide Web.
Besonders für Unternehmen, die das Netz (verstärkt) für Werbezwecke nutzen möchten, finden sich hier wichtige Infos. Wir haben sie zusammengefasst.
Internet Trends Report – ein Leitfaden für wirkungsvolles Online-Marketing
Der Internet Trends Report blickt auf eine lange Geschichte zurück – vor allem in Bezug auf das grundsätzlich noch zarte Alter des World Wide Web selbst. Erstmalig im Jahr 1995 veröffentlicht, liefert er seitdem jährlich spannende Einblicke in aktuelle Trends und das Nutzerverhalten.
Damals rannte Mark Zuckerberg noch mit einer Blechtrommel um den Weihnachtsbaum – besser gesagt war Social Media Mitte der 1990er Jahre noch keinem ein Begriff. Und der Anteil der Internetnutzer lag 1997 in Deutschland bei gerade einmal 6,5 Prozent.
Seitdem ist viel passiert. Heute bewegen sich mehr als 3,8 Milliarden Menschen im Netz. Das ist mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung. Und der von Mary Meeker initiierte Trend Report war über all die Jahre immer dabei. Für Werbe-Agenturen, Online-Marketing-Spezialisten und alle Unternehmen, die das Internet zu Werbezwecken nutzen möchten, gilt er als absolute Pflichtlektüre.
Die relevantesten Statistiken in der Übersicht
Die sozialen Medien sind eines der wichtigsten Phänomene unserer heutigen Zeit. Besonders bei den unter 60-Jährigen erfreuen sich Facebook, Twitter, Instagram und Co. nach wie vor wachsender Beliebtheit. Unternehmen, Marken und natürlich die Anbieter selbst haben das längst erkannt und investieren immer mehr in bezahlte Online-Werbung innerhalb der wichtigsten Kanäle ihrer Zielgruppe.
Der aktuelle Internet Trends Report zeigt jetzt sogar: Social-Media-Werbung wächst stärker als der ursprüngliche Platzhirsch Google Ads. Statt bezahlter Suchmaschinen-Werbung investieren immer mehr Werbetreibende in Social-Media-Anzeigen.
Google Ads und Facebook-Werbung
Der Grund dafür ist einfach: Das Prinzip Google Ads basiert in allererster Linie auf den einzelnen Suchanfragen, den sogenannten „Keywords“. So kann ein Eisenwaren-Händler beispielsweise Kampagnen aufsetzen, die immer dann ausgespielt werden, wenn ein Suchender in seinem Umkreis nach „Schrauben kaufen“ googelt.
Bei Facebook und Co. ist das etwas anders. Hier definiert der Werbetreibende die Zielgruppe – allerdings viel detaillierter als nur über den Standort. Ein Beispiel: Ein regionaler Auto-Händler lässt seine Werbeanzeige allen Nutzern anzeigen, die männlich, zwischen 25 und 50 Jahren alt sind und die übergeordneten Fan-Seiten von BMW und Mercedes „geliked“ haben.
Für die Nutzer selbst bedeutet der stark ansteigende Trend in erster Linie: mehr Werbung im Newsfeed. Allerdings personalisierter Natur. Dank der riesigen Datenmenge und klugen Algorithmen ist die Trefferquote ziemlich hoch, sodass den Nutzern meist wirklich nur Anzeigen begegnen, die auf ihren Interessen basieren. Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel.
Junge Leute lieben YouTube und Instagram
Unser Tipp: einfach ausprobieren. Je nach Unternehmensausrichtung und Angebot kann Social-Media-Werbung möglicherweise effektiver sein als Google Ads. Das trifft bestimmt nicht auf den Eisenwaren-Händler zu, aber dafür auf Restaurants, Kosmetiker oder auch Unternehmen, die auf der Suche nach neuen Auszubildenden sind.
Aber Google Ads und Facebook-Werbung sind natürlich nicht die einzigen Werbeoptionen. Die Video-Plattform YouTube und Instagram als das Online-Medium für hübsche Fotos verzeichnen aktuell die stärkten Wachstumsraten. Vor allem natürlich bei der jungen Zielgruppe. Hier steigt die tägliche Nutzung massiv an.
Besonders die sogenannten Instagram Stories (Bilder oder Videos, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden) werden beachtet. Video-Storys verzeichnen allein ein 100-prozentiges Wachstum mit mehr als 1,5 Milliarden täglichen Nutzern. Unternehmen, deren Angebot vornehmlich Personen unter 25 Jahren anspricht, sollten diese beiden Kanäle also unbedingt in ihren Marketing-Mix integrieren. Die „ältere“ Generation ist stabil gut über Facebook und Twitter zu erreichen.
Bild- und Video-Content stark gefragt
Komplizierte Texte und langweilige Bilder sind out. Gefragt sind knackiger Video-Content und emotionale Bilder. Selbige werden doppelt so viel beachtet wie anderer Content. Zugegebenermaßen sind derartige Formate für kleine und mittlere Unternehmen nicht mal eben so aus der Hüfte zu schießen. Welcher familiengeführte Handwerksbetrieb kann beispielsweise von sich behaupten, neben einem Social-Media-Experten auch noch einen Kamera-Mann und Cutter zu beschäftigen?
In diesem Fall gilt: keine Panik. Kreieren Sie einfach den Content, den Sie ohne große Aufwände und passend zu Ihrem Geschäftsmodell kreieren können. Fatal wäre nur, sich den Internet-Trends im Allgemeinen und Social Media im Besonderen zu verschließen. Denn dann besteht das Risiko, dass Mitbewerber potentielle Kunden genau dort abgreifen. Und das gilt sowohl für den Eisenwaren-Händler als auch für den Handwerker oder Friseur.
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