Home Office, Coworking Space oder die klassische Arbeitsweise im Büro – alle diese Arbeitssysteme sind Teil der Arbeitswelt 4.0. New Work heißt dieses Konzept, das Sie sich einmal ganz genau ansehen sollten.
Wir erklären Ihnen im Folgenden, was es damit auf sich hat.
New Work – das steckt hinter dem Konzept
Unsere Arbeitsweise ist längst überholt – das zumindest könnte man meinen, wenn man sich anschaut, was hinter dem Begriff New Work steckt. New Work ist mittlerweile fast sowas wie ein Modebegriff geworden. New Work hier, New Work da, und keiner weiß so richtig, was es eigentlich bedeutet. Oder wie man es umsetzt. Ganz zu schweigen davon, zu verstehen, was es dem eigenen Unternehmen bringt.
Grundsätzlich verbirgt sich hinter dem Konzept eine Bezeichnung für eine neue Arbeitsweise, die von der Globalisierung und Digitalierung bestimmt wird. Den Begriff geprägt hat der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann; übersetzt heißt das Ganze schlicht Neue Arbeit. Im Zentrum des Konzepts stehen laut der Definition drei Werte:
- Selbstständigkeit
- Freiheit
- Teilhabe an der Gemeinschaft
Damit soll vor allem Arbeitnehmern in kreativen Branchen mehr Handlungsfreiraum und bessere Entfaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Doch auch in anderen Bereichen wird New Work vermutlich schon in naher Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Umso wichtiger ist es also, dass Sie sich bereits jetzt mit dem Thema auseinandersetzen, um später beim Kampf um die kompetentesten Mitarbeiter nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.
Neue Arbeit, neue Wege
Sie lesen es aktuell vermutlich überall: Das digitale Zeitalter verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten so stark wie keine Revolution zuvor. Die Rede ist von der Arbeitswelt 4.0, in der wir idealerweise mit unseren eigenen Geräten von zuhause aus in Cloud-Anwendungen arbeiten und uns vielleicht noch ab und zu zu Meetings mit Kollegen im spontan gebuchten Coworking Space treffen.
Das mag eine schöne Zukunftsvision sein, die Realität sieht aber derzeit noch anders aus. Vor allem große Unternehmen setzen immer noch auf unternehmensweite Anwesenheitspflicht, die für mehr Kontrolle und mehr Leistung sorgen soll – vermeintlich. Fakt ist nämlich, dass jeder anders arbeitet und jeder auf seinem eigenem Weg zu den besten Arbeitsergebnissen kommt.
Das heißt auch, dass Geschäftsführer für das Konzept New Work ihre Arbeitsweise anpassen müssen. Warum nicht den Mitarbeitern die Möglichkeit zum Home Office geben und ihnen mehr Flexibilität in Sachen Work-Life-Balance bieten, wenn Sie wissen, dass die Kollegen so mehr leisten können – und wollen?
Home Office als Teil des New-Work-Konzepts
Aber was andernorts schon längst gang und gäbe ist, hat in Deutschland noch immer nicht hunderprozentig Einzug gehalten: die Möglichkeit, seinen Job im Home Office zu erledigen. Das zeigen etwa verschiedene Studien, darunter auch die kürzlich veröffentlichte Studie der Initiative D21. Sie verdeutlicht zum Beispiel, dass aktuell gerade mal ein Sechstel der in Deutschland Beschäftigten mobil beziehungsweise im Home Office arbeitet.
Es scheitert dabei sowohl an den vom Arbeitgeber gebotenen Möglichkeiten als auch am mangelnden Interesse der Mitarbeiter. So gaben 84 Prozent der Befragten an, bei ihrer derzeitigen Tätigkeit weder mobiles Arbeiten noch Home Office zu nutzen. Davon erklären 58 Prozent, dass Home Office in ihrem Beruf nicht möglich sei, 26 Prozent gaben an, das sei in ihrem Unternehmen/Bereich nicht möglich und 21 Prozent haben schlicht kein Interesse an diesen Arbeitsweisen.
Dabei gibt es mittlerweile unzählige neue Technologien, die das Arbeiten abseits von einem festen Arbeitsplatz möglich machen. Dazu gehören zum Beispiel Kommunikationsplattformen wie Skype, Slack oder cloudbasierte Anwendungen, auf die jederzeit von überall zugegriffen werden kann. Damit bieten sich sowohl Unternehmen als auch den Mitarbeitern neue Möglichkeiten, Arbeit und Privatleben miteinander zu verknüpfen.
Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance
Das Stichwort lautet hier Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance. Während Work-Life-Balance nur darauf abzielt, Arbeits- und Privatleben irgendwie miteinander zu vereinen, geht Work-Life-Integration noch einen Schritt weiter. Die Übergänge zwischen Arbeitszeit und Privatleben sind hierbei fließend, was durch Trends wie der Cloud oder Bring your Own Device (BYOD), einem wichtigen Bestandteil von Modellen des sogenannten Modern Workplace, begünstigt wird.
Jetzt werden Sie vielleicht sagen: Aber wie soll ich den ganzen Aufwand rechtfertigen? Bringt mir dieses New Work Konzept wirklich was? Stefanie Peters (Gründerin von enable2grow) meint ja. Denn Mitarbeiter wollen mehr Flexibilität und sich nicht durch Präsenszwang in ein starres Arbeitsweisen-Korsett pressen lassen.
Darum ist es wichtig, dass Sie sich überlegen, wie Sie Ihren Mitarbeitern im Zusammenhang des Trendkonzepts Neue Arbeit entgegenkommen können. Die Lösungsansätze können dabei auch ganz unterschiedlich aussehen, denn – wie ja auch die oben genannte Studie zeigt – ist Home Office nicht für alle Unternehmen eine Option.
New Work im eigenen Unternehmen umsetzen
Mitarbeitern die Möglichkeit zu flexiblen Arbeitszeiten oder Home Office zu bieten, ist ein möglicher Ansatz, das Konzept der New Work ins eigene Unternehmen zu integrieren. Gleichzeitig bietet es sich an, auf kollaborative Cloud-Anwendungen zu setzen, mit denen Mitarbeiter jederzeit auf Arbeitsdokumente zugreifen können.
Ob Sie jetzt aber alle möglichen Ansätze implementieren müssen oder sich auf wenige, dafür zu Ihrer Unternehmensphilosophie passende Ansätze beschränken, müssen Sie selbst entscheiden. Denn wie Sie es sich vielleicht schon gedacht haben: Es gibt kein Patenrezept, um das Konzept New Work ins eigene Unternehmen zu bringen.
Wenn Sie sich aber dafür entscheiden, setzt das auch bei Ihnen selbst ein großes Maß an Flexibilität voraus. Wichtig ist auch, dass Sie nicht vergessen, dass die Einführung von New Work Konzepten auch einige Herausforderungen für Ihre IT-Abteilung erfordert. Arbeitsrechner müssen entsprechend vorbereitet und mit VPN-Lösungen und passenden Cloud-Lösungen vernetzt werden. Sollen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre eigenen Geräte im Arbeitsumfeld zu nutzen, müssen diese entsprechend in die IT-Infrastruktur des Unternehmens eingebunden und verwaltet werden.
Lesen Sie dazu auch: Mobile Device Management in unserem IT-Lexikon
Außerdem sollten Sie sich Gedanken darüber machen, in welchem Maß Mitarbeiter ihre Arbeitgeber-Rechner auch privat nutzen dürfen. Einige Tipps dazu haben wir beispielsweise in unserem Blogartikel Arbeitgeber-Rechner privat nutzen zusammengestellt.
Sie benötigen Hilfe beim Einrichten Ihrer IT-Infrastruktur oder passender Cloud-Lösungen? Dann nehmen Sie Kontakt zu einem der Dienstleister des IT-SERVICE.NETWORK auf und lassen sich dazu beraten.
New Work – die schöne neue Welt
Mehr Flexibilität, mehr Freiheit, mehr Vertrauen – das alles sind Anforderungen, die Mitarbeiter vemehrt an ein Unternehmen stellen. Das Konzept „Neue Arbeit“, auf neudeutsch New Work genannt, ist längst mehr als ein Modebegriff. Darum sollten Sie sich überlegen, wie Sie solche Konzepte umsetzen können und wollen, um nicht eines Tages hinter der Konkurrenz zurückzubleiben. In diesem Sinne: Auf geht’s in die schöne neue (Arbeits-)Welt.
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung