IT-Infrastruktur

Support-Ende Exchange Server 2016

Server-Software von Microsoft erreicht am 14. Oktober 2025 ihr End-of-Life

von 17.07.2024
Zu sehen sind Hände auf einer Laptop-Tastatur. Eventuell wird hier die Software Exchange Server 2016 genutzt. Bild: Pexels/cottonbro studio
Verschiedene Prozesse werden über die Microsoft-Software Exchange Server abgewickelt. Unternehmen müssen jetzt wissen: Das Support-Ende von Exchange Server 2016 steht an! Bild: Pexels/cottonbro studio 

Wieder nähert sich ein Microsoft-Produkt seinem offiziellen Lebensende: Das Support-Ende von Exchange Server 2016 ist am 14. Oktober 2025. 

Wir erklären, was das End-of-Life der Server-Software bedeutet und warum sich Unternehmen frühzeitig darauf einstellen sollten.

Microsoft und die Lifecycle-Richtlinie

Vermutlich ist diese Information nicht neu für Sie: Microsoft-Produkte unterliegen einem festen Lebenszyklus. Der Plan dafür steht in der Regel bereits bei der ersten Veröffentlichung eines neuen Software-Produkts fest. Am Tag der Erscheinung ist damit schon klar, wann das offizielle Lebensende eintritt beziehungsweise wie lange die jeweilige Software durch Microsoft als Hersteller mit Updates und Support versorgt wird.

Die Idee dahinter: Microsoft nutzt diese Richtlinie, um Ressourcen effizient zu bündeln und den Fokus auf die Entwicklung neuer, innovativer Technologien zu legen; veraltete Software wird dagegen nicht mehr weiterentwickelt, wodurch sich Aufwände sparen und die Qualität der neuen Produkte verbessern lassen.

Der 14. Oktober 2025 ist dabei das End-of-Life-Datum für gleich mehrere Software-Produkte – darunter auch Exchange Server 2016. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die Migration zu neueren Lösungen vorzubereiten!

Zu sehen ist ein Konferenzraum, im Vordergrund ist ein Mann mit Laptop, der dank Exchange Server 2016 vielleicht gerade seine E-Mails prüft. Bild: Pexels/Thirdman

Schnell die E-Mails checken? In vielen Unternehmen kommt dabei die Microsoft-Software Exchange Server 2016 zum Einsatz. Bild: Pexels/Thirdman

Was ist Exchange Server 2016?

Exchange Server 2016 ist eine von Microsoft entwickelte Kommunikations- und Kollaborationsplattform, die hauptsächlich für E-Mail-Dienste, Kalenderverwaltung und Kontakte genutzt wird. Sie bietet Unternehmen eine zentrale Lösung für die Verwaltung von E-Mails, Terminen und Aufgaben. Exchange Server 2016 integriert sich nahtlos in die Microsoft-Office-Umgebung und ermöglicht den Zugriff auf E-Mails und Kalender sowohl über Desktop-Clients als auch über Webbrowser und mobile Geräte.

Als Exchange Server 2016 am 1. Oktober 2015 veröffentlicht wurde, brachte die Software im Vergleich zu ihren Vorgänger-Versionen zahlreiche verbesserte Funktionen mit sich. Beispielsweise hatte Microsoft die Erfahrung bei der mobilen Nutzung verbessert, damit Benutzer von jedem Gerät aus effizient auf ihre E-Mails, Kalender und Kontakte zugreifen konnten. Auch die Suchfunktionalität war durch die Integration der Bing-Technologie optimiert. Und auch in Sachen Sicherheit konnte Exchange Server 2016 punkten, indem sich erweiterte Lösungen zum Bedrohungsschutz besser integrieren ließen.

Exchange Server 2016 galt somit über eine lange Zeit als eine leistungsfähige Lösung für Unternehmen, die auf zuverlässige und sichere Kommunikation angewiesen sind. Jetzt sind die Tage der Software allerdings gezählt.

Was bedeutet das Support-Ende?

