Das Identitätsmanagement wird in Zeiten der Digitalisierung zu einer immer größeren Herausforderung. Und fast keiner kann und will es noch hören, aber am Ende geht es vor allem um die Sicherheit.
Wir erklären, welche Herausforderungen das Thema birgt und wie Sie das Management Ihrer eigenen Identität effektiv gestalten können.
Identitätsmanagement – ein Phänomen unserer Zeit
In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft spielt das Identitätsmanagement eine immer größere Rolle. Die Art und Weise, wie wir unsere Identität verwalten, hat sich radikal verändert. Früher waren der Personalausweis oder Führerschein ausreichend, um uns als eindeutige Individuen zu identifizieren. Heute jedoch hat sich der Nachweis der eigenen Identität in eine komplexe und vielfältige Disziplin verwandelt, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Kurz zur Einleitung: Mit dem Begriff Identitätsmanagement ist der Prozess der Verwaltung, Kontrolle und Nutzung digitaler Identitäten gemeint. Er beinhaltet alle Aspekte, die zur Identifikation und Authentifizierung einer Person (oder eines Geräts) im digitalen Raum erforderlich sind. Während sich das Identitätsmanagement auf die Authentifizierung konzentriert, ist das Zugriffsmanagement für die anschließende Autorisierung zuständig. Experten sprechen hierbei dann von einem „Identitäts- und Zugriffsmanagementsystem“ (kurz: IAM).
In einer zunehmend vernetzten Welt, in der wir uns sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld online bewegen, ist ein effektives Identity Management von entscheidender Bedeutung, denn es gewährleistet vor allem die Sicherheit und den Schutz der Daten.
Die Herausforderungen des Identitätsmanagements
Ein gutes Identitätsmanagement birgt verschiedene Herausforderungen. Eine davon ist die zunehmende Anzahl von Online-Diensten und Plattformen, die jeweils eigene Anmeldeinformationen und Identitätsnachweise erfordern. Dies führt zu einer wachsenden Anzahl von Passwörtern und Benutzernamen, die schwer zu verwalten sind und zu Sicherheitslücken führen können.
Wer keinen Passwort-Manager nutzt, verwendet nicht selten ein und dasselbe Passwort (eventuell lediglich je nach Vorgabe des Dienstes leicht abgewandelt) für mehrere oder gar alle Logins. Wie gefährlich das im Falle eines Hacks sein kann, weiß wohl jeder, auch wenn es an der Tatsache leider nichts zu ändern scheint.
Ein weiteres Problem ist die allgemeine Sicherheit der Identitätsdaten. Cyberkriminelle sind ständig bestrebt, persönliche Informationen zu stehlen und zu missbrauchen. Identitätsdiebstahl und Betrug sind weit verbreitet, und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um die Integrität der Identitätsdaten zu schützen – und natürlich die ihres Unternehmens beziehungsweise ihrer Kunden.
Lösungen und Best Practices im Identitätsmanagement
Um die Herausforderungen des Identitätsmanagements zu bewältigen, werden verschiedene Lösungen und Best Practices eingesetzt. Eine davon ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der zusätzlich zum Passwort ein weiterer Faktor wie ein Fingerabdruck oder eine SMS-Verifizierung erforderlich ist. Dies erhöht die Sicherheit erheblich und erschwert es potenziellen Angreifern, Zugang zu erhalten.
Ein weiterer Ansatz ist das Single Sign-On (SSO), bei dem ein Benutzer sich einmalig anmeldet und dann Zugriff auf mehrere Dienste erhält, ohne sich erneut anmelden zu müssen. Dies erleichtert die Verwaltung von Anmeldeinformationen und verringert das Risiko von Schwachstellen.
Die Blockchain-Technologie bietet ebenfalls vielversprechende Lösungen im Bereich des Identitätsmanagements. Durch die Verwendung von dezentralen und verschlüsselten Datensätzen kann die Blockchain Identitätsdaten sicher und transparent speichern. Dies ermöglicht es den Nutzern, die volle Kontrolle über ihre Identitätsinformationen zu behalten und sie selektiv freizugeben. Die Zukunft des Identitätsmanagements verspricht noch weitere Entwicklungen und Innovationen. Biometrische Authentifizierung wie Gesichtserkennung und Iris-Scan gewinnen an Bedeutung und bieten eine bequeme und sichere Möglichkeit der Identitätsüberprüfung.
Begräbt die EUid das Passwort?
Eine weitere Entwicklung des Identitätsmanagement findet gerade sogar schon auf EU-Ebene statt. Mit der so genannten EUid soll eine Art digitaler Personalausweis geschaffen werden, der zur eindeutigen Identifizierung im digitalen Raum dienen soll.
In Anbetracht der Tatsache, dass es – wie bereits erwähnt – trotz aller Vernunft im Allgemeinen schlecht um die Passwort-Sicherheit bestellt ist, kann die EUid eine gute Alternative darstellen. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der Verbraucher diese Entwicklung begrüßen wird, alleine wegen der recht weit verbreiteten „Passwort-Faulheit“. Verschiedenen Umfragen zufolge ist die Mehrheit der Nutzer zudem auch der Meinung, dass Identifikationsverfahren, die an biometrische Faktoren geknüpft sind, ein hohes Maß an Sicherheit bieten.
Gegenstimmen gibt es natürlich trotzdem. Datenschützer warnen vor dem „gläsernen Bürger“ und sehen die Persönlichkeitsrechte gefährdet. Am Ende des Tages sind sich dann aber dennoch alle Parteien einig, dass eine Menge getan werden muss, um die Identität eines jeden Menschen wirksam zu schützen. Und dafür braucht es heutzutage einfach mehr als einen Benutzernamen und ein Passwort.
Identitäts- und Zugriffsmanagement für Unternehmen
Fazit: Das Identitätsmanagement ist zu einer entscheidenden Komponente der digitalen Welt geworden. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber es werden bereits effektive Lösungen und Best Practices eingesetzt, um die Sicherheit und Verwaltung von Identitätsdaten zu verbessern. Die Zukunft des Identitätsmanagements verspricht weitere Fortschritte, um eine nahtlose, sichere und selbstbestimmte Identitätsverwaltung zu ermöglichen. Es liegt an uns als Individuen, Unternehmen und Gesellschaft, die Chancen zu nutzen und die Herausforderungen des Identitätsmanagements anzugehen.
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Weiterführende Links:
ComputerWeekly, IT-Business
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