Nachhaltige Elektronik – haben Sie davon schon gehört? Lautet Ihre Antwort nein, wundern Sie sich nicht. Nachhaltige Elektronik steckt noch in den Kinderschuhen, doch einige Entwicklungen gibt es bereits. Ist nachhaltige Elektronik aber überhaupt der richtige Weg zur Rettung unseres Klimas?
Wir schauen auf die Entwicklung und klären, ob nachhaltige Elektronik die Zukunft ist.
Nachhaltige Elektronik – was ist das?
Smartphone, Computer, Fernseher. Das ist nur ein Bruchteil der technischen Geräte, die tagtäglich in Gebrauch sind und von dem fast jedermann zumindest ein Exemplar besitzt. Allein in der Bundesrepublik sollen mehr Smartphones unterwegs sein, als es Bundesbürger gibt. Die sogenannte Unterhaltungselektronik ist fest in unserem Alltag verankert, prägt unser Leben und bereichert es. Leider bringt sie aber auch Beeinträchtigungen mit sich – zum Beispiel für unser Klima. Einige Elektronikhersteller versuchen zumindest, dies besser machen.
So hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace 2017 einen aktuellen Elektronik-Ratgeber veröffentlicht, in welchem 17 Hersteller genauer unter die Lupe genommen werden – darunter Apple, Samsung, Huawei, Amazon, Microsoft und weitere IT-Riesen. Folgende Kriterien stellte Greenpeace auf, um die Unternehmen vergleichen zu können.
- Wird Strom aus erneuerbaren Energien für die Herstellung genutzt?
- Lassen sich die Materialien recyceln? Werden womöglich sogar recycelte Materialien verbaut?
- Werden bei der Produktion gefährliche Chemikalien verwendet?
- Ist es möglich, die Geräte zu reparieren?
Der Gewinner dabei ist Fairphone, darauf folgt Apple. Als Verlierer der Studie geht Samsung hervor, aber auch Huawei und Amazon bekleckern sich nicht mit Ruhm. Was die Studie deutlich kommuniziert und eigentlich auch allen bewusst sein sollte ist: Die sogenannte „grüne Elektronik“ steht noch in den Sternen und solange produzierende IT-Unternehmen nicht umdenken, wird das leider auch so bleiben.
Die Ökobilanz elektronischer Geräte
Schauen wir uns doch beispielhaft die Ökobilanz eines Smartphones an. Unserem treuen Begleiter schenken wir täglich sage und schreibe 79 beziehungsweise 71 Minuten unserer kostbaren Zeit (werktags und am Wochenende).
Aber wie lange sind unsere Smartphones in Gebrauch? Es vergehen im Durchschnitt 26,2 Monate, bis es Zeit für ein Neues ist. Diese Zahl ist wider Erwarten sogar ein gutes Zeichens fürs Klima, denn 2016 war sie noch niedriger – damals nutzten wir Deutschen unsere Smartphones gerade einmal 23,4 Monate lang. Dass wir diesen technischen Begleiter durchschnittlich länger nutzen, erklärt sich an den ausbleibenden Innovationen. Sicher, neue Geräte liefern neue Funktionen, aber sie sind nicht mehr direkte Kaufargumente. Ergo: Die „Effizienz der Nutzung“ steigt und das ist zumindest eine schöne Entwicklung fürs Klima.
Nichtsdestotrotz hat ein Smartphone eine schlechte Ökobilanz, und dazu tragen alle Schritte im „Leben eines Smartphones“ bei: die Rohstoffgewinnung, die Weiterverarbeitung bis zum funktionsfähigen Gerät, der Gebrauch des Smartphones und die letztendliche Entsorgung.
Wie kann nachhaltige Elektronik aussehen?
An dieser Frage versuchen sich bisher nur wenige Unternehmen. Das zumindest zeigte die CES in Las Vegas, auf der sich Anfang 2020 wieder sämtliche Elektronik-Hersteller präsentierten, die etwas auf sich halten. Abseits des Unternehmens Nomad war im Hinblick auf nachhaltige Elektronik aber nicht viel zu finden. Doch wer hinter dem Namen Nomad auf ein alternatives Smartphone hofft, hofft vergebens. Nomad stellt nämlich nur Smartphone-Zubehör her – aber eben CO2-neutral. Wie das geht? Indem Nomad CO2-Zertifikate kauft.
Apples aktueller Beitrag ist, dass sich zumindest ein Teil der Rohstoffe ausgedienter iPhones wieder in neuen Produkten verbauen lässt. Auch HP stellt auf der CES Geräte vor, deren mechanische Teile zumindest zu einem großen Teil aus recycelten Rohstoffen bestehen.
Ein wichtiger Anhaltspunkt für nachhaltige Elektronik ist aber auch die Tatsache, ob sich Geräte überhaupt reparieren lassen. Und auch Software-Updates bestimmen darüber, ob Geräte noch weiter genutzt werden können oder ob man sich aus sicherheitstechnischen Gründen davon verabschieden sollte, weil keine Updates mehr bereitgestellt werden. Elektronik an sich wird daher wohl nicht klimafreundlich werden.
Bringt die Digitalisierung die Entlastung fürs Klima?
Da die Digitalisierung aktuell eher noch in den Kinderschuhen steckt, lässt sich diese Frage natürlich noch nicht klar beantworten. Vermutlich ja, lautet die Antwort, aber nur, wenn Unternehmen und Privatpersonen sich konsequent daran beteiligen. Und dafür spricht auch eine Bitkom-Studie, denn 56 Prozent der befragten Bundesbürger sehen in der Digitalisierung Potential für den Klimaschutz.
Grundsätzlich sollte aber jedem bewusst sein: Die Maßnahmen, die zunächst einmal anstehen, um die Digitalisierung umzusetzen, sind wohl eher das komplette Gegenteil von klimafreundlich. Warum? Weil große Server-Farmen und Rechenzentren die Basis für Big Data, KI-Anwendungen oder die Cloud bilden. Nach der Errichtung müssen diese Services 24/7 zur Verfügung stehen. Wie soll unter diesen Bedingungen eine Erleichterung fürs Klima erreicht werden?
Zum Beispiel durch weniger Reisetätigkeit durch virtuelle Meetings und das Home Office. Ein weiterer Punkt sind intelligente Stromnetze, in denen Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden können, aber eine stabile Stromversorgung trotzdem bestehen bleibt. Dafür sorgen ausgefeilte Algorithmen.
Status quo: Fast jedes Land muss beim Thema Nachhaltigkeit nachlegen
Die jüngst veröffentlichte Studie „Poor Sustainability Practices – Enterprises are overlooking the e-Waste Problem“ von Blancco legt den Finger in die Wunde. Obwohl fast alle deutschen Unternehmen in ihrer Corporate Social Responsibility einen nachhaltigen Umgang mit Altgeräten festgeschrieben haben, werden laut Studie 76 Prozent der Geräte, die ausgedient haben, nicht recycelt. Doch das ist nicht nur in Deutschland ein Problem. Auch Frankreich, Großbritannien und Nordamerika reihen sich in die Liste ein.
Und nicht nur Elektroschrott wird zum Problem. Gleichsam wächst auch der Cyber-Müll, der einfach weiterhin Strom frisst, obwohl keiner mehr die Daten benötigt. Laut Untersuchungen von Hewlett Packard Enterprise werden derzeit nur sechs Prozent aller jemals erstellten Daten genutzt. Heißt: 94 Prozent Datenmüll.
Aber warum dieser unsachgemäße Umgang mit Elektroschrott? Die Studie nennt zwei Faktoren: zum einen mangelndes Know-how zur sachgemäßen Entsorgung; zum anderen das Fehlen gesetzlicher Vorschriften, die nicht nur Gerätehersteller und -Händler betreffen, sondern auch Unternehmen und Privatpersonen.
Also was tun? Auf den richtigen Partner setzen!
Nachhaltige Elektronik beziehungsweise nachhaltige IT steht gerade erst am Anfang. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sich jetzt nicht bereits in die richtige Richtung entwickeln kann. Zum einen ist nämlich abzusehen, dass politische Maßnahmen eingeführt werden, die durchaus schmerzhaft für den Geldbeutel sein können, wenn man sich ihnen komplett versperrt. Zum anderen stehen nachhaltige Unternehmen, also Unternehmen, die sich aktiv am Schutz des Klimas beteiligen, bei Geschäftspartnern und Mitarbeitern hoch im Kurs.
Wie können Sie bereits jetzt die Weichen für die Zukunft setzen? Indem Sie auf einen Partner aus dem IT-SERVICE.NETWORK vertrauen. Dort finden Sie zwar keine Experten zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement, aber zum Thema IT. Und hier können Sie sehr wohl Ihre Wünsche und Anregungen kommunizieren, damit Ihre IT-Lösung zum Beispiel nur besonders energieeffiziente Hardware beinhaltet. Oder wollen Sie Energie einsparen, indem Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zum Home Office einräumen? Auch hierfür haben unsere Experten eine Lösung. Informieren Sie sich direkt bei Ihrem IT-SERVICE.NETWORK-Partner vor Ort.
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