In der Nacht zum 4. Mai 2017 ist WhatsApp zwei Stunden lang ausgefallen. Ende März 2017 wurde Spiegel Online durch technische Probleme zu Spiegel Offline, Mitte Dezember 2016 bremste eine IT-Panne die gelben Engel des ADAC aus.
Selbst große Unternehmen hat es schon erwischt: Auch Ihrem Unternehmen kostet ein IT-Systemausfall erheblich.
Systemausfall: knapp 400.000 Euro Verlust
Sie fragen sich „Wie viel Geld verliere ich bei einem Systemausfall?“ – Die Antwort könnte sein: ungefähr 400.000 Euro. Das zumindest verliert ein mittelständischer Betrieb bei einem Systemausfall pro Jahr – wohlgemerkt im Jahr 2013. Das ergab eine repräsentative Studie der Techconsult im Auftrag von HP. Insgesamt 300 Betriebe (mit 200 bis 4.999 Mitarbeitern) nahmen daran teil.
Die gleiche Gesamtsumme nannte das Marktforschungsunternehmen Coleman Parkes auch schon 2010. Im Auftrag von CA-Technologies hatten die Analysten für den „Avoidable Cost of Downtime 2010“-Report über 1.800 IT-Verantwortliche aus elf europäischen Ländern befragt, davon 202 in Deutschland. Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern, 500 bis 999 und mit mindestens 1.000 Angestellten machten jeweils ein Drittel aus.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang aber Folgendes: Bereits 2010 gaben 84 Prozent der befragten deutschen Unternehmen an, dass die vom IT-Ausfall bedrohten IT-Systeme und Anwendungen eine unternehmenswichtige Rolle spielen.
Wie verkraftet Ihr Unternehmen einen Totalausfall?
Verluste sind bei einem IT-Ausfall also vorprogrammiert. Wenn Sie nun überlegen, wie viele Ihrer Firmendaten und Geschäftsprozesse in der Zwischenzeit schon digitalisiert worden sind, sind die möglichen Kosten, die ein Totalausfall Ihrer IT verursacht, vermutlich nicht gesunken. Bereits 2012 verzeichneten die Unternehmen durchschnittlich vier Systemausfälle pro Jahr. Doch wie viel Ausfallzeit verkraftet Ihr eigenes Unternehmen?
Die Befragten der Techconsult-Studie gaben an, im Schnitt etwas weniger als vier Stunden für die Wiederherstellung ihrer IT zu benötigen. Die Kosten dafür betrugen 2013 durchschnittlich gut 25.000 Euro pro Stunde. Allerdings waren die genannten Spannen eines IT-Ausfalls sehr groß: Mittelständler mit 200 bis 499 Mitarbeitern bezifferten die Kosten eines Systemausfall mit gut 20.000 Euro pro Stunde. Große Firmen (1.000 bis 4.999 Mitarbeiter) rechneten mit knapp 41.000 Euro.
Je größer Ihr Unternehmen, desto höher die Kosten
Allerdings sind die angegebenen Summen nur bedingt aussagekräftig. Denn 40 Prozent der 300 Studienteilnehmer wusste gar nicht, wie hoch sie die Kosten für einen Systemausfall ansetzen sollten. Deutlich wird jedoch die Abhängigkeit der Unternehmensgröße zur IT: Je größer Ihr Unternehmen ist, desto höher sind die Kosten. Ab fünf Stunden Totalausfall wird es für kleine Unternehmen finanziell kritisch. Große Firmen stoßen bereits bei viereinhalb Stunden an ihre monetären Grenzen.
Welche Folgen hat ein IT-Ausfall?
Die möglichen Folgen eines IT-Ausfalls sind nicht kleinzureden. Die dabei entstehenden Verluste lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
- Personalkosten: Während die Überstunden der IT-Administratoren bei einem Systemausfall und auch danach zur Datenwiederherstellung steigen, müssen die Mitarbeiter, die aufgrund des Totalausfalls nicht arbeiten können, dennoch bezahlt werden. Wenn die bei dem IT-Ausfall liegengebliebene Arbeit schnellstmöglich nachgeholt werden muss, können auch hier Überstunden anfallen, die meist auszugleichen sind.
- Schadensersatzanforderungen und Konventionalstrafen: Je nachdem in welcher Branche Sie tätig sind, können die rechtlichen Konsequenzen eines IT-Ausfalls weitreichend sein.
- Verlust der Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit
- Umsatzverlust, weil die Geschäftsfähigkeit bei einem Systemausfall fehlt
- Datenverlust oder mögliche Datenmanipulation durch einen IT-Ausfall gefährdet Ihre Unternehmensexistenz
- Verlust von Marktanteilen
- Möglicher Imageschaden
Systemsicherung: Vorsorge ist besser als Nachsorge
Bei der Systemsicherung ist Vorsorge besser als Nachsorge. Allein 52 der 300 Befragten räumten 2013 ein, in diesem Punkt noch „mehr tun“ zu müssen, noch nichts umgesetzt zu haben oder sich noch gar nicht damit beschäftigt zu haben.
Neben regelmäßigen IT-Sicherheitschecks zählt die Netzwerkdokumentation zu den grundlegenden Voraussetzungen, um im Fall des Falles zumindest die Anlaufzeiten des Netzsystems zu minimieren.
Daten-Migration verursacht IT-Ausfall
Ein kleines Restrisiko bleibt natürlich immer. Besonders bei der Daten-Migration in neue Systeme ist eine sogenannte „Downtime“, die Abschaltung des Systems, einzuberechnen. Im „State of Resilience“-Report 2015 untersuchte Vision Solutions, wie gut Unternehmen auf Ausfallzeiten ihrer IT-Infrastruktur und der Cloud-Umgebung vorbereitet sind und wie sie die Belastbarkeit ihrer eigenen Systeme einschätzen.
Das Ergebnis: Bei einer Migration kommt es fast immer zu Ausfallzeiten. Demnach liegt die Dauer oftmals zwischen drei und zwölf Stunden, in denen die Mitarbeiter auf grundlegende Anwendungen nicht zugreifen können.
IT-Ausfall: Achten Sie bei Dienstleistern auf das Service-Level
Wird Ihre IT-Infrastruktur ausgelagert oder übernimmt ein IT-Dienstleister Pflege, Wartung und Betrieb Ihres Firmennetzwerks werden üblicherweise Service Level Agreements geschlossen. Dabei spielen Ausfallzeiten eine zentrale Rolle. Meist gewährleistet der Dienstleister eine monatliche oder jährliche gerechnete Verfügbarkeit des Systems. Gleichzeitig sagt er zu, bestimmte Reaktions- und Wiederherstellungszeiten im Falle eines IT-Ausfalls einzuhalten.
Schon bei den Vertragshandlungen geht es also um die Systemsicherung und mögliche Totalausfälle der IT mit in die Kalkulation einzubeziehen. Achten Sie also, was genau das Service-Level des IT-Dienstleisters umfasst. Gut beraten sind Sie, wenn Sie sich an das IT-SERVICE.NETWORK wenden. Unsere IT-Dienstleister beraten Sie professionell und mit unserem IT-Sicherheitscheck sind Sie mit Ihrer IT auf der sicheren Seite.
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