Wie lange kann man Windows 7 noch nutzen? Diese Frage stellen sich (Stand Januar 2021) immer noch hunderte Nutzer. Dabei ist die reine Nutzung des beliebten Betriebssystems gar nicht die Krux der ganzen Geschichte.
Wir geben die Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um Windows 7 und das heiß diskutierte Support-Ende.
Wie lange kann man Windows 7 noch nutzen?
Klare Frage, klare Antwort: Im Prinzip so lange wie Sie möchten. Die Nutzung des Betriebssystems selbst ist unabhängig vom offiziellen Support-Ende weiterhin gegeben. Wer also Angst hatte, im Januar 2020 seinen Rechner hochzufahren und nur noch einen schwarzen Bildschirm oder irgendwelche Fehlermeldungen vorzufinden, konnte ganz beruhigt sein.
Das schon lange angekündigte Support-Ende, über das zahlreiche Medien bereits berichtet haben (und weiterhin berichten werden), ist aus einem anderen Grund ein heißes Eisen, denn seit dem 14. Januar 2020 stellt Hersteller Microsoft keine Sicherheitsupdates bzw. keine technische Unterstützung sowie keinen Kundensupport mehr für das mehr als zehn Jahre alte Betriebssystem zur Verfügung.
Unsere Artikel zum Support-Ende von Windows 7
1. Teil: Verlängerung des Windows 7 Supports für Unternehmen (September 2018)
2. Teil: Das Windows 7 Support-Ende und der Wechsel zu Windows 10 (April 2019)
3. Teil: Wie lange kann man Windows 7 noch nutzen? (Oktober 2019)
4. Teil: Windows-7-Alternativen (Dezember 2019)
5. Teil: Fazit zum Windows-7-Support-Ende (Januar 2020)
Warum endet der Support für Windows 7?
Ganz einfach, weil jedes Produkt einem sogenannten Produktlebenszyklus unterworfen ist. Bei Microsoft dauert ein Zyklus etwas mehr als zehn Jahre (weitere Details im „Informationsblatt Lebenszyklus Windows“). Windows 7, das im Oktober 2009 veröffentlicht wurde, war im Januar 2020 also mehr als zehn Jahre alt, sein Lebenszyklus damit abgeschlossen.
Konzerne wie Microsoft müssen ihre Produkte irgendwann einfach „sterben“ lassen. Man stelle sich nur vor, noch heute würde es einen Support für Windows 95 und alle bis dahin veröffentlichten Versionen geben. Microsoft müsste nicht nur abertausende Mitarbeiter dafür beschäftigen (das wäre ja eigentlich sogar gut für die Wirtschaft), sondern auch versuchen, veraltete Technik vor modernen Attacken zu schützen. Und das wäre eine schier unlösbare Aufgabe, verbunden mit horrenden Investitionen.
Zudem will Hersteller Microsoft natürlich unbedingt, dass möglichst viele Nutzer immer die aktuellste Betriebssystem-Version im Einsatz haben. Aus wirtschaftlicher und ideologischer Sicht hat kein entwickelndes Unternehmen Interesse daran, über Jahrzehnte lang veraltete Produkte zu supporten.
Die häufigsten Fragen zum Support-Ende
Nach dem die zentrale Frage „Wie lange kann man Windows 7 noch nutzen?“ nun beantwortet ist, widmen wir uns weiteren Fragen rund um das Thema Windows 7:
Was passiert, wenn ich immer noch Windows 7 verwende?
Es passiert erst einmal nichts. Sie müssen sich nur darüber im Klaren sein, dass Ihr System nun wesentlich anfälliger für Sicherheitsprobleme und Angriffe ist. Viele Hacker lecken sich regelrecht die Finger, wenn wieder einmal eine Lücke in Windows 7 entdeckt und das Wissen darum in Untergrundforen verbreitet wird.
