Arbeitswelt & Trends

Diensthandy schützen

Sicherheit für mobile Unternehmensdaten

von 06.08.2025
Zu sehen ist ein Mann der beruflich sein Diensthandy nutzt. Bild: Unsplash/NordWood Themes
Diensthandy schützen heißt, Verantwortung für Unternehmensdaten zu übernehmen. Bild: Unsplash/NordWood Themes

Ein sicheres Diensthandy schützt vertrauliche Unternehmensdaten – zuverlässig, flexibel und rechtskonform. Ein echter Vorteil in Zeiten zunehmender Cyberangriffe und digitaler Mobilität.

Bei uns erfahren Sie, wie Unternehmen ihre Diensthandys wirksam absichern, Risiken minimieren und die mobile IT-Infrastruktur nachhaltig schützen.

Gefährliche Lücken im Alltag: Diensthandy richtig schützen

Firmenhandys sind für viele Beschäftigte aus dem Berufsalltag kaum noch wegzudenken – doch genau das macht sie auch zur Schwachstelle! Rund vier Prozent aller Firmengeräte gehen jährlich verloren oder werden gestohlen. Auf vielen Smartphones finden sich veraltete Betriebssysteme, unsichere Apps oder Sideload-Installationen.

Laut dem „Zimperium 2025 Global Mobile Threat Report“ wurden allein im ersten Quartal 2025 weltweit mehr als eine Million mobile Phishing-Angriffe registriert – häufig durch SMS, ungesicherte WLAN-Verbindungen oder fragwürdige App-Downloads.

Hinzu kommt noch: Etwa 50 Prozent der Geräte laufen mit überholten Sicherheitsstandards, und fast ein Viertel enthält Sideload-Apps mit hohem Gefahrenpotenzial. Unternehmen müssen deshalb unbedingt handeln und mobile Sicherheitsstrategien etablieren – für Datenschutz, Rechtskonformität und digitale Souveränität.

Zu sehen ist eine Frau die mit ihrem Diensthandy telefoniert. Bild: Pexels/Pavel Danilyuk

Firmenhandys tragen sensible Daten und werden ohne Schutz zum Sicherheitsrisiko. Bild: Pexels/Pavel Danilyuk

Warum der Schutz von Diensthandys so wichtig ist

Diensthandys sind heute weit mehr als nur mobile Telefone – sie sind tragbare Büros. Ob im Außendienst, Homeoffice oder bei Kundenterminen: Über das Smartphone greifen Angestellte auf E-Mails, interne Systeme, Cloud-Dienste, Kundendaten und vertrauliche Dokumente zu. Damit werden sie zu einem zentralen Baustein der digitalen Infrastruktur – und zugleich zu einem lohnenden Ziel für Cyberkriminelle.

Im Gegensatz zu fest installierten Arbeitsplätzen sind mobile Geräte einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt: Sie werden unterwegs genutzt, mit privaten WLANs verbunden, oft unbeaufsichtigt gelassen und mit unterschiedlichsten Apps bespielt. Häufig fehlt eine zentrale Verwaltung oder es gibt keine klaren Nutzungsrichtlinien. Die Folge: Sensible Unternehmensdaten können schnell in falsche Hände geraten – sei es durch Verlust, Diebstahl oder eine ungewollte Sicherheitslücke.

Ein wirksamer Schutz von Diensthandys ist daher kein „Nice-to-have“, sondern essenzieller Bestandteil jeder ganzheitlichen IT-Sicherheitsstrategie. Vor allem in Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen und hybrider Arbeitsmodelle.

Mobile Sicherheit beginnt mit einfachen Maßnahmen

Auch ohne komplexe Infrastrukturen lassen sich Diensthandys bereits durch einfache Basismaßnahmen effektiv schützen. An erster Stelle steht die Gerätesperre – ob PIN, Passwort, Muster oder biometrisch via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Der Zugang zum Gerät sollte niemals ungeschützt bleiben!

Ebenso wichtig ist die Verschlüsselung des gesamten Speichers, die viele Smartphones heute standardmäßig anbieten. Dadurch sind die Daten auch bei physischem Zugriff geschützt. Regelmäßige Updates für das Betriebssystem und alle installierten Apps sind unverzichtbar, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.

