Wenn das Internet langsam ist, wird das Home Office in Zeiten der Corona-Krise zur Herausforderung. Dabei hat eine schlechte Verbindung nur bedingt etwas mit dem erhöhten Nutzerverhalten zu tun – es gibt zahlreiche andere Faktoren, die das Internet langsam machen können.
Wir verraten Ihnen, wie Sie in Ihrem Home Office für mehr Geschwindigkeit sorgen können.
Internet langsam – ist der Coronavirus schuld?
Es gibt derzeit viele Neuerungen, Einschränkungen und Probleme, an denen das neuartige Coronavirus schuld ist. Langsames Internet gehört allerdings nur bedingt dazu. So konnten beispielsweise die Verantwortlichen der Telekom oder die Betreiber des größten Internetknotenpunktes der Welt, DE-CIX, in den vergangenen Tagen glaubhaft versichern, dass die Bundesrepublik technisch per se gut aufgestellt ist. Trotzdem kann es Geschwindigkeitseinbußen geben, die darin begründet liegen, dass es in den einzelnen Verästelungen des Datennetzes zu Problemen kommt.
Daher ruckelt es derzeit bei vielen, die aufgrund der Coronavirus-Ausbreitung von ihren Arbeitgebern ins Home Office geschickt wurden – ein Recht auf Home Office existiert dabei übrigens ist. Wenn die schlechte Internetverbindung dann dafür sorgt, dass Video-Konferenzen mit den Kollegen durch Bild- und Ton-Störungen beeinträchtigt werden, sollten Sie handeln. Wir geben Tipps, mit denen Sie Ihr Internet schneller machen können.
Schlechte Internetverbindung – daran kann es auch liegen
Grundsätzlich besteht das Internet aus einer ganzen Reihe von Teilstücken beziehungsweise Teilstrecken, die die Daten zurücklegen. Wenn also an den großen Internetknotenpunkten alles rund läuft, muss das leider nicht zwingend auf jeden Einzelnen im Home Office zutreffen. Schwierig gestaltet es sich immer dann, wenn die Daten eine extrem lange Strecke zurücklegen müssen.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man sich via Remote-Desktop oder VPN mit dem Firmennetzwerk verbindet. Ist der firmeneigene VPN-Server dem erhöhten Nutzeraufkommen nicht gewachsen, sind lange Ladezeiten die Folge.
In diesem Fall können Sie als Nutzer nichts tun. Stattdessen ist die IT am Zuge. Die muss entsprechend schwache VPN-Server identifizieren und aufrüsten. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, einen zweiten Firmenanschluss über Mobilfunk oder eine Backup-Leitung zu improvisieren. Hierbei können unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK gern weiterhelfen.
Internet schneller machen – unsere Tipps für das Home Office
Es gibt natürlich auch eine ganze Reihe von Faktoren, die dafür verantwortlich sein können, dass Ihr Internet langsam ist. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie herausfinden, wo genau der Hase im Pfeffer liegt und entsprechend gegensteuern. Hier kommen unsere Tipps zum Ausprobieren:
- Näher an den Router: Ihr Home-Office-Arbeitsplatz sollte sich in unmittelbarer Nähe zum Router befinden. Je mehr Wände dazwischen liegen, desto schlechter ist die Internetverbindung. Achten Sie auch darauf, dass der Router möglichst frei steht und nicht von großen Möbeln verdeckt wird.
- WLAN-Repeater einsetzen: Gibt es keine Möglichkeit, die Distanz zwischen Home-Office-Arbeitsplatz und Router zu verringern, kann ein WLAN-Repeater helfen. Er verstärkt das Signal und optimiert so die Verbindung über lange Strecken.
- Laptop per Ethanet mit Router verbinden: Per Kabel geht es naturgemäß immer schneller. Prüfen Sie daher, ob sich die Verbindungsqualität verbessert, wenn Sie Ihren Laptop via Kabel an den Router anschließen. Die Kabel und Adapter sind für kleines Geld zu haben.
- Zu viele Nutzer: Durch die Schul- beziehungsweise Kita-Schließungen und den erhöhten Home-Office-Anteil sind plötzlich wesentlich mehr Nutzer im Haus. Wenn die Kids Netflix und Co. streamen, während Mama und Papa via Skype Konferenzen abhalten, kann das zu viel für den Anschluss sein. Definieren Sie Zeiten und priorisieren Sie Aktivitäten, die datenintensiv sind.
- Störreichweite verringern: Besonders in Mehrfamilienhäusern, in denen es viele Router gibt, kann es zu Geschwindigkeitseinbußen kommen. Eine Lösung kann sein, den Router auf 5 GHz hochzuschalten. Standardmäßig sorgt zwar die 2,4-GHz-Verbindung für eine bessere Abdeckung in der Wohnung, diese ist aber auch anfälliger für Störungen durch Nachbarnetze.
Mit diesen Tipps können Sie innerhalb der eigenen vier Wände den Internetempfang deutlich verbessern. Neben allen anderen Faktoren kann aber auch schlicht und ergreifend der eigene Standort das Problem sein.
Internet langsam – ein Problem des Wohnortes?
Wenn Sie in einem ländlichen Gebiet mit verhältnismäßig schlechtem Netzausbau leben, nützen allerdings auch unsere Tipps nur bedingt. Es kann in diesem Fall nicht schaden, einmal beim Provider anzufragen, ob ein Aufrüsten auf VDSL möglich ist oder Sie in einen anderen Tarif wechseln können.
Falls nicht, bleibt nur eines: Greifen Sie für Abstimmungen mit Kollegen zum guten alten Telefon. Sprechen Sie entweder ohne Bild zu den Kollegen oder nutzen Sie – falls vorhanden – Ihre LTE-Verbindung am Smartphone. Damit sollten Video-Anrufe kein Problem darstellen. Tipp: Die Telekom schenkt ihren Kunden aktuell 10 GByte extra Datenvolumen. In Zeiten der Krise zeigen sich auch einige andere Betreiber großzügig.
Und davon abgesehen: So oder so ist das Home Office für viele ja zeitlich beschränkt. Irgendwann geht es wieder zurück in das klassische Büro. Mit stabiler LAN-Verbindung, Direkt-Kontakt zu Kollegen und dem Streit darüber, wer mit Kaffee kochen dran war.
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung