In wenigen Unternehmen kommen Mitarbeiter vollständig drumherum, ab und an eine Fremdsprache anwenden zu müssen. Übersetzungstools können hierbei eine große Hilfe sein.
Wir erklären, wie sich mit intelligenten Tools Texte übersetzen lassen und stellen fünf beliebte (Online-)Übersetzer vor.
Übersetzungen bereiten Kopfzerbrechen
Hätten Sie gedacht, dass 40 Prozent der Erwerbstätigen in ihrem Berufsalltag zumindest Grundkenntnisse in einer Fremdsprache benötigen? Dieses Ergebnis geht aus einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung hervor. Berufstätige müssen demnach vor allem damit rechnen, auch mit ausländischen Kunden oder Geschäftspartnern zu kommunizieren – und allein mit Deutsch kommen sie dabei häufig nicht ans Ziel.
Natürlich kann nicht jeder jede Sprache sprechen. Daher hat sich Englisch als meistgesprochene Sprache der Welt bei Kommunikationspartnern verschiedener Herkunft als Basis etabliert. Der Vorteil ist, dass auch in Deutschland ein Großteil der Bevölkerung in der Schule Englisch als Zweitsprache gelernt hat. Das Problem aber ist: Je länger der Schulbesuch vergangen ist und je seltener eine erlernte Fremdsprache aktiv genutzt wird, desto schwieriger ist es, sich darin zu verständigen – irgendwann baut sich Unsicherheit auf, die die Verständigung hemmt.
Vor allem in solchen Fällen bieten Übersetzungstools eine zusätzliche Absicherung. Manche Tools sind inzwischen sogar so gut, dass sich Nutzer auf eine extrem hohe Übersetzungsqualität verlassen können und selbst keine Sprachkenntnisse mehr benötigen.
Übersetzungstools nehmen die Arbeit ab
Übersetzungstools eignen sich vor allem für die schriftliche Kommunikation, denn damit lassen sich einzelne Textpassagen oder auch ganze Texte übersetzen. Das geht natürlich in beide Richtungen. Angenommen Sie erhalten eine E-Mail auf Englisch und können den Inhalt für sich allein nicht erschließen. Übersetzungstools greifen Ihnen hier sozusagen unter die Arme und liefern mit wenigen Klicks die deutsche Übersetzung. Auch wenn Sie eine Antwort formulieren möchten, kann das Tool unterschützen: Sie schreiben Ihre Antwort einfach auf Deutsch und lassen sie durch das Tool übersetzen – und schon ist die Sprachbarriere überwunden.
Einige Tools bieten darüber hinaus die Möglichkeit, ganze Dateien oder Seiten zu übersetzen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn Sie im Zuge einer Recherche auf eine seitenlange Studie in einer fremden Sprache treffen und Sie diese – entweder zum besseren Verständnis oder weil sie die Sprache überhaupt nicht beherrschen – schnell durch das Übersetzungsprogramm jagen. Fakt ist: Bei vielen Gelegenheiten bedeuten Übersetzungstools eine enorme Arbeitserleichterung.
Fünf Übersetzungstools im Überblick
Wie erwähnt, gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Übersetzungstools. Sie funktionieren meist nach demselben Prinzip, sprich: Texte übersetzen. Es gibt aber auch eine Reihe von Unterschieden zwischen den einzelnen (Online-)Übersetzern. Das beginnt bei der Qualität der Übersetzung, geht mit der Sprachauswahl weiter und reicht bis zu den möglichen Kosten, die durch die Nutzung entstehen. Hinzu kommen noch ganz unterschiedliche Leistungsumfänge und spezielle Features, mit denen einige Tools aufwarten können und andere wiederum nicht.
Im Fall, dass Unternehmen ein Übersetzungstool einsetzen und dazu gegebenenfalls eine Lizenz erwerben möchten, sollten sie daher genau überlegen, welche besonderen Anforderungen sie an eine solche Software stellen, welche Funktionen sie unbedingt benötigen und wie viel sie zu investieren bereit sind.
Um die Wahl des passenden Übersetzungstools etwas zu erleichtern, haben wir uns einmal für Sie umgeschaut, welche Tools am häufigsten im Unternehmenseinsatz sind und durch welche Leistungen sie sich auszeichnen. Dabei haben wir zuletzt auch den Triumphzug berücksichtigt, den KI-Tools wie ChatGPT und Google Bard aktuell feiern: Sie sind mit ihren Fähigkeiten derart präsent, dass sie im Begriff sind, andere Übersetzungstools aufs Abstellgleis zu verbannen.
ChatGPT
Aufgrund der Omnipräsenz beginnen wir unsere Aufstellung mit ChatGPT. Das KI-Tool ist Ende 2022 veröffentlicht worden und hat innerhalb kurzer Zeit eine rekordwürdige Entwicklung durchgemacht: Nur wenige Wochen nach ihrer Veröffentlichung verzeichnete die auf Künstlicher Intelligenz basierende Software monatlich bereits 100 Millionen aktive Nutzer. Zum Vergleich: Instagram hat dazu 2,5 Jahre gebraucht. Im September 2023 waren es bereits mehr als 180 Millionen aktive Nutzer im Monat.
ChatGPT wird besonders als generative KI gefeiert, sprich für die Texterstellung. Das Tool eignet sich aber genauso für die Übersetzung von (langen) Texten. Nach eigenen Angaben beherrscht ChatGPT mehr als 100 Sprachen. Eine Obergrenze für die Länge der Texte, die ChatGPT übersetzen soll, gibt es nicht. Nutzer können damit also theoretisch besonders gut lange Texte übersetzen. Aber: Prinzipiell ist das Tool auf kürzere Textsequenzen trainiert worden. Daher könnte es sein, dass der Bot bei sehr langen Texten die Zusammenhänge nicht versteht.
Das Tool gibt es in einer kostenfreien und einer kostenpflichtigen Variante. Für reine Übersetzungsaufgaben reicht die kostenfreie Variante aus. Wer sich auch bei einer hohen Nachfrage durch Nutzer auf die Verfügbarkeit verlassen möchte, muss dafür in die Tasche greifen. Auch schnellere Antwortzeiten und eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit bietet die Plus-Version. Und: Sie beinhaltet den Zugriff auf neue Funktionen.
Google Bard
Bei Google Bard verhält es sich ähnlich wie bei ChatGPT. Google hat seinen hauseigenen Chatbot im Februar 2023 veröffentlicht, in Europa ist er aber erst seit Juli 2023 verfügbar. Google selbst veröffentlicht keine Informationen zu den Nutzerzahlen von Bard. Befragt man dazu Bard selbst, so erhält man eine Schätzung von mindestens 100 Millionen aktiven Nutzern im September 2023. Wie bei ChatGPT wäre diese Entwicklung enorm!
Vom Grundprinzip her ist Google Bard aus Nutzersicht genauso aufgebaut wie ChatGPT. Der Schwerpunkt liegt ebenfalls auf der Textgenerierung, aber genauso eignet sich Bard als Übersetzungstool. Nach eigenen Angaben kann der Textroboter in 26 Sprachen übersetzen (Stand: Oktober 2023). Dabei liegt die maximale Länge eines Textes, der übersetzt werden kann, bei 5.000 Wörtern. Längere Texte müssen dann häppchenweise eingegeben werden.
Google Bard gibt es ausschließlich in einer kostenlosen Variante. Daher ist das Tool besonders für Unternehmen mit kleinen Budgets natürlich sehr interessant.
DeepL
Den DeepL-Übersetzer gibt es inzwischen seit 2017. Es handelt sich um ein Tool, das ebenfalls auf künstliche Intelligenz und Deep Learning setzt. Offenbar mit Erfolg, denn mittlerweile herrscht das weitverbreitete Urteil: Das kleine Unternehmen aus Köln hat die Messlatte im Übersetzungsbereich deutlich höher gelegt.