Darüber hinaus sollten nur unbedingt notwendige Apps installiert werden. Je weniger Software vorhanden ist, desto geringer die Angriffsfläche. Auch sollten ausschließlich offizielle App-Stores genutzt werden – Installationen aus Drittquellen (APK-Dateien) stellen ein hohes Risiko dar. Mit diesen einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen legen Unternehmen und ihre Angestellten den Grundstein für mobile Sicherheit – selbst ohne komplexe IT-Systeme im Hintergrund.

Zu sehen ist ein Diensthandy was schnell zum Angriffsziel von Cyberangriffen werden kann. Bild: Pexels/Karol Smoczynski

Verlust, Malware, unsichere WLANs: Diensthandys sind ein beliebtes Angriffsziel. Bild: Pexels/Karol Smoczynski

Diensthandy schützen mit System

Ein zentrales Element zur Absicherung von Diensthandys ist die Einführung eines Mobile-Device-Management-Systems (MDM). Es ermöglicht Unternehmen, alle eingesetzten Geräte standortübergreifend zu verwalten, Sicherheitsvorgaben durchzusetzen und im Ernstfall schnell zu reagieren. Ein großer Vorteil ist hierbei: Geht ein Gerät verloren oder wird gestohlen, kann es per Fernzugriff gesperrt oder vollständig gelöscht werden – inklusive sensibler Unternehmensdaten.

Zudem lassen sich firmenspezifische Standards und Richtlinien zentral vorgeben, etwa Passwortregeln, Geräteeinstellungen oder App-Zugriffe. Moderne MDM-Lösungen unterstützen auch sogenannte Container-Modelle, bei denen geschäftliche und private Daten strikt voneinander getrennt werden. So bleibt der Datenschutz gewahrt – selbst bei BYOD-Modellen (Bring Your Own Device).

Auch die Verwaltung von Anwendungen, Updates und Gerätekonfigurationen wird effizient über ein zentrales Dashboard gesteuert. Bewährte MDM-Systeme am Markt sind unter anderem Microsoft Intune, VMware Workspace ONE, Ivanti/MobileIron oder Samsung Knox – jeweils mit individuellen Stärken, je nach Unternehmensgröße und IT-Struktur.

Mobiler Datenschutz beginnt mit klaren Spielregeln

Technischer Schutz allein reicht allerdings nicht aus. Genauso wichtig sind klare, verbindliche Regeln für den Umgang mit Diensthandys. Eine einheitliche Nutzungsrichtlinie schafft Transparenz, stärkt das Sicherheitsbewusstsein und hilft, Fehlverhalten zu vermeiden. Angestellte müssen wissen, was erlaubt ist – und was nicht.

Dazu gehören unter anderem klare Vorgaben zur App-Nutzung: Dürfen private Apps installiert werden? Ist die Nutzung sozialer Netzwerke erlaubt? Auch die Weitergabe des Geräts an Dritte, etwa Familienangehörige, sollte ausdrücklich untersagt sein. Ebenso wichtig: Vorgehensweisen bei Verlust oder Diebstahl. Wer muss informiert werden? Was passiert mit den gespeicherten Daten?

Weitere Punkte betreffen den Umgang mit geschäftlichen Informationen: Welche Daten dürfen gespeichert, weitergeleitet oder synchronisiert werden? Und wer ist für die regelmäßige Pflege und Aktualisierung der Geräte verantwortlich? All diese Aspekte sollten in einer schriftlichen „Richtlinie zur Nutzung von Diensthandys“ geregelt sein – idealerweise mit Unterschrift der Mitarbeiter zur Kenntnisnahme. So sind alle Beteiligten auf der sicheren Seite.

Zu sehen ist ein Diensthandy das vor Cyberangriffen geschützt werden soll. Bild: Pexels/Safwan C K

Klare Nutzungsregeln für Diensthandys sind genauso wichtig wie technische Schutzmaßnahmen. Bild: Pexels/Safwan C K

Diensthandy? Aber DSGVO-konform!

Beim Einsatz von Diensthandys endet IT-Sicherheit nicht beim Geräteschutz. Auch der Datenschutz nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) muss konsequent berücksichtigt werden. Smartphones enthalten oft personenbezogene Daten von Beschäftigten, Kunden oder Geschäftspartnern. Unternehmen sind daher verpflichtet, diese Informationen angemessen zu schützen. Und dies unabhängig davon, ob sie lokal gespeichert oder über Cloud-Dienste synchronisiert werden.

