IT-Sicherheit

Microsoft Defender

Der ultimative Virenscanner?

von 05.04.2023
zu sehen ist ein lächelnder Mann in einem Büro an seinem Schreibtisch. Thema des Artikels ist die Wichtigkeit einer UTM-Firewall für ein sicheres Arbeiten und die Cybersecurity-Trends. Bild: Pexels/Andrea Piacquadio
Eine UTM-Firewall macht das Arbeiten sicherer. Bild: Pexels/Andrea Piacquadio

Der Microsoft Defender, der unter Windows 10 und Windows 11 vorinstalliert ist, schneidet in unabhängigen Tests sehr gut ab. Stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch weitere Virenscanner braucht.

Was Sicherheitsexperten dazu sagen und wie gut der Microsoft Defender wirklich ist, verraten wir jetzt.

Microsoft Defender überzeugt in diversen Tests

Der Microsoft Defender (auch unter dem Namen Windows Defender oder Microsoft Defender Antivirus bekannt) ist ein unter den Betriebssystemen Windows 10 und Windows 11 standardmäßig vorinstallierter Virenscanner. Eine spezielle Version für Unternehmen ist in Microsoft 365 Business Premium enthalten. Während seine Wirksamkeit und Effizienz gerade in den Anfangsjahren (das erste Release kam 2011) nicht immer als ausreichend bezeichnet wurde, schneidet die Sicherheitssoftware aus dem Hause Microsoft mittlerweile in unabhängigen Tests extrem gut ab.

Gerade erst ließ das Institut AV-Test verlauten, dass der Defender zu den besten Virenscannern gehöre und sämtliche Anforderungen an einen professionellen Schutz vollständig abdecke. Nicht nur Privatanwender, sondern auch Unternehmen stellen sich nun die Frage, ob der – quasi kostenlose – Microsoft Defender dann auch komplett ausreichend ist? Immerhin ließen sich so Investitionen für externe Sicherheitssoftware und Anti-Virus-Programme sowie die Folgekosten für die Wartung und Updates einsparen. Wir haben den Microsoft Virenscanner daher einmal genau unter die Lupe genommen.

Der Microsoft Defender im Einsatz bei Unternehmen. Bild: Microsoft /Photographer: David Johnson

In vielen Unternehmen ist der Microsoft Defender im Einsatz. Bild: Microsoft /Photographer: David Johnson

Vorteile des Microsoft Defenders

Zunächst einmal: Das Lob für den Defender hat durchaus seine Berechtigung. Die Microsoft-Entwickler haben die hauseigene Anti-Virus-Software mittlerweile auf ein sehr hohes Niveau gebracht und aus kleinen Fehlern der Anfangszeit gelernt.

Der größte Vorteil ist und bleibt natürlich die Tatsache, dass das Programm für alle Windows-Nutzer kostenlos zur Verfügung steht bzw. für Unternehmen ebenfalls standardmäßig und ohne Zusatzkosten in Microsoft 365 Business Premium  integriert ist. Damit entfallen auch Initialaufwände, die das Zeit- und Bankkonto schonen. Auch die Benutzerführung überzeugt. Der Defender ist komfortabel und verfügt über nützliche Features wie beispielsweise eine Kindersicherung.

In Summe bietet er eine hohe Sicherheit vor Online-Bedrohungen und Malware (immerhin über 99 %) und enthält darüber hinaus einige innovative Sicherheitsbarrieren wie einen Exploit-Schutz oder eine Kernisolierung. Updates des Defenders erfolgen automatisch mit den regulären Windows Updates – das minimiert den Aufwand und stellt eine permanente Aktualität des Scanners sicher.

Nachteile des Microsoft Defenders

So gut der Defender insgesamt ist, so hat natürlich auch er seine kleinen Nachteile. So ist beispielsweise der Schutz vor Offline-Bedrohungen nicht im gleichen Maße gegeben wie der vor Online-Bedrohungen, um nur ein Beispiel zu nennen. Ein vollständige Absicherung gegen Ransomware-Angriffe gibt es zudem nur, wenn auch eine OneDrive-Verknüpfung eingerichtet ist und vollständige Scans auf Viren und Co. erweisen sich als verhältnismäßig zeitaufwändig.

Zu guter Letzt existiert natürlich auch die Tatsache, dass der Microsoft Defender eben vollständig auf Windows-Systeme ausgerichtet ist und daher von Anwendern mit anderen Betriebssystemen nur sehr eingeschränkt genutzt werden kann – wobei wir diesen Punkt nur in Klammern werten wollen, denn schließlich liegt das in der Natur der Sache.

zu sehen sind mehrere Personen in einem Meetingraum, die mit Windows arbeiten. Thema ist der Microsoft Defender als Virenscanner. Bild. Microsoft

Die IT-Sicherheit ist für Unternehmen die größte Herausforderung. Bild; Microsoft

Tipps für die Konfiguration des Windows Defenders

Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie das Maximum an Sicherheit aus dem Tool herausholen können:

  • Überprüfen Sie unter „Windows-Sicherheit“ in den Einstellungen, dass all jene bei „Sicherheit auf einen Blick“ über ein grünes Icon verfügen
  • Aktivieren Sie die folgenden Funktionen:
    • Manipulationsschutz
    • Überwachter Ordnerzugriff
    • Echtzeitschutz
    • Cloudbasierter Schutz
  • Stellen Sie sicher, dass bei „Updates für Viren- und Bedrohungsschutz“ das letzte Update maximal drei Tage alt ist
  • Suchen Sie regelmäßig nach neuen, verfügbaren Updates, um die Aktualität sicherzustellen und führen Sie ebenso über „Scanoptionen“ auch manuelle Virenscans durch
  • Nutzen Sie in den „Scanoptionen“ die Option „Microsoft Defender Antivirus (Offlineprüfung)“. Windows führt dann einen Neustart durch und startet einen Malware-Scan noch bevor das Betriebssystem startet.

Reicht der Microsoft Defender komplett aus? Ein Fazit

Für Privatanwender ist das integrierte Tool damit in jedem Fall eine sehr gute Lösung, die für die Anforderungen von Otto Normalverbraucher auch gänzlich ausreichend sein kann. Zudem kann der Umstand, keine zusätzlichen Programme zu installieren, das Sicherheitslevel noch einmal erhöhen. Denn eine externe Security Software muss nicht nur regelmäßig aktualisiert werden, sondern benötigt auch umfassende Berechtigungen, die im schlimmsten Fall selbst eine Sicherheitslücke darstellen  können.

Bei Unternehmen ist das ganze Thema etwas komplexer, denn hier geht es in der Regel darum, eine ganzheitliche und perfekt aufeinander abgestimmte Sicherheitsstrategie umzusetzen. Der Virenscanner ist dabei nur ein Rädchen im Getriebe, andere Komponenten wie beispielsweise die Firewall, ein Zugriffsmanagement, die automatisierte Backup-Erstellung oder ein Patch-Management gehören auch dazu.

Je nach Unternehmensgröße, der Struktur der Arbeitsplätze (z. B. durch Remote-Work), Branche oder Sensibilität der Daten müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden, um so sicher wie nur irgend möglich vor On- und Offline-Bedrohungen aller Art zu sein. Mit der speziellen Version „Microsoft Defender für Unternehmen“ lassen sich zusätzliche Anforderungen von Betrieben aber noch einmal besser abdecken.

Laptop mit Microsoft Betriebssystem und Software. Thema des Artikels ist der Patchday. Bild: Microsoft

Der Windows Defender verfügt über viele Nachteile – sowohl für Privatanwender als auch für Unternehmen. Bild: Microsoft

Ihr Partner für die IT-Sicherheit im Unternehmen

Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK unterstützen Sie und Ihr Unternehmen gern dabei, ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept zu erstellen und selbiges dann natürlich auch umzusetzen. Dabei nehmen unsere erfahrenen Dienstleister alle Faktoren, Komponenten und Aspekte genauestens unter die Lupe und führen vorab einen so genannten Pen-Test durch, um etwaige Sicherheitslücken und Schwachstellen innerhalb der bestehenden Infrastruktur aufzudecken. Gern beraten wir Sie auch zum Thema und Produkt Microsoft Defender für Unternehmen.

Im Anschluss daran arbeiten unsere IT-Experten aus, mit welchen Security Tools und Diensten das bestmögliche Schutzlevel für Ihre Datensicherheit erreicht werden kann. Dabei kümmern sie sich nicht nur um die Beschaffung der Hard- und Software, sondern auch um die Implementierung, Installation sowie die laufende Wartung. Sie möchten mehr erfahren? Dann nehmen Sie gern vollkommen unverbindlich direkt Kontakt zu einem unserer Partner in Ihrer Nähe auf!

 


Weiterführende Links:
IT-Business, Netzwelt

Geschrieben von

Lena Klaus arbeitet seit 2018 als freie Autorin und SEO-Expertin für das IT-SERVICE.NETWORK. Besonders die Themen rund um den digitalen Wandel und New Work haben es ihr angetan. Darüber hinaus ist die erfahrene Texterin immer wieder fasziniert davon, welche neue Methoden und Tricks Hackern und Cyberkriminellen einfallen. Seit 2013 kennt Lena Klaus die IT-Branche und… Weiterlesen

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