Dabei ähnelt es von Grundprinzip den anderen Übersetzungstools: Links gibt es ein Feld zur Texteingabe, rechts ein Feld für die Übersetzung. Die Sprache des Ursprungstextes – 31 Sprachen sind derzeit im Angebot – wird automatisch erkannt, die Zielsprache lässt sich definieren. Bei der Übersetzung haben Nutzer die Möglichkeit, jedes Wort einzeln anzuklicken und Alternativen auswählen zu können. Im unteren Bereich erscheinen Wörterbuch-Einträge zum angeklickten Wort.
In der kostenlose Variante sind beim Übersetzungstool DeepL Übersetzungen von Texten mit bis zu 1.500 Zeichen Übersetzungen von maximal drei Dateien/Monat möglich. Mit den drei kostenpflichtigen Pro-Versionen (Starter, Advanced, Ultimate) lassen sich bis zu 100 Dateien im Monat übersetzen, zudem ist die Datensicherheit verbessert. Für Unternehmen bietet DeepL auch individuelle Paket an. Inzwischen gibt es auch eine Desktop-App und eine iOS-App von DeepL.
Google Translate
Google Translate ist vielleicht das bekannteste und am meisten genutzte Übersetzungstool im Internet. Der Google-Konzern hat den Online-Dienst bereits im Jahr 2006 auf den Markt gebracht, er stammt also aus Vor-Google-Bard-Zeiten. Inzwischen sind Übersetzungen in mehr als 100 Sprachen möglich. Damit galt der Google-Übersetzer früher als das Schwergewicht unter den Übersetzungstools, ChatGPT kann jetzt aber mithalten.
Auch Google Translate setzt auf maschinelles Lernen. Zudem profitiert der Dienst von der enormen Reichweite der Google-Suchmaschine und der dadurch generierten Partizipation der Nutzer: Bereits im April 2016 ließ Google verlauten, dass bereits 3,5 Millionen Nutzer den Oacnline-Übersetzer verwenden und 90 Millionen Änderungsvorschläge vorgenommen haben – und diese Vorschläge nutzt Google natürlich, um die eigene Übersetzungsqualität zu verbessern.
Mit dem kostenlosen Google Translate lassen sich neben Textpassagen mit bis zu 3.900 Zeichen auch ganze Dokumente verschiedener Formate (darunter DOC, DOCX und PDF) übersetzen. Eine Begrenzung dafür gibt es nicht. Es existiert auch eine App-Variante des Übersetzungstools für iOS und Android mit einigen zusätzlichen Funktionen. 2021 hat die Google-Übersetzer-App bereits eine Milliarde Downloads verzeichnet.
Microsoft-Bing-Übersetzer
Auch Microsoft macht beim Wettstreit um den Titel des besten Übersetzungstools mit. Der Microsoft-Bing-Übersetzer funktioniert ganz ähnlich wie DeepL und Google Translate: Links ist das Eingabefeld, rechts das Ausgabefeld für die maschinelle Übersetzung. Nutzer können hier ebenfalls die Übersetzung anpassen, allerdings gibt das Tool keine Alternativen an. Hier sind also eigene Kenntnisse oder Recherchen gefragt. Wie bei Google Translate können Anwender ihre eigene Version an Microsoft Translator übermitteln; das Feedback dient dann der Verbesserung der Übersetzungsqualität. Mehr als 100 Sprachen sind mittlerweile verfügbar.
Beim Microsoft-Bing-Übersetzer liegt die maximale Zeichenbegrenzung bei 1.000. Hier müssen Nutzer bei längeren Texten also häufiger die vorherige Passage löschen und die nächste eingeben, um so Schritt für Schritt die vollständige Übersetzung zu erhalten. Ähnlich sind es übrigens beim Bing Chat aus, dem Äquivalent zu ChatGPT und Google Bard, der eine Zeichenbegrenzung von 2000 hat.
Mit dem Microsoft Übersetzer beziehungsweise Microsoft Translator gibt es ebenfalls eine App-Variante für Windows, Android und iOS, die einige zusätzliche Funktionen zu bieten hat. Viele Nutzer bewerten die App sogar positiver als die Browser-Variante. Sowohl Microsoft-Bing-Übersetzer als auch die App-Versionen sind kostenlos.
Fazit: DeepL hat die Nase vorn
Im direkten Vergleich sind verschiedene Tests zu dem Ergebnis gekommen: Bei DeepL ist die Übersetzungsqualität besser als bei den anderen Tools. Nutzer loben unter anderem, dass DeepL besonders gut darin ist, die Bedeutung eines Satzes zu erfassen, anstatt lediglich eine wörtliche Übersetzung bereitzuhalten, wie es bei anderen Übersetzungstools häufig der Fall ist. Auch sprachliche Nuancen und Ausdrücke bezieht DeepL demnach in die Übersetzung ein. Und: DeepL soll auch in professionellen und spezialisierten Kontexten mit präzisen und hochwertigen Übersetzungen glänzen.
Sowohl Google Translate als auch der Microsoft-Bing-Übersetzer können mit der Qualität der Ergebnisse offenbar nicht mithalten. Und auch ChatGPT ist für allgemeine Übersetzungen und grundlegende Sprachanforderungen wohl bestens geeignet, kann der Qualität von DeepL aber zumindest bislang nichts entgegensetzen. Für DeepL gibt es sogar fast so etwas wie einen Ritterschlag: Selbst Muttersprachler sollen an den Ergebnissen nichts oder nur wenig zu bemängeln haben.
Texte übersetzen: Darauf müssen Sie achten
Es gibt noch viele weitere Übersetzungstools – darunter MyMemory, PROMT.One und Reverso. Die fünf zuvor vorgestellten Tools sind aber vermutlich die bekanntesten und am meisten genutzten Online-Übersetzer, weshalb wir unsere Beschreibung darauf beschränken.
Egal, für welches Tool Sie sich letztlich entscheiden: Es gilt grundsätzlich, dass Sie mit den Browser-Varianten besser keine vertraulichen Inhalte übersetzen sollten, denn hier ist die Abfrage nicht durch spezialisierte Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Daher hat beispielsweise DeepL die Pro-Versionen im Angebot, in denen dann auch der Datenschutz umgesetzt ist.
Sollten Sie Übersetzungen von offiziellen Dokumenten, Fachtexten oder juristisch formulierten Verträge benötigen, sollten Sie nichtsdestotrotz auf einen professionellen Übersetzer aus Fleisch und Blut setzen, der nicht nur die gewünschte Sprache perfekt beherrscht, sondern sich zudem im Fachgebiet auskennt und das kulturelle Feingefühl mitbringt.
IT-Fachleute installieren Tools
Professionelle Fachleute aus Fleisch und Blut finden Sie auch bei uns im IT-SERVICE.NETWORK. In gewisser Weise sind unsere Experten sogar auch als Übersetzer unterwegs – sie übersetzen nämlich unverständliches IT-Kauderwelsch in verständliche Sätze, die auch Laien problemlos verstehen. Aber nicht nur das: Die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK unterstützen Unternehmen beispielsweise auch dabei, nützliche Tools zu implementieren und so zu konfigurieren, dass sie optimal auf das Unternehmen abgestimmt sind.
Dabei haben unsere Profis grundsätzlich den Datenschutz im Blick. Viele von Ihnen sind als Datenschutzbeauftragte aktiv und können eine umfassende Beratung rund um DSGVO und Co. anbieten. Sie haben Interesse an weiteren Informationen zu diesem IT-Service oder einer anderen unserer zahlreichen Dienstleistungen? Dann melden Sie sich gern bei uns!
Weiterführende Links:
lal, WiWo, DeepL, DeepL, DeepL, CIO, Google, Bing, Microsoft
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