Die Datenübertragungsrate entscheidet sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag über Effizienz und den Frustrationsgrad. In der Realität zeigt sich aber häufig, dass die Internet-Anbieter schnellere Datenübertragungsraten versprechen als sie liefern. Diesem Vorgehen will die Politik jetzt einen Riegel vorschieben.
Welche Konsequenzen vorgeschlagen wurden und wie Sie Ihre Datenübertragungsrate messen können, erfahren Sie hier.
Datenübertragungsrate häufig niedriger als gedacht …
… und damit auch als bezahlt. Genau diesen Knackpunkt sprach die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, jetzt an. Denn so gut wie jeder Anbieter wirbt mit wahnsinnig hohen Übertragungsraten und verspricht damit schnellstes Internet. Am Ende kommt in vielen Fällen aber deutlich weniger Geschwindigkeit an.
Dahinter steckt – so vielfach die Vermutung – durchaus eine Methode. Göring-Eckardt findet das nicht länger hinnehmbar und sprach gar von einer „Frechheit“. Sie fordert hohe Geldbußen, wenn die Anbieter ihre Werbeversprechen nicht einhalten. Und diese Bußgelder sollen „spürbar“ sein, sogar von dreistelligen Millionenbeträgen ist die Rede. Aus Verbraucher- und auch Unternehmersicht ist der Vorschlag natürlich zu begrüßen.
Hohe Bußgelder für Internet-Anbieter, die Versprechen nicht halten
Der Zeitschrift „Welt“ liegt ein Eckpunktepapier vor, dass den Vorschlag rund um die Sanktionen genau definiert. So soll es die Anbieter nicht treffen, wenn die Datenübertragungsrate situativ unter dem Wert liegt, der im Vertrag angegeben wurde.
Unterschreitet ein Provider aber regelmäßig die Übertragungsrate, die ursprünglich vereinbart war und demnach auch bezahlt wird, soll er empfindliche Geldstrafen zahlen. Dieser Spielraum liegt für Göring-Eckardt und ihr Team bei fünf Prozent.
Anders herum: Die Internet-Anbieter müssen in 95 Prozent der Nutzungszeit die Schnelligkeit bereitstellen, die sie versprochen haben. Das dürfte viele Provider vor massive Probleme stellen. Selbige sind mit Statements zum Vorschlag auch bislang sehr zurückhaltend.
Hohe Bußgelder und Schadenersatz bei lahmen Internet
Der Bußgeldrahmen selbst soll gestaffelt sein und die tatsächliche Strafe davon abhängen, wie stark Vertrag und Realität auseinander driften. Insgesamt sollen die Anbieter aber bis maximal vier Prozent ihres Jahresumsatzes berappen müssen.
Nimmt man exemplarisch einmal die Telekom als Beispiel, spricht man hier von bis zu 876 Millionen Euro. Vodafone könnte immerhin noch mit 424 Millionen Euro zur Kasse gebeten werden. Wie hoch die Summen am Ende dann auch sind – das Geld ist jedenfalls gut investiert, da es in den allgemeinen Netzausbau investiert werden soll.
Zusätzlich sollen aber auch die Kunden ein Stück vom Kuchen abhaben. Die Grünen-Fraktionschefin sprach in diesem Zusammenhang von einer „unbürokratischen“ Inanspruchnahme. Das soll aber nur gelten, wenn eine „erhebliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung“ bei der Datenübertragungsrate vorliegt.
Datenübertragung messen – so geht´s!
Wenn Sie wissen möchten, wie es um Ihre wirkliche Internetgeschwindigkeit bestellt ist, können Sie die Datenübertragungsrate ganz einfach messen. Beispielsweise auf der Website Breitbandmessung.de, die der Bundesnetzagentur gehört. Großer Vorteil: Aus einer Liste können Sie Ihren Anbieter sowie Tarif auswählen und damit einen direkten Vergleich zwischen Zusage und Realität erhalten.
Beachten Sie dabei die entsprechenden Hinweise, beispielsweise, dass die Messung über ein LAN-Kabel erfolgen sollte. Sollten Sie enorme Abweichungen feststellen, wenden Sie sich am besten direkt an Ihren Provider. Denn unabhängig davon, ob die Bußgelder tatsächlich in der vorgeschlagenen Form kommen: Die Anbieter wissen nun um den akuten Handlungsbedarf. Und für Sie ergibt sich damit die Chance, künftig Kosten zu sparen.
Tipp: Wenn Sie Ihr Internet als zu langsam empfinden, muss das nicht immer an der Übertragungsrate liegen. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die Einfluss auf die Geschwindigkeit haben. Lesen Sie in diesem Zusammenhang gern unseren Artikel Internet langsam – 5 Tipps für schnelles Internet.
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