Dass ein Mac gehackt wird, ist immer noch verhältnismäßig unwahrscheinlich. Aber „verhältnismäßig unwahrscheinlich“ bedeutet nicht, dass es nicht doch passieren kann – und mitunter ernste Folgen hat.
Woran Sie erkennen, dass Ihr Mac gehackt wurde und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie jetzt.
Mac-Sicherheit: Auch kleine Angriffsflächen sind Angriffsflächen
Seit Anbeginn war es so, dass sich Hacker und Cyberkriminelle vornehmlich darauf konzentriert haben, Viren und Trojaner für Windows-Systeme zu entwickeln. Das hatte und hat zwei gute Gründe. Erstens: Die Anzahl der Windows-Nutzer ist sehr viel höher als die der Mac-Nutzer. Das betrifft vor allem auch Unternehmen, bei denen mit Ransomware und Co. das große Geld zu machen ist. Anders: Mit der breiten Masse ist das Geschäft naturgemäß wesentlich lukrativer, als wenn man Zeit in die Entwicklung von Nischen-Malware investiert. Zweitens: Apple setzte schon immer auf geschlossene Systeme – das gilt nicht nur für die Mac-Rechner, sondern beispielsweise auch für das iPhone oder iPad. Ein Umstand, der die Konzeption von Trojanern erschwert.
Dennoch ist der Mythos vom unhackbaren Mac leider falsch. Auch wenn die Anzahl von Schlupflöchern und Sicherheitslücken wesentlich kleiner ist, so finden Cyberkriminelle doch immer Mittel und Wege, Macs und Macbooks anzugreifen.
Cyberangriffe auf Mac-Nutzer nehmen zu
Obwohl Hersteller Apple sehr viel unternimmt, um es Cyberkriminellen so schwer wie möglich zu machen, steigt die Zahl der Attacken langsam (aber stetig) an. Grundsätzlich sind Mac-Geräte aber immer noch recht gut ausgestattet und sicher. Das liegt beispielsweise an der macOS-Sicherheitssoftware Gatekeeper, der integrierten Anti-Virus-Software XProtect und den verbauten Sicherheitschips. Wobei man in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen sollte, dass 2019 in Gatekeeper selbst eine Schwachstelle entdeckt wurde.
Ein anderen Beispiel ist der Trojaner „Keranger“. Mit ihm gab es bereits im Jahr 2016 die erste, speziell für Mac konzipierte Ransomware. Fakt ist also: Auch wenn die Sicherheit bei Apple immer noch in besonderem Maße gegeben ist, frei von jeglichen Risiken sind iMac, Mac Pro, Macbooks und Co. nicht.
Bekannte Mac Sicherheitslücken der vergangenen Jahre
Auch bei Apple-Geräten tauchen immer wieder Sicherheitslücken auf, die Hacker dann direkt für ihre Zwecke nutzen – sofern sie schneller sind als die Apple-Entwickler, die für Updates und Patches verantwortlich sind.
Im letzten Jahr entdeckte ein Student ein gefährliches Schlupfloch, wodurch ein Zugriff auf die Webcam von außerhalb möglich war. Apple honorierte die Meldung der Sicherheitslücke mit einer Summe von satten 100.000 Dollar und machte sich dann an die Behebung der Schwachstelle, was insgesamt allerdings ganze drei Monate in Anspruch nahm.
Einige Jahre zuvor war Apple von den Sicherheitslücken „Spectre“ und „Meltdown“ betroffen, die in den Prozessoren von ARM und Intel entdeckt wurden. Mit einem Betriebssystem-Update war die Kuh zum Glück vom Eis, bevor es zu Angriffen kommen konnte.
Mac gehackt – diese Szenarien sind denkbar
Apple-Nutzer sind glücklicherweise nicht von den groß angelegten Trojaner-Kampagnen (z. B. Emotet) betroffen, mit denen sich der gemeine Windows-Nutzer herumplagen muss. Trotzdem gibt es auch für Mac-User einige Risiken. Klassische Angriffsformen und Methoden, die auch Nutzern von Apple-Geräten das Leben schwer machen können, sind:
- Botnetze/Trojaner-Botnet: Botnets verwandeln den Mac – häufig unbemerkt – in ein Spam-Feuerwerk. Bekanntes Beispiel: Der Trojaner-Botnet „OSX.FlashBack“, der mehr als 600.000 Geräte infizierte.
- Spyware & Keylogger: Durch den Einsatz illegaler Spionagesoftware verschaffen sich Cyberkriminelle Zugang zu sensiblen Daten – beispielsweise für Logins in Firmennetzwerke oder Banking-Anwendungen.
- Cryptojacking: Um Kryptowährungen zu schürfen, nutzen Hacker den Mac-Arbeitsspeicher und den Prozessor.
- Erpressertrojaner: Auch klassische Ransomware kann einen Mac treffen.
- Port-Exploits: Auch durch Sicherheitslücken in den USB- oder Thunderbolt-Anschlüssen kann ein Mac gehackt werden.
- Proof-of-Concepts: Schwachstellen im Code sind bei Apple zwar selten, aber nicht unmöglich. Diese lassen sich von Hackern ausnutzen, um sich Zugriff auf das System zu verschaffen.
Sie sehen: Es gibt eine ganze Reihe von Szenarien, die denkbar sind bzw. auch schon stattgefunden haben.
Wurde mein Mac gehackt?
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, woran Sie erkennen können, ob Ihr iMac, Macbook oder Mac Pro Opfer einer Cyberattacke geworden sind. Wichtig: Die finale „Diagnose“ kann am Ende nur ein IT-Spezialist stellen. Außer, es geht um Ransomware. Die erkennen Sie selbst sofort und wider Willen an der entsprechenden Lösegeld-Forderung.
- System arbeitet deutlich langsamer als zuvor
- Anwendungen starten langsamer oder gar nicht
- Anwendungen (Software, E-Mails oder der Internet-Browser Safari) stürzen aus unerklärlichen Gründen ab
- Plötzliches Auftauchen von Spam-Pop-up-Nachrichten
Unser Tipp: Prüfen Sie Ihre Freigabe-Einstellungen auf verdächtige Zugriffe und werfen Sie einen Blick in den Activity Monitor. Auch ein zusätzliches Scannen durch eine professionelle Anti-Virus-Software kann schnell Aufschluss darüber geben, ob Ihr Mac gehackt wurde.
Um sich so gut wie möglich vor Angriffen zu schützen, gelten die bewährten Sicherheitsmaßnahmen, die auch jeder Windows-Nutzer umsetzen sollte:
- Vermeiden Sie Klicks auf verdächtige Links in E-Mails
- Laden Sie keine Anwendungen oder Apps aus Quellen herunter, die Sie nicht kennen
- Führen Sie regelmäßig Sicherheitsupdates für das Betriebssystem und sämtliche Anwendungen durch, die Sie nutzen
- Nutzen Sie einen Passwort-Manager
- Implementieren Sie zusätzliche Security-Software
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ComputerWoche, Heise
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