Wie bei den meisten Microsoft-Produkten gab es auch im Lebenszyklus von Exchange Server 2016 zunächst einen Mainstream-Support, in der die Software regelmäßig Updates und neue Funktionen erhalten hat. Diese Phase wurde am 13. Oktober 2020 beendet. Seitdem befindet sich Exchange Server 2016 in der Phase des sogenannten erweiterten Supports, während der nur noch Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Aber auch diese Phase findet mit dem End-of-Life am 14. Oktober 2025 ihr Ende.

Und genau das ist die Krux an der Sache: Sobald das offizielle Lebensende erreicht ist, stellt Microsoft keine weiteren Sicherheitsupdates mehr bereit. Dies bedeutet, dass neu entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden, was erhebliche Risiken für die IT-Sicherheit in Unternehmen mit sich bringt. Daher gilt: Unternehmen, die aktuell noch die Software Exchange Server 2016 nutzen, sollten dringend eine alternative Lösung in Betracht ziehen, um ihre Daten und Systeme auch in Zukunft schützen zu können.

Zu sehen ist eine Frau am Laptop. Vielleicht kommt hier die Software Exchange Server 2016 zum Einsatz. Bild: Pexels/Mikhail Nilov

E-Mails, Kalender, Kontakte: Über die Software Exchange Server 2016 laufen wichtige Geschäftsprozesse ab. Bild: Pexels/Mikhail Nilov

Alternativen zu Exchange Server 2016

Angesichts des bevorstehenden Support-Endes von Exchange Server 2016 am 14. Oktober 2025 sollten sich Unternehmen mit der Frage beschäftigen, welche Alternativen es zu Exchange Server 2016 gibt. Es bieten sich die folgenden Optionen:

  • Exchange Server 2026 (?):
    Mit Exchange Server 2019 hat Microsoft eine Nachfolger-Version von Exchange Server 2016 im Portfolio. Das Problem: Der 14. Oktober 2025 ist das Support-Ende für beide Versionen. Eigentlich sollte auch schon längst ein neueres Produkt zur Verfügung stehen, das ist aber nicht der Fall. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 soll eine neue Exchange-Server-Software bereitstellen. Eine Option wäre, auf diese Software zu warten und die Migration anzugehen, sobald die Software verfügbar ist.
  • Exchange Online (Microsoft 365):
    Für Unternehmen, die ihre Infrastruktur in die Cloud verlagern möchten, könnte Exchange Online interessant sein. Als Teil von Microsoft 365 bietet Exchange Online regelmäßige Updates, umfassende Sicherheitsfunktionen und erweiterte Features wie Datenverlustprävention, eDiscovery und mobile Unterstützung. Die Cloud-basierte Lösung reduziert den Verwaltungsaufwand und gewährleistet eine skalierbare Kommunikationsplattform.
  • Hybride Lösungen:
    Eine Kombination aus On-Premises- und Cloud-Lösungen kann eine flexible Alternative sein. Unternehmen können ihre bestehenden Exchange-Server mit Exchange Online verbinden, um eine hybride Umgebung zu schaffen. Dies ermöglicht eine schrittweise Migration und bietet gleichzeitig die Vorteile beider Welten. Hybride Lösungen bieten Flexibilität und können als Übergangslösung dienen, während Unternehmen langfristige Pläne entwickeln.
  • Andere E-Mail- und Kollaborationsplattformen:
    Neben Microsoft gibt es auch andere Anbieter, die leistungsfähige E-Mail- und Kollaborationsplattformen anbieten. Google Workspace (ehemals G Suite) ist eine beliebte Alternative, die ähnliche Funktionen wie Exchange Online bietet, einschließlich E-Mail, Kalender und Dokumentenzusammenarbeit. Allerdings ist hier die Integration in bestehende Microsoft-Umgebungen meistens nicht ganz so nahtlos.
  • Open-Source-Lösungen:
    Für Unternehmen, die mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten wünschen, können Open-Source-Lösungen eine interessante Alternative darstellen. Es gibt hier verschiedene Plattformen – beispielsweise Zimbra oder Kopano – bieten umfangreiche Funktionen und die Flexibilität, sie an spezifische Bedürfnisse anzupassen.

