WLAN im Flugzeug wird immer mehr zum Standard. Laut einer Bitkom-Befragung hat jeder Achte davon schon einmal Gebrauch gemacht. Für Geschäftsleute ergeben sich dadurch neue Chancen, während der Reisezeit produktiv zu sein.
Wie viel Zeit Geschäftsreisende während Ihrer Reisezeit für die Arbeit nutzen und weitere spannende Infos erfahren Sie bei uns.
WLAN im Flugzeug bereit zum Anflug
Bei vielen Airlines gehört WLAN mittlerweile fest zum Angebot. Umfang und Kosten variieren je nach Fluggesellschaft, Flugzeugmodell und Strecke dabei allerdings deutlich.
Die Fluggesellschaft Lufthansa zum Beispiel unterscheidet bei ihrem FlyNet® zwischen Kurz- und Mittelstrecke/Langstrecke und bietet unter den beiden Kategorien noch einmal verschiedene Preisstaffelungen an. Das reicht von drei Euro für E-Mail-Versand und Chatten bei einem Kurz- und Mittelstreckenflug bis hin zu 29 Euro für 1-GB-Datenvolumen bei einem Langstreckenflug. Manche Airlines bieten WLAN dagegen sogar kostenfrei an.
Damit in Zusammenhang stehen auch die Zahlen, die Bitkom jetzt veröffentlicht hat. Der Digitalverband Deutschland hat durch Bitkom Research eine repräsentative Befragung durchführen lassen, bei der mehr als 1.000 Bundesbürger ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch folgende Frage gestellt wurde: „Einige Fluggesellschaften bieten ihren Fluggästen im Flugzeug einen Internetzugang an, zum Beispiel per WLAN. Haben Sie einen solchen Internetzugang bereits genutzt oder würden Sie ihn gerne nutzen?“ Und was kam dabei heraus?
Jeder Achte nutzt WLAN im Flugzeug
13 Prozent aller Befragten, also jeder Achte, hat schon einmal den von der Fluggesellschaft angebotenen Internetzugang genutzt. 51 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, 54 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, 62 Prozent der 50- bis 64-Jährigen sowie 40 Prozent der 65-Jährigen und Älteren gaben an, dass sie künftig gern einen Internetzugang im Flugzeug nutzen würden. Ein Drittel hat daran hingegen kein Interesse und gönnt sich an Bord lieber eine Auszeit – der Anteil der Generation 65 plus ist mit 52 Prozent besonders stark in dieser Gruppe vertreten.
Die teilweise hohen Kosten für den WLAN-Zugang sind sicherlich ein Hinderungsgrund dafür, dass bisher nur ein kleiner Teil der Befragten im Flieger online geht. Damit niemand in die Kostenfalle tritt, empfiehlt Dr. Christopher Meinecke, Leiter Digitale Transformation beim Bitkom: „Interessierte Passagiere sollten sich am besten schon vor dem Flug schlau machen, welche Datenpakete für sie je nach Airline, Strecke und geplanten Internetaktivitäten lohnenswert sind.“
Chatten, Bilder im Facebook-Profil hochladen oder einen Film streamen – für Privatleute ist das ein netter Zeitvertrieb. Für Geschäftsreisende, besonders Vielflieger, bietet das WLAN im Flugzeug aber noch einen wichtigeren Vorteil: Sie können die Zeit effektiv zum Arbeiten nutzen.
Arbeit 4.0 über den Wolken
Auch wenn virtuelle Meetings immer mehr zur Regel werden, sind ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht oder der direkte Blick eines Ingenieurs auf die von ihm entwickelte Maschine manchmal doch unumgänglich. Je nach Entfernung nehmen An- und Abeise einige Zeit in Anspruch – Zeit, die viele Geschäftsreisende gern sinnvoll nutzen. Das zumindest geht aus der Business-Travel-Studie 2018 des Deutschen Reiseverbands hervor, an der sowohl 100 Geschäftsführer als auch 102 geschäftsreisende Führungs- oder Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern teilnahmen.
Dabei kam heraus, dass die Befragten ein Drittel der Zeit unterwegs tatsächlich arbeitend verbringen. Dafür müssen allerdings die Voraussetzungen stimmen. Einerseits gilt es für Unternehmen, ihre Mitarbeiter mit Technologien wie Reise-Apps und Laptops auszustatten. Andererseits müssen die technologischen Gegebenheiten vor Ort das Arbeiten „on the go“ ermöglichen.
Und dazu gehört eben auch ein Internetzugang über den Wolken. Laut der Studie erwartet unter den 18- bis 34-Jährigen ein besonders hoher Anteil, dass ein WLAN-Zugang als Standardleistung gilt und nicht als Zusatzleistung hinzugebucht werden muss.
Hat WLAN im Flugzeug auch Nachteile?
Grundsätzlich ist das Angebot von WLAN im Flugzeug für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Immerhin fühlt sich fast die Hälfte der Dienstreisenden mit der nötigen technischen Ausstattung während der Reise besonders effizient. Besonders die Jüngeren glauben daran, dass sie 43 Prozent ihrer Zeit in Zug oder Flugzeug effektiv nutzen könnten, sofern die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Da kann die Präsentation für den anstehenden Termin sozusagen im Flug überarbeitet und mit den Kollegen im Büro noch schnell final abgestimmt werden.
Darüber dürften auch die Arbeitgeber glücklich sein. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs dürfen sich die Mitarbeiter nämlich die komplette Reisezeit einer Dienstreise als Arbeitszeit anrechen lassen – umso besser, wenn diese dann auch tatsächlich für die Arbeit genutzt wird.
Letzter Profiteur des Systems „Arbeit 4.0 mobil über den Wolken“ sind die Fluggesellschaften. Sie freuen sich darüber, durch die heute meist noch kostenpflichtigen WLAN-Zugänge zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Arbeiten über den Wolken? Aber sicher!
Allerdings ist bei der ganzen Sache auch Vorsicht geboten. Sitznachbarn könnten wichtige Telefonate belauschen oder einen Blick auf vertrauliche E-Mails erhaschen. Und wer weiß, vielleicht dringt irgendetwas davon an die Öffentlichkeit oder an die Ohren eines Konkurrenzunternehmens. Vielleicht beobachtet auch jemand, wie ein Passwort eingegeben wird, merkt es sich und nutzt es später für kriminelle Aktivitäten. Davor warnt Christoph Zilt, General Manager bei FIRST Business Travel. Er empfiehlt: „Mitarbeiter sollten sich vor Reisen über die notwendigen Maßnahmen zum Datenschutz informieren.“ Hilfreich seien zum Beispiel Blickschutzfolien für Laptops, die Fremden die Einsicht erschweren.
Und dann ist das noch das Thema der mobilen Sicherheit. Kostenlose Hotspots im öffentlichen Raum können schließlich auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Sie sind meistens recht einfach verschlüsselt, sodass sich Hacker Zugang zu beruflichen und privaten Daten und sogar Passwörtern verschaffen können.
Unternehmen sollten sich also versichern, dass die Firmenlaptops und -smartphones ihrer Mitarbeiter ausreichend gesichert sind. Unterstützung bieten ihnen dabei die Experten aus dem IT.SERVICE-NETWORK mit Dienstleistungen wie dem Antivirus-Management, dem Firewall-Management oder dem Mobile-Device-Management. Ein IT-Sicherheitscheck verschafft Unternehmen einen Überblick darüber, wie sie in Sachen IT-Sicherheit aufgestellt sind.
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung