Fachkräfte sind heute hart umkämpft. Viele Unternehmen versuchen daher, schon in Stellenanzeigen ihre Benefits für Mitarbeiter anzupreisen und Bewerber damit zu überzeugen. Aber Achtung: Mit manchen „Benefits“ schießen sich Unternehmen ins Abseits, bevor das Werben um die Mitarbeitergunst überhaupt losgeht.
Wir erklären, welche Mitarbeiter-Benefits belächelt werden und welche beim Recruiting überzeugen.
(Neue) Mitarbeiter langfristig überzeugen
In manchen Branchen ist der Fachkräftemangel schon deutlich stärker präsent als in anderen. Die Prognosen deuten aber daraufhin, dass er sich früher oder später in so ziemlich jedem Bereich bemerkbar machen wird. Qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und diese langfristig an sich zu binden, wird daher für viele Unternehmen zunehmend zu einer Herausforderung – vor allem dann, wenn es sich um kleine und mittelständische Betriebe handelt, die ihren Mitarbeitern nicht unbedingt Spitzengehälter zahlen können.
Benefits für Mitarbeiter sollen hier einen Ausgleich schaffen. Übersetzt bedeutet Benefits so viel wie „Vorteile“. Es geht also darum, den Arbeitnehmern durch diese Mitarbeiter-Benefits zusätzlich zum Gehalt spezielle Vorteile zu bieten. Allerdings können Unternehmen mit manchen als „Benefit“ deklarierten Vorteilen mächtig ins Fettnäpfchen treten.
Damit sich Arbeitgeber positiv abheben, sollten sie bei der Wahl ihrer Benefits für Mitarbeiter bedenken: Solche Benefits werden nur als echte Vorteile wahrgenommen, wenn sie sich für den Arbeitnehmer finanziell, zeitlich oder organisatorisch tatsächlich auszahlen.
Studie: Das sind die Top-Mitarbeiter-Benefits
Das Online-Jobportal StepStone wollte genauer wissen, welche Benefits für Mitarbeiter gut ankommen und welche eher nicht. 28.000 Beschäftigte wurden für diese Studie befragt, herausgekommen ist dabei das folgende Ranking zu den am meisten gefragten Mitarbeitervorteilen:
- Betriebliche Altersvorsorge (48,5 Prozent)
- Kostenfreie Getränke (30,9 Prozent)
- Gesundheitsvorsorge (26 Prozent)
- Erfolgsabhängiger Bonus (25,3 Prozent)
- Gewinnbeteiligung (23,7 Prozent)
- Firmenwagen (18,8 Prozent)
- Jobticket (18,6 Prozent)
- Kantine/Essenszuschuss (16 Prozent)
- Sportprogramme/Fitness (10,9 Prozent)
- Mitarbeiter-Events (10,3 Prozent)
- Produktvergünstigungen (9,2 Prozent)
- Firmen-Smartphone (7,7 Prozent)
- Hund erlaubt (5,7 Prozent)
- Kostenfreies Obst (5,1 Prozent)
- Kinderbetreuung (4 Prozent)
- Ruhe- und/oder Gebetsräume (2,6Prozent)
- Psychologische Hilfsangebote (2,5 Prozent)
- Familienbüro (1,7 Prozent)
- Freizeitangebote am Arbeitsplatz (Kicker, PlayStation etc.; 1,2 Prozent)
Die besonders hohe oder niedrige Platzierung des ein oder anderen Benefits dürfte Sie vielleicht überraschen. Vor allem dann, wenn Sie schon einmal eine Diskussion zu diesem Thema verfolgt haben.
Benefits für Mitarbeiter: geteilte Meinungen
Beim Karrierenetzwerk LinkedIn haben Benefits für Mitarbeiter auf jeden Fall schon ausgiebige Diskussionen ausgelöst. Was für den einen Mitarbeiter eine Selbstverständlichkeit ist, nimmt ein anderer schon als dankenswertes Benefit wahr. Wir fassen die Meinungen zu den am meisten kritisierten Benefits grob zusammen:
- Kostenlose Getränke: Ein Teil der Diskutierenden sind der Meinung, dass Unternehmen nicht mit kostenlosen Getränken als Mitarbeitervorteil hausieren gehen sollten. Andere dagegen sind durchaus dankbar, wenn sie Getränke, Kaffee und Süßigkeiten kostenfrei bekommen. Auch im Jahr 2021 seien kostenlose Getränke keine Selbstverständlichkeit. Tatsächlich bedeutet es für Mitarbeiter prinzipiell natürlich schon einen sowohl finanziellen als auch organisatorischen Vorteil, wenn sie sich den Kaffee oder das Wasser nicht von zuhause mitnehmen müssen. Aber: Der Vorteil ist eher gering.
