Wie von Zauberhand erscheint das Gesagte direkt in geschriebenem Wort. Mit dieser Funktion reichern Microsoft Teams, Google Meet und Zoom jetzt ihre Videomeetings an. Live-Untertitel können sich für Unternehmen als äußerst nützlich erweisen.
Wir erklären, warum Live-Untertitel hilfreich sind und wie die Untertitelung funktioniert.
Dieser Beitrag im Überblick:
Nichts geht mehr ohne Videomeetings
Ohne sie wäre in Zeiten der Pandemie das Arbeiten kaum möglich gewesen: Videokonferenzen haben sich sozusagen als eine Lebensader für die Geschäftsabläufe in Unternehmen erweisen. Ob interne Absprachen im Team oder Termine mit externen Geschäftspartnern – den Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen zumindest virtuell ins Gesicht sehen zu können, hat sich vielfach als wertvoll herausgestellt.
Diese Sternstunde der Videokonferenz-Tools hat auch dazu geführt, dass deren Anbieter kontinuierlich daran gearbeitet haben, neue nützliche Funktionen zu integrieren. Unter anderem kamen weitere Layout-Möglichkeiten, das Hinzufügen eines Bildschirmhintergrunds für mehr Privatsphäre, Aufnahmefunktionen und virtuelle Whiteboards nach und nach in die Funktionsumfänge der verschiedenen Tools und sorgten für mehr Effizienz beim virtuellen Arbeiten.
Jetzt gesellt sich eine weitere vielversprechende Funktion hinzu: Live-Untertitel. Aber was sind Live-Untertitel genau? Warum könnte sich gerade die Funktion für eine Untertitelung als so nützlich für Unternehmen erweisen? Und in welchen Videomeeting-Tools wird die Live-Untertitelung schon angeboten? Wir geben Antworten.
Was sind Live-Untertitel?
Live-Untertitel (auch: Live Untertitel; englisch: live transcription) erscheinen bei einigen Videokonferenz-Tools während einer Audio- oder Videokonferenz nahezu simultan – also in Echtzeit – zum gesprochenen Wort. Das heißt, dass sich Audio-Inhalte auf diese Weise visuell darstellen lassen. Die Art dieser Darstellung ist in den verschiedenen Software-Anwendungen für Videomeetings unterschiedlich umgesetzt. In manchen Videokonferenzen-Tools erscheint der Text zur Sprache durchlaufend, in anderen Lösungen wird die Liveuntertitelung Protokoll-artig am Seitenrand durchgeführt.
Im Fernsehen oder auch in Videos gibt es diese Funktion schon seit längerer Zeit. In den gängigen Tools für Videomeetings ist diese Möglichkeit dagegen noch recht neu. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Untertitel in Echtzeit generiert werden müssen. Wie kann das funktionieren?
Live-Untertitel überwinden Barrieren
Der große Nutzen von Live-Untertiteln in Videomeetings lässt sich kurz und knapp auf den Punkt bringen: Mit ihnen lassen sich Barrieren überwinden. Dabei handelt es sich zum einen um Sprachbarrieren, wenn Gesprächspartner mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen aufeinander treffen. Nicht jeder Mitarbeitende versteht und spricht beispielsweise Englisch fließend. Wenn das Gesprochene direkt in Schrift umgewandelt wird, kann dies das Verständnis der Fremdsprache unterstützen und sogar erheblich verbessern.
Barrieren werden zum anderen aber auch für diejenigen überwunden, deren Hörfähigkeit eingeschränkt ist. Besprechungen werden damit inklusiver für Teilnehmende, die taub oder schwerhörig sind. Sogar noch mehr: Eine Untertitelung eröffnet Arbeitnehmenden mit einer solchen Einschränkungen ganz neue Möglichkeiten und Karrierechancen in der Arbeitswelt.
Nicht zuletzt werden auch Verständnisprobleme durch umgebende Geräuschkulissen behoben. Insbesondere bei Remote Work oder auf Geschäftsreisen kann die Möglichkeit der Gesprächsverfolgung durch Live-Untertitel in einer lauten Umgebung die Konversation vereinfachen und fördern.
Wie funktionieren Live-Untertitel in Videomeetings?
Live-Untertitelung in Videomeetings funktioniert durch den Einsatz von Spracherkennungstechnologien. Die Videokonferenz-Tools setzen hierbei künstliche Intelligenz ein. Diese spezielle KI-Unterstützung macht die automatische Spracherkennung und Live-Transkription (auch: Speech to Text) möglich.
Allerdings sind der Genauigkeit der Live-Untertitel-Funktion häufig Grenzen gesetzt. Hintergrundgeräusche, die Lautstärke und Klarheit beim Sprechen, die Sprachgeschwindigkeit sowie Dialekte können die Spracherkennung einschränken, sodass die Live-Untertitel der Audio-Vorlage nicht immer exakt entsprechen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Software-Hersteller die Technologie zur Untertitelung kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern werden. Unsere Prognose: Wenn noch nicht geschehen, werden sie die Live-Untertitel auch bald mit einer Live-Übersetzung kombinieren.
Immerhin ist die Simultan-Transkription nun schon bei einigen Videokonferenz-Tools enthalten. Wir werfen einen Blick auf die vier meistgenutzten Anwendungen für Videomeetings.
Microsoft Teams: Live-Untertitel am Seitenrand
Microsoft Teams gilt als das führende Kollaborationstool mit Videokonferenz-Funktion. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Funktionen besonders umfangreich sind und die Einbindung ins Windows-Universum nahtlos gelingt. Zu den umfangreichen Funktionen gehört unter anderem die Live-Untertitelung in Videomeetings.
Haben Nutzende die Liveuntertitel aktiviert, werden sowohl das Gesprochene als auch der Name des Sprechers eingeblendet, was in Besprechungen mit mehreren Personen nützlich ist. Einblenden lassen sich die Live-Untertitel entweder durchlaufend am unteren Bildschirmrand oder protokollartig in einer rechtsgelagerten Spalte. Praktisch: Verspätete Teilnehmende können über dieses Untertitelung-Transkript nachlesen, was sie verpasst haben.
Bislang gibt es die Live-Untertitel nur in englischer Sprache. Im Juli 2021 sollen mit Deutsch, Spanisch, Japanisch, Französisch, Niederländisch und Portugiesisch weitere Sprachen verfügbar werden. Die Verarbeitung der Sprachdaten erfolgt laut Microsoft in der „Region der Kunden“. Microsoft gibt weiterhin an, dass ein Zugriff auf die Daten nicht möglich ist und die Daten am Ende des Meetings direkt gelöscht werden. In einer anderen Quelle heißt es dagegen, dass Transkripte nach der Besprechung erhalten bleiben.
Webex: Assistent generiert Liveuntertitel
Cisco hat sich fest vorgenommen, die virtuelle Zusammenarbeit zu verbessern und entwickelt dazu das Videokonferenz-Tool Webex mit vielen innovativen Features stetig weiter. Zu den jüngsten Verbesserungen gehört auch, dass sich die Live-Untertitel anzeigen lassen. Sogar noch mehr: Auch die Echtzeitübersetzung per Untertitel ist bei Webex schon möglich. Teilnehmende können sich englische Sprache bereits in mehr als 1oo Sprachen übersetzen lassen. Unabhängig von der Sprache: Wenn jemand ein Meeting verpasst, kann im Nachgang das automatisch erstellte Transkript dabei helfen, wieder auf den aktuellen Stand zu kommen.
