Ein Asus-Update des letzten Jahres bereitet dem tawainesischem Hersteller aktuell eine Menge Kopfschmerzen. Und nicht nur ihm, sondern auch zahlreichen Nutzern auf der ganzen Welt.
Der Grund: Hacker haben die Asus Update-Server gekapert und still und heimlich eine Malware namens Shadow Hammer installiert, die sich mit den Updates des Unternehmens verbreitet hat.
Asus-Update verseucht – zahlreiche Nutzer betroffen
Der Angriff selbst erfolgt bereits im vergangenen Jahr zwischen Juni und November, aufgeflogen ist der Asus-Update-Skandal aber erst jetzt. Die Sicherheitsexperten des Unternehmens Kaspersky deckten den heimlich durchgeführten Angriff auf und tauften die mit der Aktualisierung ausgelieferte Malware auf den klangvollen Namen Shadow Hammer. Und sie rekonstruierten die Attacke. Die Hacker verschafften sich Zugang zum Update-Server des asiatischen Anbieters und bauten eine Backdoor in die zertifizierte Software-Version „Asus Live Update Utility“ ein.
Das trojanisierte Hilfsprogramm wurde mit einem legitimen Zertifikat signiert und dann ganz unauffällig auf dem offiziellen Asus-Update-Server gehostet – was übrigens dazu beigetragen hat, dass der Angriff über einen so langen Zeitraum nicht entdeckt wurde. Um keinen Verdacht zu erregen, stellten die Hacker zusätzlich sicher, dass die Dateigröße des verseuchten Programms exakt der der ursprünglichen Version entsprach. Nur wenig später nahm das Unheil dann seinen Lauf, als viele Asus Nutzer das vermeintlich sichere Update installierten.
Während Kaspersky in seinem Bericht zunächst nur von einer „großen Opfer-Anzahl“ sprach, wurde der Sicherheitsanbieter mittlerweile konkreter. Knapp 60.000 Nutzer auf der ganzen Welt haben die verseuchte Update-Software heruntergeladen und damit unwissentlich Shadow Hammer installiert. Und das sind nur die Nutzer, die Kaspersky Kunde sind. Die Dunkelziffer dürfte also noch einmal um einiges höher liegen. Kaspersky selbst sagt dazu: „Wir sind nicht in der Lage, die Gesamtzahl der betroffenen Benutzer nur anhand unserer Daten zu berechnen. Aber wir schätzen, dass das tatsächliche Ausmaß des Problems viel größer ist und möglicherweise über eine Million Benutzer weltweit betrifft.“
Malware Shadow Hammer auf unzähligen Rechnern installiert
Aufgedeckt wurde der Angriff allein durch eine neue Produkttechnologie bei Kaspersky, die sogenannte Supply-Chain-Angriffe wirksam erkennt. Der Sicherheitsanbieter selbst spricht in diesem Zusammenhang von dem bislang wohl größten Supply-Chain-Vorfall – sogar im Vergleich zum CCleaner-Angriff aus März 2018. Trotz der hohen Opferanzahl scheint es für die Sicherheitsexperten von Kaspersky so, als hätten die Angreifer an sich konkrete Ziele im Visier gehabt. Zu dieser Annahme kam man, weil im Nachhinein 600 MAC-Adressen identifiziert wurde, bei denen im Falle einer Installation der Schadsoftware weitere Schritte eingeleitet wurden. Die trojanisierte Software-Version baute Kontakt zu einem Command-and-Control-Server auf und lud weitere Malware nach. Kaspersky bietet in diesem Zusammenhang jetzt ein Tool an, das herausfindet, ob man zu den auserwählten 600 Adressen gehört.
Asus-Laptop infiziert – das können Sie tun
Unabhängig davon, ob Sie zu den prominenten Zielen gehören oder „nur“ ein „Kollateralschaden“ sind – Sie sollten in jedem Fall aktiv werden, wenn Sie bzw. Ihre Mitarbeiter Asus Geräte nutzen. Wer aktuelle Software-Lösungen von Kaspersky nutzt, ist dabei auf der sicheren Seite, denn die Anwendungen blockieren mittlerweile die verseuchte Software-Version. Dennoch empfehlen wir zusätzlich, das Asus Live Update zu aktualisieren. Professionelle Hilfe bekommen Sie natürlich auch von unseren Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK.
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