Ein Social-Media-Konzept sollte jedes Unternehmen haben, das über Facebook & Co. Reichweite und Kunden generieren möchte. Die Chancen? Riesig. Dennoch tut sich gerade der Mittelstand schwer damit, Social-Media-Aktivitäten zu forcieren.
Die Gründe liegen meist darin, dass große Unsicherheit darüber herrscht, wie Social Media richtig geht und was nötig ist, um damit erfolgreich zu sein.
Social-Media-Konzept für Unternehmen – nicht Kür, sondern Pflicht
Bei dem Thema Social-Media-Marketing gibt es häufig zwei Lager. Diejenigen, die meinen, man könne Facebook und Co. „mal eben so“ machen und diejenigen, denen bewusst ist, dass ein gelungener und effizienter Auftritt in den sozialen Medien Zeit und Ressourcen erfordert – denen die Investition aber zu hoch erscheint. Beides ist falsch.
Fakt ist: Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und Pinterest bieten zahlreiche Chancen, potenzielle Käufer zu erreichen und für die eigenen Produkte zu begeistern. Allein in Deutschland nutzen mehr als 32 Millionen Menschen regelmäßig Facebook. Klassische Marketing-Aktivitäten wie beispielsweise Print-Anzeigen verlieren dagegen mehr und mehr und können bezüglich der Reichweite schon längst nicht mehr mithalten. Grund genug, Budgets umzuverteilen und ein Social-Media-Konzept aufzusetzen. Wir verraten, wie das am besten gelingt.
Social-Media-Aktivitäten definieren & steuern
Zunächst einmal sollten Sie – idealerweise gemeinsam mit internen oder externen Experten – überlegen, welche Social-Media-Plattform für Ihr Unternehmen von höchster Relevanz ist. Folgende Übersicht der fünf bekanntesten ihrer Art kann Ihnen dabei erste Ansätze liefern:
- Facebook hat mit Abstand die meisten Nutzer und bietet damit die größte Reichweite. Vorteil: Die Bekanntheit Ihres Unternehmens-Accounts kann sich schnell steigern und der Facebook-Werbeanzeigen-Manager hilft dabei, die detailliert bestimmte Zielgruppe optimal zu erreichen. Nachteil: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Shitstorms gegen Unternehmen, Personen oder Produkte sind bei Facebook keine Seltenheit, sondern Alltag.
- Twitter war ursprünglich als Kurznachrichten-Dienst gedacht. Und auch wenn sich die Nutzung stark verändert hat, ist es dennoch vor allem ein Medium für Journalisten, Verlage, öffentliche Einrichtungen und jede Menge Spaßvögel. Aufgrund der begrenzten Zeichen pro Post eignet sich Twitter auch nicht für ausschweifende Produktdarstellungen oder Ähnliches. Wöchentliche Nutzer in Deutschland: ca. 2,5 Millionen.
- Bei Instagram tummeln sich vornehmlich (jüngere) Menschen, die die schönen Dinge des Lebens lieben – ganz im Sinne #goodlife. Für Unternehmen, deren Produkte in die Kategorien Lifestyle, Fashion, Design, Tourismus oder Ähnliches fallen, kann Instagram der Schlüssel sein. Wichtig: Ohne professionelle Fotos gewinnen Sie hier keinen Blumentopf. Wöchentliche Nutzer in Deutschland: ca. 10 Millionen.
- Von Do-it-yourself-Möbeln und Deko-Ideen bis hin zu den schönsten Braut-Frisuren – auch Pinterest lebt ähnlich wie Instagram von emotionalen Themen. Als Schraubenhersteller können Sie diese Plattform gekonnt ignorieren, als Möbelproduzent schnell profitieren. Nutzer in Deutschland: ca. 5 Millionen.
- 6 Millionen Nutzer, vornehmlich jüngeren Alters sind bei YouTube vertreten. Kurz gesagt: Sind Sie nicht in der Lage, regelmäßig professionelle Videos zu produzieren – Finger weg.
Voraussetzungen für erfolgreiches Social-Media-Marketing
Haben Sie sich für eine oder mehrere Plattformen entschieden, müssen Sie die richtigen Voraussetzungen schaffen. Dazu gehören in erster Linie Ressourcen. Halsen Sie das Projekt nicht einfach irgendjemandem auf, der im schlimmsten Fall weder Marketing-Erfahrung noch Zeit hat, sich regelmäßig um Postings oder Anzeigen-Kampagnen zu kümmern. Gutes Social Media Marketing lebt aber von Kontinuität und Qualität – ansonsten sind die Follower schneller weg, als Sie „Mark Zuckerberg“ sagen können.
Unser Tipp für kleine Unternehmen: Scheuen Sie sich davor, selbst jemanden für diesen Bereich einzustellen, beauftragen Sie zunächst eine Agentur, einen Freelancer oder eine 450-€-Kraft.
Schaffen Sie im zweiten Schritt Möglichkeiten, den Erfolg Ihrer Social-Media-Aktivitäten messbar zu machen:
- Richten Sie ein Tracking (zum Beispiel über Google Analytics) auf Ihrer Website ein. So können Sie jederzeit nachverfolgen, ob und wie viele Besucher über Facebook und Co. kommen.
- Beobachten Sie die Zahlen. Als Verwalter eines Facebook-Unternehmens-Accounts sehen Sie beispielsweise unter jedem Post, wie viele Personen erreicht wurden, wie viele geklickt haben usw. Tipp: Spielen Sie auch mit den Zeiten, zu denen Ihre Beiträge veröffentlicht werden. Manche Themen funktionieren abends besser als morgens oder am Wochenende besser als unter der Woche. Und noch ein Tipp: Veröffentlichen Sie keine wichtigen Beiträge innerhalb klassischer Arbeitszeiten. Nutzen Sie tagsüber stattdessen das „Mittagspausen-Fenster“.
Ideen für Postings
Zu guter Letzt sollten Sie sich Gedanken über eine Social-Media-Strategie hinsichtlich der Beiträge an sich machen. Was genau möchten Sie Ihren Followern zeigen oder mitteilen? Unser Tipp: Unter Experten gibt es die 5-3-2 Regel, die sich wie folgt definiert:
- 5 Beiträge pro Woche sind Fremdinhalte, also zum Beispiel geteilte Postings. Damit bleiben Sie authentisch und bieten Ihrer Zielgruppe einen Mehrwert – nämlich interessanten Content, unabhängig von irgendwelchen Verkaufszielen.
- 3 eigene Beiträge pro Woche, konkret auf Ihre Produkte beziehungsweise Services bezogen
- 2 persönliche Beiträge pro Woche. Damit geben Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht und Charakter. Stellen Sie beispielsweise die neuen Azubis vor (Achtung: vorher Einwilligung unterschreiben lassen) oder veröffentlichen Sie ein Bild vom Sonnenaufgang über Ihrem Bürogebäude.
Social Media für Unternehmen – kein Hexenwerk
Sie sehen: Die sozialen Medien sind kein Buch mit sieben Siegeln. Aber für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben und Neukunden gewinnen wollen, sind Aktivitäten auf den passenden Plattformen alternativlos. Kurz gesagt: Wagen Sie es einfach, Sie können nur gewinnen.
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