Ein rechtzeitiger Wechsel zu einer dieser Alternativen ist essenziell, um Sicherheitsrisiken zu minimieren und den reibungslosen Betrieb der Unternehmenskommunikation zu gewährleisten. Es macht Sinn, die Vorteile und Herausforderungen jeder Option abzuwägen und darauf basierend eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Ausblick: neue Exchange-Server-Software in 2025

Wie bereits erwähnt, will Microsoft in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 eine neue Version der Exchange-Server-Software auf den Markt bringen. Falls der Software-Konzern an die bisherige Tradition anknüpfen sollte, könnte die neue Exchange-Server-Version den Namen Exchange Server 2026 bekommen.

Es ist aber genauso gut denkbar, dass das Produkt einen neuen Namen haben wird. Denn: Die nächste Version von Exchange Server soll laut einem Blog-Beitrag von Microsoft unter der sogenannten Modern Lifecycle Policy laufen. Das bedeutet, dass es für das Produkt kein offiziellen Support-Ende geben wird. Zumindest vorerst. Microsoft will das neue Exchange Server nämlich so lange unterstützen, wie es eine „substantielle Marktnachfrage“ gibt.

Zu sehen ist eine Meeting-Szene. Vielleicht wird darüber gesprochen, welche Alternativen es zu Exchange Server 2016 gibt. Bild: Pexels/fauxels

In Unternehmen sollte man sich rechtzeitig Gedanken dazu machen, welche Alternativen es zu Exchange Server 2016 gibt. Bild: Pexels/fauxels

Exchange Server: nur wenig Zeit für einen Wechsel

Tatsache ist, dass der Zeitraum zwischen der Veröffentlichung des neuen Exchange Server irgendwann in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 und dem offiziellen Support-Ende von Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 augenscheinlich ziemlich knapp bemessen ist.

Microsoft versucht, mögliche Befürchtungen von Unternehmen dadurch zu beschwichtigen, dass die Migration von Exchange Server 2019 auf die neue Version dank der Möglichkeit eines sogenannten In-Place-Upgrades sehr einfach sein soll. Es müssten keine neue Hardware angeschafft und keine Mailboxverschiebungen vorgenommen werden. Für Unternehmen, die derzeit Exchange Server 2016 nutzen, ist jedoch noch unklar, wie die Migration ablaufen wird.

Wichtig zu wissen: Die neue Exchange-Server-Version wird definitiv Server- und CAL-Lizenzen erfordern und dementsprechend nur für Kunden mit Software Assurance zugänglich sein.

IT-Experten unterstützen bei der Migration

Es bleibt aktuell abzuwarten, wann Microsoft weitere Details zu Funktionen, Anforderungen und Preisen der neuen Exchange-Server-Software bekannt geben wird. Microsoft betont jedenfalls, dass die neue Version auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zugeschnitten sein wird, um eine reibungslose und sichere Kommunikationsplattform zu gewährleisten.

Sie wollen sich über mögliche Alternativen informieren oder sich frühzeitig für eine Migration zur neuen Exchange-Server-Software anmelden, damit der Wechsel bis zum offiziellen Support-Ende von Exchange Server 2016 rechtzeitig vollzogen ist? Dann stimmen Sie sich am besten schon jetzt mit einem IT-Dienstleister ab, der sich mit der Thematik auskennt – zum Beispiel einem Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK!

Übrigens: Neben Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 werden am 14. Oktober 2o25 auch Microsoft Office 2016 und Microsoft Office 2019 sowie Windows 10 Home und Pro in den Ruhestand verabschiedet. Hier gilt es ebenfalls, Alternativen zu suchen und zu implementieren.


Weiterführende Informationen:
Microsoft, Microsoft, ZDnet
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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