Ein zentraler Punkt ist die Prüfung von Auftragsverarbeitungen: Wird beispielsweise ein Mobile-Device-Management-System (MDM) oder ein Cloud-Backup-Dienst genutzt, muss ein entsprechender Vertrag nach Art. 28 DSGVO abgeschlossen werden. Ebenso wichtig: Zugriffsbeschränkungen, damit nur befugte Personen auf sensible Inhalte zugreifen können.

Auch bei der Auswahl von Apps sollte der Datenschutz Priorität haben – datenschutzfreundliche Alternativen wie Threema Work oder Signal Business sind klassischen Messengern wie WhatsApp klar vorzuziehen. Zudem sollte stets eine klare Trennung zwischen privater und geschäftlicher Nutzung bestehen – etwa durch Container-Lösungen oder separate Profile. So lassen sich Datenschutzverstöße effektiv vermeiden.

Diensthandy schützen: Mitarbeiter gezielt stärken

Die beste Technik schützt nur dann zuverlässig, wenn sie richtig angewendet wird. Deshalb ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter ein zentraler Baustein jeder mobilen Sicherheitsstrategie. Denn viele Risiken entstehen nicht durch Technikversagen, sondern durch Unwissen oder Unachtsamkeit im Alltag.

Unternehmen sollten regelmäßig kurze, praxisnahe Schulungen anbieten – idealerweise beim Gerätestart und in festen Abständen danach. Ziel ist es, ein Bewusstsein für typische Gefahren zu schaffen: etwa für Phishing-Mails, gefälschte Apps, unsichere WLANs oder verdächtige Links. Auch der Umgang mit verlorenen oder gestohlenen Geräten sollte klar kommuniziert werden. Dazu gehören auch entsprechende Ansprechpartner und Notfallmaßnahmen.

Wichtig ist dabei ein niedrigschwelliger Zugang: Angestellte sollten keine Angst haben, Fragen zu stellen oder Vorfälle zu melden. Ein erreichbarer IT-Support, z. B. per Hotline oder Ticket-System, schafft Vertrauen und reduziert Reaktionszeiten im Ernstfall. Wer also sein Team informiert und einbindet, stärkt die Sicherheit jedes einzelnen Geräts – und damit auch die des gesamten Unternehmens.

Zu sehen ist eine Frau die telefoniert und ihr Diensthandy schützen sollte. Bild: Pexels/Yan Krukau

Aufgeklärte Mitarbeiter sind der beste Schutz für mobile Sicherheit. Bild: Pexels/Yan Krukau

Sichere Diensthandys brauchen starke IT-Partner

Diensthandys gehören zwar zu den unverzichtbaren Werkzeugen in modernen Unternehmen, sind aber auch potenzielle Schwachstellen, wenn Sicherheit und Datenschutz nicht konsequent mitgedacht werden. Ohne klare Vorgaben und passende Schutzmaßnahmen können sich schnell Sicherheitslücken auftun, die Angreifer leicht ausnutzen.

Ein wirksames Schutzkonzept basiert deshalb immer auf drei Säulen. Diese sind robuste Technik (z. B. MDM, Verschlüsselung, Gerätesperren), verbindliche Nutzungsrichtlinien und gut informierte Beschäftigte. Alle Elemente müssen zusammenspielen. Nur dann lässt sich ein hohes Sicherheitsniveau erreichen – unabhängig davon, ob Geräte zentral oder dezentral verwaltet werden.

Unternehmen, die bei der Absicherung ihrer mobilen Infrastruktur auf professionelle Unterstützung setzen, sind klar im Vorteil: Sie sparen Zeit, vermeiden Risiken und profitieren von erprobtem Know-how. Sie möchten Ihre Firmenhandys sicher und datenschutzkonform verwalten? Die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK beraten Sie gern – von der MDM-Einführung bis zur rechtssicheren Richtlinie.


Weiterführende Informationen:
Zimperium, lookout, moki, enisa, cancom, netzwelt
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschrieben von

Sandra Morgenroth unterstützt seit April 2025 das Marketing-Team als Content-Redakteurin für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK. Ihren beruflichen Start machte sie in der Ausbildung zur Medienkauffrau bei der Lippstädter Tageszeitung. Danach ging Sandra für das Studium Medien- und Kommunikationsmanagement nach München. Nach einigen Jahren im fernen Bayern zog es sie wieder zurück in die Heimat. Anfang… Weiterlesen

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