Denn sie wissen: Dann haben sie freie Schussbahn und müssen nicht befürchten, dass die durch ihre Malware ausgenutzten Windows-Sicherheitslücken sofort durch ein entsprechendes Update von Microsoft geschlossen werden. Anders ausgedrückt: Nutzen Sie Windows 7 seit dem 14. Januar 2020, gehen Sie ein hohes und unkalkulierbares Sicherheitsrisiko ein. Besonders Unternehmen sollten deshalb schnell handeln.
Kann ich kostenlos von Windows 7 auf Windows 10 updaten?
Nein. Als Windows 10 veröffentlicht wurde, zeigte sich Microsoft sehr großzügig und verteilte das Upgrade über einen gewissen Zeitraum bis einschließlich zum 29. Juli 2016 kostenlos an alle Windows 7 sowie Windows 8 Nutzer. Seitdem müssen Nutzer, die auf die aktuellste Version umstellen wollen, aber in die Tasche greifen.
Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können das Upgrade in Software-Form erwerben oder gleich neue Geräte kaufen. Letzteres empfiehlt sich, wenn Ihre Rechner sowieso schon einige Jahre auf dem Buckel haben, denn dann sind sie gegebenenfalls auch gar nicht mit Windows 10 kompatibel.
Welche Lösung für Sie und Ihr Unternehmen am besten ist, findet gern ein Experte aus dem IT-SERVICE.NETWORK heraus. Natürlich unterstützen wir Sie anschließend auch bei der Hardware- und Software-Beschaffung sowie Implementierung und Installation des neuen Betriebssystems.
Gibt es doch eine Möglichkeit, Windows 7 weiter zu nutzen und dabei sicher zu sein?
Die gibt es tatsächlich. Indem Sie den sogenannten „Erweiterten Windows-7-Support“ in Anspruch nehmen. Dieser wird bis zum Jahr 2023 angeboten, kostet aber Geld. Für die Windows-7-Pro-Version werden im ersten Jahr 50 Dollar fällig, in den folgenden Jahren verdoppelt sich der Preis, sodass eine Lizenz mit verlängertem Support bis 2023 dann 200 Dollar kostet. Je nach Unternehmensgröße und Anzahl aller Lizenzen, macht das also wenig bis keinen Sinn.
Hilfe beim Umstieg auf Windows 10
Wir wissen: Gerade für Unternehmen ist der Umstieg auf ein neues Betriebssystem kein Pappenstiel. Nehmen Sie deswegen unsere Unterstützung in Anspruch. Lassen Sie sich beraten, welche Windows-10-Version die beste für Ihr Unternehmen ist und geben Sie den Umzug in unsere erfahrenen Hände. Jetzt IT-SERVICE.NETWORK Partner finden.
Update vom 20.01.2021: 5,2 Millionen Geräte sind unsicher
Der Security-Hersteller ESET berichtet, dass in Deutschland noch 5,2 Millionen Geräte eine veraltete und damit unsichere Windows-Version nutzen – das sind mehr als zehn Prozent aller Geräte, die ein Windows-Betriebssystem nutzen. Bei einem Großteil, nämlich vier Millionen, handelt es sich bei der veralteten Software um Windows 7.
Dazu sagt Thomas Uhlemann, Security Specialist bei ESET: „Viele Anwender unterschätzen das Sicherheitsrisiko einer veralteten Windows-Version. Eine Schwachstelle genügt und die Computer sind offen wie ein Scheunentor für Cyberkriminelle.“ Weiterhin diese Software zu nutzen sei fahrlässig, denn Informationen über bekannte Sicherheitslücken würden sich in Untergrundforen schnell verbreiten. Die Folge: unzählige Angriffe.
Für Unternehmen kann das teuer werden: Sollten bei so einem Angriff personenbezogene Daten gestohlen werden, drohen aufgrund der DSGVO hohe Strafen, da der Stand der Technik nicht eingehalten wird. Falls Sie ebenfalls noch Windows 7 nutzen, sollten Sie den Wechsel zu Windows 10 also unbedingt in Angriff nehmen. Die Experten auf dem IT-SERVICE.NETWORK unterstützen dabei gern.
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung