Nachrichten über Datenlecks machen immer wieder die Runde. Häufig ist Nutzern dabei gar nicht bewusst, dass auch ihre Daten geleakt worden sein könnten. Die Webseite Have I Been Pwned gibt Gewissheit.
Wir erklären, was Have I Been Pwned ist und wie der Data Breach Checker funktioniert.
Wenn Datenlecks die Runde machen
Es vergeht kaum ein Tag, an dem kein neues Datenleck bekannt wird. Das Problem: Zahlreiche persönliche Daten geraten dadurch in die Hände von Cyberkriminellen – und das kann leider sehr gefährlich werden. In der digitalen Welt von heute, in der das Internet und Internet-basierte Anwendungen eine zentrale Rolle im (Berufs-)Alltag spielen, sind solche Datenlecks nicht nur häufig, sondern auch potenziell verheerend. Datenlecks betreffen nämlich nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen, bei denen der Verlust von (Kunden-)Daten zu ernsthaften finanziellen und reputativen Schäden führen kann.
Die Kenntnis darüber, ob Daten von Mitarbeitern aus dem eigenen Unternehmen kompromittiert wurden, ist deshalb essentiell. Warum? Weil nur dann geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können – sei es durch das Ändern von Passwörtern, die Überwachung von Kontobewegungen oder das Informieren der Betroffenen.
Allerdings gestaltet es sich in Unternehmen, in denen Zeit eine oft knappe Ressource darstellt, als schwierig, tagtäglich die Meldungen zu neuen Datenlecks zu verfolgen. Die Website „Have I Been Pwned“ erweist sich genau aus diesem Grund als eine wertvolle Ressource, um schnell und effizient herauszufinden, ob vertrauliche Daten aus dem eigenen Unternehmen möglicherweise von einem Datenleck betroffen sind.
Was ist Have I Been Pwned (HIBP)?
Bei „Have I Been Pwned?“ (HIBP) handelt es sich um eine Webseite, die es Benutzern ermöglicht zu überprüfen, ob persönliche Daten durch Datenlecks kompromittiert wurden. Entwickelt vom Sicherheitsfachmann Troy Hunt im Jahr 2013, dient HIBP als öffentliche Ressource für jeden, der die Sicherheit seiner Online-Identität überprüfen möchte.
Die Website, die unter die Kategorie Data Breach Checker fällt, sammelt und analysiert Datenlecks aus verschiedenen Quellen im Internet und stellt diese Informationen in einer durchsuchbaren Datenbank bereit. Nutzer können ihre E-Mail-Adressen eingeben, um zu erfahren, ob ihre Daten in bekannten Datenverletzungen enthalten sind.
HIBP bietet auch Dienste wie Benachrichtigungen bei neuen Verletzungen und Tipps für besseren Datenschutz. Diese Funktion ist auch für Unternehmen sehr nützlich. Durch die einfache Handhabung und den Fokus auf Transparenz und Aufklärung hat sich HIBP zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die digitale Sicherheit entwickelt.
Größtes Datenleck aller Zeiten
Dass Datenlecks sozusagen an der Tagesordnung sind, haben wir eingangs bereits festgestellt. Im Januar 2024 hat aber ein Datenleck ganz besonders für Aufregung gesorgt: Mit 26 Milliarden Datensätzen soll es sich um das größte Datenleck aller Zeiten handeln – zumindest bis heute. Dabei sollen laut Medienberichten Datensätze von zahlreichen Anbietern, Regierungen und Organisationen betroffen sein. Sie stammen von Plattformen und Diensten wie LinkedIn, Twitter, Dropbox, Telegram, Tencent, Deezer, Zynga, Adobe und Canva – und diese sind häufig auch im Unternehmenseinsatz.
Entdeckt worden ist dieses Datenleck durch den Sicherheitsforscher Bob Dyachenko, Inhaber von SecurityDiscovery.com, und dem Team von Cybernews.com. Sie hatten einen IPv6-Adressbereich gescannt und die Sammlung dabei ausfindig gemacht. Viele der Daten stammen dabei aber wohl aus bereits bekannten Datenlecks und sind dementsprechend auch schon auf der Webseite Have I Been Pwned eingebunden. Teilweise soll es sich aber auch um neuen Daten handeln. Daher lautet die allgemeine Empfehlung auch, dass Nutzer sowohl bei Have I Been Pwned als auch dem Cybernews Data Leak Checker die eigene E-Mail-Adresse überprüfen lassen sollten.
Daten geleakt – was tun?
Sollten Nutzer im Zuge einer Abfrage bei Have I Been Pwned und/oder einem anderen Identity Breach Checker feststellen, dass die eigenen Daten geleakt worden sind, bedeutet dies auch, dass ihre Daten potenziell missbraucht werden könnten. Daher sollten sie unbedingt einige wichtige Maßnahmen durchführen:
- Passwörter ändern:
Das sofortige Ändern von Passwörtern für betroffene Konten sowie für andere Konten, bei denen dasselbe Passwort verwendet wurde, ist ein kritischer erster Schritt. Es ist ratsam, starke und einzigartige Passwörter für jedes Konto zu verwenden und einen Passwort-Manager in Betracht zu ziehen, um diese zu verwalten. In jedem Fall gilt: Finger weg von unsicheren Passwörtern! - Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren:
Für eine zusätzliche Sicherheitsebene sollte, wo immer möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiviert werden. Dies erfordert eine zweite Form der Identifikation bei der Anmeldung, was den Schutz vor unbefugtem Zugriff erheblich verbessert. Dafür lässt sich beispielsweise eine Authenticator-App nutzen. - Einführung eines Passwort-Managers:
In einem Passwort-Manager können Nutzer nicht nur ihre Zugangsdaten speichern; so ein Tool hilft auch dabei, den Überblick über die genutzten Anmeldungen zu behalten. Über den Passwort-Manager lassen sich auch vergleichsweise einfach neue Passwörter vergeben. Und: Viele Passwort-Manager haben inzwischen einen Authenticator für die Zwei-Faktor-Authentifizierung bereits integriert. - Überwachung finanzieller Konten:
Betroffene sollten ihre Bank- und Kreditkartenkonten sorgfältig überwachen, um ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen. Bei Verdacht auf Missbrauch ist es wichtig, sofort die Bank zu kontaktieren und die betreffenden Karten sperren zu lassen. - Meldung bei Behörden:
In bestimmten Fällen kann es angebracht sein, den Vorfall bei relevanten Datenschutzbehörden zu melden. Das gilt vor allem dann, wenn sensible Informationen oder große Datenmengen betroffen sind. - Aktivierung von Benachrichtigungen:
Es kann auch hilfreich sein, sich bei Diensten anzumelden, die die Überwachung persönlicher Informationen im Internet und im Dark Web anbieten, um sich über mögliche Missbrauchsfälle informieren zu lassen. Das ist beispielsweise bei Have I Been Pwned möglich. Es kann durchaus Sinn machen, die Mitarbeiter dazu zu animieren, solche Services zu nutzen. - Einsatz von Monitoring-Lösungen:
Insbesondere für Unternehmen empfiehlt es sich, Tools zum Monitoring des Netzwerks beziehungsweise des Netzwerkverkehrs einzusetzen. Derartige Toole helfen dabei, ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen und frühzeitig auf Angriffe reagieren zu können.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Nutzer dazu beitragen, das Risiko eines weiteren Missbrauchs ihrer Daten zu minimieren. Unser Tipp: Auch wenn Ihre Daten nicht betroffen sind, sollten sie darüber nachdem, präventiv diese Maßnahmen umzusetzen.
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Weiterführende Informationen:
HIBP, SECURITY-INSIDER
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