Die Live-Untertitel-Funktion basiert bei Webex ebenfalls auf künstlicher Intelligenz. Sie lässt sich über den Webex-Assistent einstellen. Dadurch, dass Webex inzwischen auch über eine Geräuschunterdrückung und eine verbesserte Sprachübertragung verfügt, könnte die Live-Untertitelung besonders gut funktionieren. Schließlich sind dadurch bereits einige Faktoren ausgehebelt, die die Qualität negativ beeinflussen können.
Zoom: Live-Untertitelung in Kinderschuhen
Zoom bietet ebenfalls schon seit längerer Zeit eine automatische Untertitel-Funktion an – sie nennt sich Live Transcription. Die Option, das Gesprochene KI-unterstützt transkribieren zu lassen, besteht bislang aber nur, wenn die Konversation auf Englisch erfolgt. Bis zum Herbst 2021 stellt Zoom die Funktion sogar in der kostenlosen Variante zur Verfügung.
Sehr weit ausgereift ist die Technologie bei Zoom also noch nicht. Aber alle Zeichen deuten darauf hin, dass an einer Weiterentwicklung der Untertitelung eifrig gearbeitet wird. Erst im Juni 2021 hat Zoom ein deutsches Start-up-Unternehmen – Karlsruhe Information Technology Solutions (Kites) – gekauft, das sich auf KI-gestützte Echtzeit-Übersetzungen spezialisiert hat. Welche Pläne Zoom damit verfolgt, ist offensichtlich. Die Frage ist nur, wie schnell sich eine Integration der erworbenen Technologie umsetzen lässt.
Google Meet: Live-Untertitelung entwickelt sich
Bei Google Workspace steht ebenfalls ganz oben auf der Agenda, integrative und barrierefreie Videokonferenzen anbieten zu können. Google Meet bietet daher die Möglichkeit, nicht nur die Mimik des Sprechenden zu sehen, sondern das Gesagte über eine Untertitelung auch mitlesen zu können. Das geht inzwischen in mehreren Sprachen, nämlich Englisch, Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch, sodass es wesentlich einfacher wird, Gespräche in einer Fremdsprache zu verfolgen und aktiv daran teilzunehmen.
Auch Google setzt für diese Live-Untertitelung auf eine intelligente Speech-to-Text-Technologie. Die Funktion lässt sich während eines Videoanrufs am unteren Bildschirmrand ganz einfach über das „CC“-Symbol aktivieren beziehungsweise deaktivieren. Die im Meeting gesprochene Sprache lässt sich hier ebenfalls anpassen.
IT-Fachleute optimieren Videokonferenz
Die meisten Beobachtenden der derzeitigen Arbeitstrends sind sich sicher, dass hybride Arbeitsweisen die Pandemie überdauern. Dementsprechend werden auch Videokonferenzen der Arbeitswelt erhalten bleiben. Und das wiederum bedeutet, dass Unternehmen sich weiterhin mit der Frage beschäftigen müssen, welche Videokonferenzlösung sich für ihre Zwecke am besten eignet. Denn: Durch den dauerhaften Wechsel zu virtuellen Arbeitsweisen ist es zum Beispiel sinnvoll, das Videokonferenz-Tool mit der virtuellen Telefonanlage zu verknüpfen. Unified Communication & Collaboration (UCC) ist dazu das Zauberwort.
Die Fachleute aus dem IT-SERVICE.NETWORK beraten Unternehmen gern zu dieser modernen Lösung für die interne und externe Kommunikation. Welche Lösungen gibt es am Markt? Welche passt am besten zum Unternehmen? Und welche bietet die umfassendsten Funktionen – eventuell inklusive Untertitelung?
Viele der IT-Dienstleistungsunternehmen in unserem Netzwerk besitzen im Bereich der Verknüpfung virtueller Telefonanlagen mit modernen Kollaborationstools eine umfassende Expertise und können Ihnen auf diese und all Ihre weiteren Fragen eine Antwort geben. Nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie sich beraten!
Weiterführende Links:
Microsoft, Microsoft, LANline, webex, Google, Google, Zoom, ICT-Channel, THE VERGE
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung