IT-Sicherheit

File Converter bergen Gefahr

Fake-Tools verbreiten Malware – FBI spricht Warnung aus

von 16.04.2025
Zu sehen ist eine Frau die sitzend am Laptop arbeitet und möglichweise gerade ihre Word Datei in einem File Converter bearbeiten will. Bild: Pexels/Vlada Karpovich
Nicht jeder kostenlose File Converter im Netz ist sicher. Bild: Pexels/Vlada Karpovich

Kostenlose File Converter wirken praktisch – doch sie können beim Konvertieren der Dateien gefährliche Schadsoftware einschleusen. So erhalten Hacker mühelos Zugriff auf persönliche Daten. 

Wir verraten, wie Datei-Converter funktionieren, welche Risiken sie bergen, wie man sich schützt – und warum selbst das FBI vor dieser neuen Masche Alarm schlägt.

File Converter: die neue Betrugsmasche

Wer kennt es nicht: Sie brauchen dringend eine Datei in einem anderen Format – etwa eine Bewerbung als PDF anstatt als Word-Datei. Mit den klassischen Tools von Microsoft oder Google Workspace stoßen Sie dabei unweigerlich an Ihre Grenzen. Und das ist nicht nur im Fall einer benötigten Konvertierung von PDF in Word der Fall. Auch wenn es heißt, dass ein Bild von HEIC zu JPG umgewandelt werden soll oder eine MP4-Datei als MP3 benötigt wird, ist die Umsetzung mit den gängigen PC-Anwendungen schwierig.

In den meisten Fällen lautet die einfachste Lösung in solchen Fällen: schnell nach einem geeigneten Online-Converter im Netz suchen und los geht’s! Und tatsächlich: Mit einer Vielzahl an File-Convertern stehen dort Tools bereit, die genau für solche Fälle geschaffen sind. Nur ein paar Klicks und die Datei wird im Handumdrehen in das gewünschte Format umgewandelt. Doch genau hierbei stellt sich ein neues Problem dar, vor dem jetzt sogar das FBI warnt.

Zu sehen ist ein Mann sitzend vor einem Laptop, der möglicherweise gerade einen File Converter benutzt. Bild: Unsplash/benchaccounting

File Converter: Hinter vermeintlich harmlosen Tools lauert eine neue Betrugsmasche von Cyberkriminellen. Bild: Unsplash/Bench Accounting

Was sind File Converter überhaupt?

Sogenannte Datei-Konverter dienen der einfachen Umwandlung von Dateien in andere Formate – ob Text-, Grafik-, Video- oder Musikdateien: für jedes Format gibt es die passenden Tools. Interessant zu wissen: Der Begriff File Converter setzt sich aus den englischen Wörtern „File“ (zu Deutsch „Datei“) und „Converter“ (zu Deutsch etwa „Umformer“ oder „Wandler“) zusammen.

Besonders beliebt sind kostenlose Online-Konverter – kein Download, keine Registrierung, einfach die gewünschte Datei hochladen und fertig. Doch genau hier ist Vorsicht geboten! Immer mehr Cyberkriminelle nutzen die Bekanntheit solcher Tools aus und tarnen Schadsoftware als nützliche Helfer. Die große Gefahr: Die scheinbar bequeme Lösung kann zur massiven Sicherheitslücke werden.

Wie File Converter den Opfern schaden können

Das Netz lockt mit einer Vielzahl an Gratis-Werkzeugen, um Dateien in andere Formate umzuwandeln. Und dies relativ zügig und meist kostenlos. Aber Achtung: Während des Konvertierens können sie direkt Malware (zu Deutsch: Schadsoftware) mitliefern.! Und ist das Gerät des Opfers erst einmal mit der Malware infiziert, kann der Betrüger mühelos auf verschiedene Daten auf dem Computer zugreifen.

In der heruntergeladenen Datei kann sich nämlich ein versteckter Schadcode befinden. Besonders gefährlich wird es dann, wenn diese Datei unbemerkt weitere Malware nachlädt: etwa über versteckte Skripte oder manipulierte ZIP-Archive. Sobald die Datei geöffnet wird, kann sich die Schadsoftware tief im System einnisten. Und dann? Es ist beispielsweise möglich, dass die Schadsoftware sensible Informationen wie gespeicherte Passwörter, Zugangsdaten oder sogar Krypto-Wallets abgreift. In manchen Fällen kann sie sogar den Fernzugriff durch Kriminelle ermöglichen oder den Boden für gezielte Ransomware-Angriffe bereiten.

Das FBI warnt daher ausdrücklich davor, dass solche Tools Teil groß angelegter Cybercrime-Kampagnen sein können. Wer seinen PC, das Netzwerk und Unternehmensdaten schützen will, sollte File Converter aus unsicheren Quellen dementsprechend grundsätzlich meiden – auch wenn sie noch so praktisch erscheinen.