- Kickertisch: Auch der Kickertisch erhitzt die Gemüter . Die Kritiker monieren, dass er oft nur Symbol für ein „hippes Unternehmen“ verkauft werde. Die Befürworter loben den Kickertisch dagegen als willkommenen Ausgleich. Für sie steht der Kickertisch für den Versuch dar, Arbeit l(i)ebenswert zu gestalten. Zudem biete die Pause am Kickertisch Entspannung und fördere durch Stressabbau die Gesundheit. Und: Eine gewonnene Partie sorgt für zusätzliche Motivation.
- Obstkorb: Auch der inzwischen fast schon obligatorische Obstkorb gerät häufig in Verruf. Denn mal ehrlich: Auch hier ist der Vorteil aus finanzieller wie organisatorischer Sicht verhältnismäßig gering. Die Kritik lautet daher oft, dass es sich beim Obstkorb eher um eine Art Alibi handelt, um überhaupt ein Benefit nennen zu können. Und dann kann ein Obstkorb auch zum Armutszeugnis werden.
Grundsätzlich gilt, dass eine Schale Obst oder kostenlose Getränke es nicht aufwiegen werden, wenn angebotene Gehälter deutlich unter den Vorstellungen eines Bewerbers liegen. Werden solche Benefits groß angekündigt, kann sich Bewerbern sogar die Frage stellen, ob das Unternehmen sonst nicht viel zu bieten hat.
Sind kostenlose Getränke selbstverständlich oder zählen sie als Benefits für Mitarbeiter? Bild: Pexels/Sora Shimazaki
Benefits für Mitarbeiter mit Mehrwert
Die Diskutierenden bei LinkedIn üben nicht nur Kritik, sondern nennen auch Benefits für Mitarbeiter, die für sie einen eindeutigen Mehrwert versprechen. Oft handelt es sich dabei um Vorteile, die sich konkret auf die Lebenswirklichkeit auswirken. In Großstädten besteht der Wunsch auf kostenlose Parkplätze oder einen Zuschuss für den öffentlichen Nahverkehr. Auch einen Wohnungszuschuss begrüßen Arbeitnehmer – und zwar nicht nur in teureren Wohngegenden. Die Beteiligung an den Kita-Kosten, Angebote für die Altersvorsorge und für die Berufsunfähigkeit stehen ebenfalls hoch im Kurs.
Auch Benefits, die die Gesundheit in den Blick nehmen, sind beliebt. Das beginnt bei hochwertigen, ergonomisches Arbeitsmöbeln und -geräten (am besten sowohl für das Büro als auch für das Home Office), geht weiter mit dem Angebot von gemeinsamen Sportstunden in der Mittagspause und reicht bis hin zu Massagen, Physio-/Ergotherapie und Angeboten für die mentale Gesundheit.
Jobentscheidung: Was Arbeitnehmern wichtig ist
- Flexible Arbeitszeiten (64,6 Prozent)
- Sinnhafte Tätigkeit (58,2 Prozent)
- Flexibles Arbeiten/Home Office (56,7 Prozent)
- Spannende Aufgaben (54,3 Prozent)
- Hohe Work-Life-Balance/Familienfreundlichkeit (54 Prozent)
- Gute Weiterbildungs- und Trainingsangebote (49,5 Prozent)
- Gute Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten (47,8 Prozent)
- Passende Unternehmenskultur (47,2 Prozent)
- Attraktiver Standort (45,8 Prozent)
- Sozialleistungen und Mitarbeitervorteile (45,1 Prozent)
IT-Fachleute statten Arbeitsplätze aus
Letztlich ziehen Benefits sämtlicher Art langfristig natürlich nur dann, wenn sie nicht nur versprochen, sondern auch tatsächlich geboten werden. Unternehmen sollten sich genau überlegen, welche Benefits für sie in Frage kommen. Und vor allem in Zeiten, in denen das Home Office immer mehr zur Normalität wird, gilt es zu überlegen, wie auch dort Benefits für Mitarbeiter geboten werden können. Denn: Was bringt der Obstkorb im Büro, wenn ein Großteil der Mitarbeiter von zuhause aus arbeitet?
Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Investition in die perfekte Home-Office-Ausstattung, die nicht nur ergonomische Möbel, sondern auch das passende technische Equipment beinhaltet. Die Arbeit ausschließlich am Laptop ist auf Dauer nämlich weder effizient noch bequem. Unter anderem helfen externe Monitore sowie ergonomische Tastaturen und Mäuse, den Komfort bei der Arbeit im Home Office zu unterstützen.
Sie benötigen Unterstützung dabei, das Home Office für Ihre Mitarbeiter perfekt auszustatten? Dann scheuen Sie sich nicht davor, unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK zu kontaktieren! Wir helfen Ihnen gern!