Digitalisierung

D21-Digital-Index 2023/2024

Digitalisierung für starken Wirtschaftsstandort unabdingbar

von 21.02.2024
Zu sehen ist eine glückliche Frau mit Laptop; beim D21-Digital-Index 2023/2024 gehört sie vermutlich zu denjenigen, die gegenüber der Digitalisierung aufgeschlossen sind. Bild: Pexels/Anna Nekrashevich
Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland? Mit dieser Frage beschäftigt sich der D21-Digital-Index 2023/2024. Bild: Pexels/Anna Nekrashevich

Seit mehr als zehn Jahren untersucht die Initiative D21 die Anpassungs- und Zukunftsfähigkeiten Deutschlands als Digitale Gesellschaft. Der D21-Digital-Index 2023/2024 zeigt einmal mehr: Ohne Digitalisierung hat es die Wirtschaft schwer.

Wir fassen die Ergebnisse des Digital-Indexes zusammen und erklären, welche Lehren Unternehmen daraus ziehen sollten.

Digitalisierung: Deutschland tut sich schwer

Es ist kein Geheimnis, dass sich Deutschland auf dem Weg zur Digitalisierung lange als zögerlich erwiesen hat. Während beispielsweise Estland mit seiner vollständig digitalisierten Verwaltung, in der Bürger von der Geburtsregistrierung bis zur Anmeldung eines Wohnsitzes fast alle Behördengänge online erledigen können, als leuchtendes Beispiel in Sachen e-Government gilt, sieht die Lage in Deutschland deutlich anders aus.

Und nicht nur in Behörden besteht im internationalen Vergleich Nachholbedarf, sondern auch in der Wirtschaft. Länder wie Südkorea oder Finnland gelten in der Implementierung digitaler Technologien in der Industrie als führend. Effizientere Produktionsabläufe und eine bessere globale Wettbewerbsfähigkeiten sind das Ergebnis.

Deutschland steht demnach vor der Herausforderung, digitale Lücken zu schließen. Um diese Herausforderung anzugehen, macht es Sinn, die Ist-Situation in den Blick zu nehmen – so wie es die Initiative D21 mit ihrem Digital-Index jedes Jahr aufs Neue macht.

Zu sehen ist ein glückliches älteres Paar mit Laptop; es ist der Digitalisierung gegenüber aufgeschlossen; es geht um den D21-Digital-Index 2023/2024. Bild: Pexels/Marcus Aurelius

Wie digital sind die Bürger in Deutschland unterwegs? Eine Frage, die der D21-Digital-Index 2023/2024 untersucht. Bild: Pexels/Marcus Aurelius

Was ist der D21-Digital-Index?

Der D21-Digital-Index ist eine jährlich durchgeführte Studie, die den Stand der Digitalisierung in Deutschland misst. Sie wird von der Initiative D21 herausgegeben und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Studie bietet einen Überblick über verschiedene Aspekte der digitalen Teilhabe und Nutzung von digitalen Technologien durch die Bevölkerung. Dazu gehören unter anderem die Internetnutzung, digitale Kompetenzen, das Vertrauen in digitale Technologien sowie die Nutzung digitaler Angebote in Beruf und Alltag.

Der D21-Digital-Index analysiert die Entwicklung der digitalen Gesellschaft in Deutschland und identifiziert Trends, Fortschritte sowie Herausforderungen in der digitalen Transformation. Er berücksichtigt sowohl die Zugänglichkeit und Nutzung digitaler Technologien als auch die damit verbundenen Einstellungen und Fähigkeiten der Bürger. Durch die Untersuchung über verschiedene demografische Gruppen hinweg ermöglicht der Index eine differenzierte Betrachtung.

Die Ergebnisse des D21-Digital-Index sollen als Grundlage für politische Entscheidungsträger, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dienen, um Maßnahmen zur Förderung der digitalen Inklusion und Kompetenz zu entwickeln und umzusetzen.

D21-Digital-Index 2023/2024: die wichtigsten Ergebnisse

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem D21-Digital-Index 2023/2024 betonen die Bedeutung der Digitalisierung auf die deutsche Gesellschaft. Hier unser Überblick:

  • Der Digital-Index-Wert für 2023/2024 liegt bei 58 von 100 Punkten – ein Anstieg um einen Punkt gegenüber dem Vorjahr, was zeigt, dass die Mehrheit in Deutschland digital aktiv ist.
  • Die Resilienz gegenüber dem digitalen Wandel sinkt. Die Ursache liegt unter anderem darin, dass die positive Grundeinstellung zum digitalen Wandel abnimmt: 52 Prozent der Bürger stehen der Digitalisierung skeptisch bis distanziert gegenüber, während ihr 47 Prozent offen und optimistisch entgegenblicken.
  • Digitale (Basis-)Kompetenzen wertet die Studie als wichtigste Treiber für Resilienz im digitalen Wandel. Allerdings können nur 50 Prozent der Bürger solche Kompetenzen vorweisen, sodass ein »Digital Skills Gap« erkennbar ist.
  • Die Studie betont, dass neben einer positiven und optimistischen Grundhaltung gegenüber dem digitalen Wandel ein Verständnis der zukünftig benötigten Kompetenzen und eine realistische Selbsteinschätzung notwendig sind. Anders formuliert: Nur diejenigen, die Kompetenzlücken erkennen, können diese auch gezielt schließen.
  • Mit 61 Prozent sind immer weniger Menschen fit für die digitale Zukunft – eine Entwicklung, die die Demokratie und den Wohlstand in Deutschland gefährdet.
  • Für den Zukunftsfähigkeit und den Wohlstand spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle: Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass sowohl KMU als auch Weltkonzerne im internationalen Wettbewerb mithalten können und Deutschland ein starker Wirtschaftsstandort bleibt.
  • Effizienzgewinne durch die Nutzung von KI wie ChatGPT führen zu einer messbar positiveren Einstellung gegenüber dem digitalen Wandel.
  • Berufstätige zeigen sich zunehmend pessimistisch, dass das Unternehmen, für das sie arbeiten, national und international mit dem digitalen Wandel Schritt halten kann.