Zu sehen ist der Bildschirm eines schwarzen Laptops möglicherweise mit einer Schadsoftware. Bild: Unsplash/Luca Bravo

Durch manipulierte File Converter kann Schadsoftware auf den Computer gelangen. Bild: Unsplash/Luca Bravo

Was Unternehmen im Ernstfall droht

Im Unternehmensumfeld wiegen die Schäden durch manipulierte File Converter besonders schwer. Eine infizierte Datei reicht aus, damit sich Angreifer Zutritt verschaffen und sich rasch über das gesamte Netzwerk ausbreiten können. Die Folge können gravierende IT-Ausfälle, Datenverschlüsselungen oder gar die vollständige Lahmlegung ganzer Systeme sein. Besonders gefährlich: Bei Ransomware-Angriffen fordern Täter oft hohe Lösegeldsummen – und der Zugriff auf wichtige Daten bleibt bis zur Zahlung blockiert. Oder auch noch länger, wenn die Erpresser ihr Wort nicht halten und Daten gar nicht oder nur beschädigt wieder herausgeben.

Darüber hinaus kann bereits das Hochladen unautorisierter Kundendaten über unsichere Tools zu einem Datenschutzverstoß führen – mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen. Hinzu kommen Reputationsverluste, die sich langfristig negativ auf das Vertrauen von Kunden und Partnern auswirken. Unternehmen, die auf unsichere Konvertierungsdienste setzen, riskieren somit weit mehr als nur einen kompromittierten PC: Sie setzen ihre gesamte digitale Sicherheit aufs Spiel – und damit ihre Zukunft.

So schützen Sie sich vor infizierten Online-Convertern

Um erst gar nicht in die Falle von Cyberkriminellen zu tappen, gibt es einige „Red Flags“, auf die Anwender im Vorfeld achten können. Wir haben drei Grundregeln zusammengestellt, um die neue Betrugsmasche von Kriminellen entlarven zu können:

  • Regel Nr. 1: Verwenden Sie nur seriöse und bekannte Tools!
    Nutzen Sie integrierte Konvertierungsfunktionen in Programmen wie Microsoft Word, Paint oder VLC Media Player. Vermeiden Sie unbekannte Online-Dienste – besonders dann, wenn keine Bewertungen oder Unternehmensinformationen ersichtlich sind.
  • Regel Nr. 2: Prüfen Sie Dateien und URLs genau!
    Achten Sie auf verdächtige Dateiformate wie .zip, .exe oder .js – diese haben in der Regel nichts in einem Konvertierungsprozess zu suchen. Auch minimale Abweichungen in der Webadresse (z. B. „.co“ statt „.com“) sind ein klares Warnsignal.
  • Regel Nr. 3: Sichern Sie Systeme und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter!
    Halten Sie Ihre Sicherheitssoftware aktuell und scannen Sie heruntergeladene Dateien vor dem Öffnen. Im Unternehmen sollten verbindliche IT-Richtlinien gelten – ergänzt durch regelmäßige Schulungen zum sicheren Umgang mit Webtools.

Mit dem richtigen Sicherheitsbewusstsein lassen sich viele Gefahren frühzeitig erkennen – bevor Schaden entsteht. Setzen Sie auf Prävention, statt auf Reparatur im Ernstfall.

Zu sehen ist eine Frau mit roten Fingernägel die an einem Laptop arbeitet und die möglicherweise gerade einen File Converter benutzt. Bild: Pexels/Anna Nekrashevich

Um sich wirksam vor gefälschten Datei-Konvertern zu schützen, gibt es einige Tipps. Bild: Pexels/Anna Nekrashevich

IT-Experten schaffen Sicherheit

Die Warnungen des FBI sind berechtigt: Gefälschte Dateikonverter verbreiten gezielt Malware. Besonders problematisch dabei ist: In vielen Fällen ist es wirklich schwer, seriöse von betrügerischen Konvertierungsdiensten direkt zu unterscheiden. Seien Sie also im Umgang mit File Convertern grundsätzlich wachsam und befolgen Sie am besten die von uns genannten Regeln.

Zudem können Sie sich professionelle Unterstützung an Ihre Seite holen, um die IT-Sicherheit Ihres Unternehmens optimal aufzustellen. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen lohnt es sich, auf erfahrene IT-Dienstleister zu setzen – um Risiken wie infizierte File Converter gar nicht erst entstehen zu lassen. Wer frühzeitig in digitale Sicherheit investiert, schützt nicht nur Daten und Systeme, sondern auch die Zukunft seines Unternehmens. Zögern Sie daher nicht, unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK zu kontaktieren.


Weiterführende Informationen:
it-daily, bleepingcomputer, gdata, FBI
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschrieben von

Sandra Morgenroth unterstützt seit April 2025 das Marketing-Team als Content-Redakteurin für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK. Ihren beruflichen Start machte sie in der Ausbildung zur Medienkauffrau bei der Lippstädter Tageszeitung. Danach ging Sandra für das Studium Medien- und Kommunikationsmanagement nach München. Nach einigen Jahren im fernen Bayern zog es sie wieder zurück in die Heimat. Anfang… Weiterlesen

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