Nutzen Sie die Software Exchange Server 2019? Falls ja, haben wir eine wichtige Info: Microsoft stellt den Support für Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 endgültig ein.
Wir erklären, was es mit dem offiziellen Support-Ende auf sich hat und warum Unternehmen zeitnah handeln müssen.
Microsofts Lebenszyklus & seine Bedeutung
Wahrscheinlich ist Ihnen längst bekannt, dass Microsoft-Produkte einem definierten Lebenszyklus folgen. Dieser Zyklus wird schon bei der Einführung eines neuen Produkts festgelegt und bestimmt, über welchen Zeitraum dieses Produkt Updates und Support erhält. Von Anfang an ist damit also klar, wann das Produkt offiziell ausläuft und nicht länger unterstützt wird.
Microsoft verfolgt mit dieser Strategie das Ziel, Ressourcen effizienter zu nutzen. Indem ältere Software ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr weiterentwickelt wird, können mehr Kapazitäten in die Entstehung neuer und innovativer Technologien fließen. Die Motivation dahinter ist es, die Qualität der kommenden Produkte verbessern zu können.
Für die Microsoft-Software Exchange Server 2019 ist das offizielle Lebensende bereits nah: Der 14. Oktober 2025 ist der Stichtag für das Support-Ende. Unternehmen sollten sich darauf einstellen und frühzeitig Maßnahmen zur Migration auf aktuelle Lösungen planen.
Was ist Exchange Server 2019?
Bei der Microsoft-Software Exchange Server 2019 handelt es sich um eine umfassende Kommunikations- und Kollaborationsplattform für E-Mail-Dienste, Kalenderverwaltung und Kontaktmanagement. Die Lösung bietet Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle zur Verwaltung ihrer elektronischen Kommunikation und Terminplanung. Exchange Server 2019 lässt sich nahtlos in die Microsoft-Office-Suite integrieren und ermöglicht den Zugriff auf E-Mails und Kalender über verschiedene Endgeräte – einschließlich Desktop-Clients, Webbrowsern und mobilen Geräten.
Mit der Einführung am 22. Oktober 2018 konnten Nutzer von zahlreichen Verbesserungen profitieren. Beispielsweise wurden Leistung und Skalierbarkeit erheblich verbessert, was es Unternehmen ermöglicht, größere Postfächer und mehr Benutzer ohne Einbußen bei der Performance zu unterstützen. Die Sicherheitsfunktionen wurden erweitert, um besseren Schutz vor Bedrohungen zu bieten und die Sicherheit der Plattform zu erhöhen. Zudem wurde die Integration mit moderner Hardware optimiert, sodass Unternehmen die neuesten Technologien effizient nutzen können.
Exchange Server 2019 hat sich daher schnell als leistungsfähige und sichere Lösung für Unternehmen etabliert. Das hat aber bald ein Ende: Angesichts des bevorstehenden Support-Endes sollte die Migration zu einer neueren Lösung zeitnah angegangen werden.
Support-Ende: Was bedeutet das?
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass der Lebenszyklus von Exchange Server 2019 – nämlich von 2018 bis 2025 – deutlich kürzer ist als der vieler anderer Microsoft-Produkte. Microsoft begründet den verkürzten Support-Zeitraum einerseits durch den zunehmend schnellen Technologiewandel und die Notwendigkeit, auf Marktveränderungen sowie neue Bedrohungen reagieren zu können; andererseits will Microsoft Unternehmen dazu ermutigen, auf Cloud-basierte Lösungen wie Microsoft 365 umzusteigen, die kontinuierlich aktualisiert werden.
Nachdem Microsoft den Mainstream-Support mit regelmäßigen Updates und neuen Funktionen bereits am 9. Januar 2024 beendet hat, befindet sich die Exchange 2019 derzeit in der Phase des erweiterten Supports, in den nur noch Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Damit wird es nach dem Support-Ende am 14. Oktober aber ebenfalls vorbei sein.
Für Unternehmen bedeutet das nahende End-of-Life jedenfalls, sich nach Alternativen umsehen zu müssen. Denn: Wenn keine sicherheitsrelevanten Patches mehr zur Verfügung stehen, können neu entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden. Systeme werden durch die offenen und öffentlich bekannten Schwachstellen anfällig für Cyberangriffe – und stellen ein erhebliches Risiko für die IT-Sicherheit von Unternehmen dar.
Was kommt nach Exchange Server 2019?
Da der Support für Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 endet, müssen Unternehmen frühzeitig Alternativen in Betracht ziehen. Hier sind einige mögliche Optionen:
- Warten auf den Nachfolger von Exchange Server 2019
Microsoft hat noch keinen Nachfolger für Exchange Server 2019 veröffentlicht. Es wird jedoch erwartet, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 eine neue Version bereitgestellt wird. Unternehmen könnten darauf warten und nach der Veröffentlichung mit der Migration beginnen. Eine Verzögerung in der Verfügbarkeit der neuen Version könnte den Zeitrahmen für die Migration allerdings einschränken. - Wechsel zu Exchange Online (Microsoft 365)
Sie spielen mit der Idee, Ihre IT-Infrastruktur in die Cloud zu verlagern? Dann ist Exchange Online eine attraktive Lösung. Die Lösung ist Teil von Microsoft 365 und bietet kontinuierliche Updates, fortschrittliche Sicherheitsfunktionen und Features wie Datenverlustprävention, eDiscovery und mobile Unterstützung. Die Cloud-Plattform punktet zudem mit reduziertem Verwaltungsaufwand und Skalierbarkeit. - Implementierung hybrider Lösungen
Eine hybride Umgebung, die sowohl On-Premises- als auch Cloud-Lösungen kombiniert, kann eine flexible Alternative sein. Denkbar wäre, dass Unternehmen ihre bestehenden Exchange-Server mit Exchange Online verbinden und so eine schrittweise Migration vornehmen. Diese Option verbindet die Vorteile zweier Welten und ermöglicht es Unternehmen, flexibel und ohne großen Druck zu migrieren. - Nutzung anderer E-Mail- und Kollaborationsplattformen
Microsoft ist natürlich nicht der einzige Anbieter umfassender E-Mail- und Kollaborationslösungen. Google Workspace (früher G Suite) beispielsweise könnte mit ähnlichen Funktionen wie Exchange Online – einschließlich E-Mail, Kalender und Dokumentenzusammenarbeit – eine Option sein. Die Integration in bestehende Microsoft-Umgebungen ist möglicherweise aber weniger nahtlos. - Einsatz von Open-Source-Lösungen
Unternehmen, die größere Kontrolle und Anpassungsoptionen wünschen, könnten eine Open-Source-Lösung in Erwägung ziehen. Plattformen wie Zimbra oder Kopano kommen mit umfangreichen Funktionen daher und lassen sich flexibel an spezifische Bedürfnisse anpassen. Allerdings erfordern diese Lösungen häufig mehr technisches Know-how und einen höheren Wartungsaufwand.
Fakt ist, dass der nahende Stichtag einen Wechsel zu einer dieser Optionen zwingend erforderlich macht, damit es zu keinen Schwachstellen in der IT-Sicherheit und zu keinen Ausfällen in der Unternehmenskommunikation kommt. Unternehmen sollten die Vor- und Nachteile jeder Option sorgfältig prüfen und anschließend eine Entscheidung fällen.
Microsoft plant neues Exchange Server
Als eine mögliche Option haben wir eine neue Exchange-Server-Version, die in der zweiten Jahreshälfte 2025 bereitgestellt werden soll, bereits ins Spiel gebracht. Möglich ist, dass die neue Software als Exchange Server 2026 bezeichnet werden könnte – damit würde die bisherige Tradition der Namensgebung fortgesetzt.
Es könnte aber auch sein, dass der Exchange-Server-Nachfolger eine neue Bezeichnung erhält. Laut Microsoft wird die nächste Version nämlich unter der sogenannten Modern Lifecycle Policy laufen und damit zumindest vorläufig kein offizielles Support-Ende haben. Microsoft will die Unterstützung für die neue Exchange-Server-Version wohl so lange aufrechterhalten, wie eine „substantielle Marktnachfrage“ besteht.
Die kommende Version scheint sich damit an den Bedürfnissen der Nutzer zu orientieren und die Anforderungen moderner IT-Infrastrukturen an eine stabile und vor allem auch langfristige Lösung besser zu erfüllen. Wir erwarten gespannt die weiteren Ankündigungen!
Enges Zeitfenster für den Wechsel
Fakt ist: Wenn die neue Exchange-Server-Version erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 zur Verfügung steht und der Wechsel bis zum Support-Ende von Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 vollzogen sein muss, bleibt nur ein sehr enges Zeitfenster für den Wechsel – und das könnte so manches Unternehmen erheblich unter Druck setzen!
Um die Sorgen der Unternehmen zu mildern, versichert Microsoft, dass der Übergang von Exchange Server 2019 zur neuen Version dank eines In-Place-Upgrades unkompliziert sein wird. Es werden nach bisherigen Informationen keine neue Hardware und keine Mailboxverschiebungen notwendig sein.
Wer die neue Exchange-Server-Version nutzen möchte, muss allerdings über Server- und CAL-Lizenzen verfügen, da die Software nur für Kunden mit Software Assurance verfügbar sein wird. Hier gilt es sicherzustellen, dass alle erforderlichen Lizenzen und Vorkehrungen rechtzeitig getroffen werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Exchange-Server migrieren? Wir helfen!
Aktuell steht noch nicht fest, wann Microsoft detaillierte Informationen zu den Funktionen, Anforderungen und Preisen der neuen Version von Exchange Server veröffentlichen wird. Die kommende Version soll laut Hersteller auf jede Fall auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sein und eine gleichzeitig sichere und effiziente Kommunikationsplattform garantieren.
Sie nutzen derzeit noch Exchange Server 2019 und möchten sich individuell zu Ihren Optionen beraten lassen? Vielleicht wollen Sie für die Migration auch schon einmal ein Zeitfenster im Terminkalender eines spezialisierten IT-Dienstleisters blocken? Dann wenden Sie sich zeitnah an einen unserer Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Die Fachleute aus unserem Netzwerk unterstützen bei der Planung und Durchführung der Migration und sorgen dafür, dass der Wechsel von Exchange Server 2019 zu einer neuen Lösung reibungslos über die Bühne geht.
Gut zu wissen: Nicht für Exchange Server 2019 endet der Support am 14. Oktober 2015, sondern auch für Microsoft Office 2016 und Microsoft Office 2019 sowie Windows 10 Home und Pro. Unsere Profis beraten natürlich auch zu Alternativen zu diesen Microsoft-Produkten.
Weiterführende Informationen:
Microsoft, Microsoft, Microsoft
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