Empfehlungen der Studie umfassen die Förderung digitaler Basiskompetenzen, die Sichtbarmachung der Digitalisierungsvorteile im Alltag, die Sicherung der Teilhabe an digitaler Wertschöpfung und die Nutzung des Resilienz-Monitorings als politisches Instrument.

 Zu sehen ist eine Grafik aus dem D21-Digital-Index 2023/2024. Grafik: Initiative D21

Der D21-Digital-Index 2023/2024 bestimmt nicht nur den Digital-Index-Wert, sondern bemisst auch die Resilienz gegenüber den digitalen Wandel. Grafik: Initiative D21

Lehren aus dem D21-Digital-Index 2023/2024 für Firmen

Unternehmen können aus dem D21-Digital-Index 2023/2024 wichtige Lehren ziehen, insbesondere bezüglich der Mitarbeiterförderung. Hier die wichtigsten Maßnahmen:

  • Förderung der digitalen Kompetenzen:
    Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Berufstätigen digitale Fähigkeiten und Kenntnisse benötigt. Unternehmen sollten in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um sicherzustellen, dass sie über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügen. Dies ist besonders wichtig, da nur 18 Prozent der Berufstätigen angeben, dass sie Zugang zu vom Arbeitgeber finanzierten Weiterbildungsangeboten haben und dadurch mit dem digitalen Wandel Schritt halten können​​.
  • Bewusstsein für den digitalen Wandel schärfen:
    Die Studie verweist auf den „Vogel-Strauß-Effekt“, bei dem 76 Prozent der Berufstätigen erwarten, dass die Digitalisierung bis 2035 zu einem Wegfall von Tätigkeiten führen wird, aber nur 23 Prozent glauben, dass dies den eigenen Job betreffen könnte. Unternehmen müssen bei ihren Mitarbeitern das Bewusstsein für die Realitäten des digitalen Wandels und die Notwendigkeit der persönlichen Weiterentwicklung schärfen​​.
  • Resilienz gegenüber digitalem Wandel stärken:
    Hinsichtlich einer abnehmenden Resilienz müssen Unternehmen Strategien entwickeln, um die Akzeptanz und das Engagement für digitale Transformationen zu erhöhen. Es gilt, eine Kultur zu schaffen, die Offenheit für Veränderungen fördert und Mitarbeitern hilft, die Vorteile der Digitalisierung zu erkennen​​.
  • KI und neue Technologien strategisch nutzen:
    Die rasante Entwicklung und Nutzung von KI, darunter ChatGPT, betont die Bedeutung dieser Technologien für die Zukunft. Unternehmen sollten die Möglichkeiten von KI und anderen digitalen Innovationen strategisch nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten​​.
  • Zielbild für eine resiliente Belegschaft entwickeln:
    Unternehmen sollten ein klares Zielbild für die digitale Resilienz ihrer Mitarbeiter entwickeln und dieses durch messbare Kriterien und gezielte Maßnahmen unterstützen. Dies umfasst die Förderung von digitalen Basiskompetenzen​​ durch Bildungsangebote für alle Mitarbeiter.

Mit Hilfe dieser Lehren können Unternehmen ihre eigene digitale Transformation vorantreiben und sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter für die Herausforderungen und Chancen des digitalen Zeitalters gerüstet sind.

IT-Dienstleister helfen bei Digitalisierung

Die Umsetzung der genannten Maßnahmen ist sicherlich sinnvoll, sie stellt aber auch einen weiteren Punkt auf der meist langen To-do-Liste in Unternehmen dar. Gut zu wissen: IT-Dienstleister können bei der Digitalisierung von Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Sie bieten nicht nur maßgeschneiderte Software-Lösungen und Infrastruktur an, sondern sind auch in der Lage, Geschäftsprozesse zu optimieren. Mit ihrer Expertise helfen sie Unternehmen unter anderem dabei, digitale Technologien effektiv zu integrieren, Arbeitsabläufe zu automatisieren und die Datenanalyse zu verbessern.

Die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK beispielsweise unterstützen bei der Implementierung von Cloud-Services, der Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen und der Einrichtung von digitalen Plattformen zur nahtlosen Interaktion. Indem sie Schulungen für Mitarbeiter anbieten, fördern sie die notwendigen digitalen Kompetenzen im Unternehmen. Unsere Fachleute helfen Unternehmen dabei, den digitalen Wandel nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance zu begreifen, die Effizienz zu steigern, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und wettbewerbsfähig zu bleiben.


Weiterführende Informationen:
Initiative D21, Initiative D21
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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