Lieferketten sind durch Lockdowns gestört, Rohstoffe sind knapp und Produktionen kommen der erhöhten Nachfrage nicht hinterher: Die Wirtschaft bekämpft Lieferengpässe. Das betrifft auch Elektronik.
Wir erklären, welche Elektronikgeräte schwer zu bekommen sind und welche Bauteile Mangelware sind.
Lieferketten sind gestört
Die Zahlen sind eindeutig: 83 Prozent der deutschen Unternehmen klagen über Preisanstiege oder Lieferprobleme bei Rohstoffen, Vorprodukten und Waren. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unter fast 3.000 Unternehmen aller Branchen und Größen durchgeführt hat.
Fehlende Container, Lockdowns in den Schiffshäfen, zu wenige Passagiermaschinen, in deren Frachträumen zusätzlich auch Waren befördert werden können – das alles sorgt für fehlende Transportkapazitäten und für Staus in den Containerhäfen weltweit. Als wäre das nicht schon kompliziert genug, sind auch bestimmte Rohstoffe und Bauteile nur schwer verfügbar, sodass auch Produktionsketten behindert werden.
Obwohl die Nachfrage nach Produkten jeglicher Art nach dem Wegfall vieler pandemiebedingter Restriktionen stark gestiegen ist, kommt die (deutsche) Wirtschaft angesichts dieser Lieferengpässe nicht wieder in Schwung. Und die Prognosen sehen düster aus: Die Lieferketten-Problematik wird sich noch bis weit ins Jahr 2022 hineinziehen, schätzen Experten. Aber an welcher Stelle hakt es genau?
China: die Fabrik der Welt
Viele Unternehmen haben ihre Produktion oder ihre Vorproduktion in den vergangenen Jahren nach China verlagert. Dort werden Smartphones, Laptops, Möbel, Maschinen und Bekleidung produziert und danach meist auf dem Schiffsweg nach Europa und Nordamerika versendet. Allein die Tatsache, dass sich sieben der zehn größten Containerhäfen der Welt an der chinesischen Küste befinden, zeigt, wie wichtig die Schiffsfahrt für die damit verbundenen Logistikketten ist.
An sich hat dieses System auch lange Zeit funktioniert. Dann aber kam die Corona-Pandemie und mit ihr der Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Inzwischen haben sich viele pandemiebedingte Wirtschaftsprobleme zwar wieder gelegt. Die Nachfrage für Produkte aller Art ist aber wieder so stark gestiegen, dass die üblichen Kapazitätsgrenzen überschritten sind. Hinzu kommt, dass teilweise noch Nachholbedarf besteht und dass neuerliche Corona-Ausbrüche immer wieder für Schließungen einzelner Terminals in den chinesischen Containerhäfen führen.
Das Resultat: In und vor den betroffenen Häfen stauen sich die Frachtschiffe und müssen warten. Und das wiederum wirkt sich auf die weltweiten Lieferketten aus und lässt einen Dominoeffekt wie aus dem Bilderbuch entstehen.
Lieferengpässe treffen auf Mangelware
Dass viele Materialien und Teile nicht ad hoc verfügbar sind, erschwert die Lage zusätzlich. Auch das zieht sich durch so ziemlich alle oder zumindest sehr viele Branchen. Besonders betroffen sind Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren. Das könnte für Preisanstiege bei Spielzeug und anderen reinen Kunststoffprodukten sorgen. Aber auch Verpackungsmaterial wird dadurch knapp, beispielsweise für Süßwaren.
Der Kunststoffmangel trifft ebenfalls die Automobilbranche – und in dieser fehlt es auch an anderen Ecken und Enden. Der Mangel an Computerchips ist schon seit längerer Zeit ein Problem; einzelne Stahlwerkstoffe sind in jüngster Zeit genauso schwer zu bekommen. Und auch aus der Kautschukindustrie sind Klagen zu hören, wovon wiederum Reifenhersteller betroffen sind.
Gebeutelt ist aber beispielsweise auch die Bau-Branche. Denn: Es fehlen Holzbaustoffen, Dämmmaterialien, Kunststoffbauteilen und Stahl. Dass auch die Elektronik-Branche betroffen ist, ist genauso wenig ein Geheimnis. Aber was fällt im Bereich der Elektronik aktuell genau unter den Begriff „Mangelware“?
Gesucht: Halbleiter und Chips
Fakt ist, dass in der vernetzten Welt von heute so ziemlich nichts mehr ohne Elektronik-Grundbausteine läuft. Halbleiter sind hier als Material, das nur wenig Strom leitet, entscheidend. Sie sind in der Automobilherstellung unter anderem für Motorsteuergeräte, Bordrechner und Assistenzfunktionen unverzichtbar, genauso wie für Speicher und Sensoren. Erwartungsgemäß werden das autonome Fahren und Infotainment im Auto diesen Trend in Zukunft sogar noch verstärken.
Auch Chips und Mikrochips bestehen aus einem Halbleitermaterial, in das komplexe elektrische Schaltkreise eingeschrieben sind. Diese Chips kommen beispielsweise in Prozessoren zum Einsatz, die wiederum in Computern zentrale Rechen- und Steueraufgaben übernehmen. Ein weiteres Beispiel sind Speicherchips, die als Arbeitsspeicher dauerhaft oder temporär Daten konservieren.
Und nicht nur in Computern sind solche Chips verbaut; auch in Smartphones, Spielekonsolen und vielen weiteren Elektronikgeräten übernehmen sie zentrale Funktionen. Zu einem extremen Engpass hat der Chip-Mangel übrigens auch bei der Verfügbarkeit von Grafikkarten geführt, die extrem schwer und nur sehr teuer zu haben sind.
Elektronik: Lieferengpässe auch hier
Das alles hat zur Folge, dass unter anderem das Angebot an Laptops und Druckern extrem ausgedünnt ist. Auch WLAN-Router, die gern für das Home Office genutzt werden, sind schwer verfügbar. AVM, Hersteller der Fritzbox, gibt an, dass stornierte Lieferzusagen für Bauteile Ursache für die Lieferengpässe sind. AVM selbst muss demnach bis zu einem Jahr auf bestellte Teile warten.
Behindert werden dadurch nicht nur Produktionen in deutschen Unternehmen. Denn: Andere Unternehmen sind wiederum davon abhängig, dass mit Laptops, Druckern und Co. gearbeitet werden kann. Das Ergebnis bringt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier laut der Tagesschau wie folgt auf den Punkt: „Rohstoffmangel und Lieferkettenprobleme treffen die deutsche Wirtschaft in ihrer ganzen Breite.“
Die Lieferengpässe verursachen regelrecht einen Teufelskreis: Teil X wird an Ort Y benötigt, kommt dort aber erst mit großer Verspätung an; an Ort Y wird die Produktion daher reduziert und die Nachfrage bezüglich des Produkts kann nicht erfüllt werden, wodurch sich neuerliche Lieferengpässe ergeben. Und so weiter und so fort. 53 Prozent der Unternehmen rechnen laut der DIHK-Studie damit, dass sich die Lage erst in 2022 bessern wird.
IT-Fachleute sichern Verfügbarkeiten
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Weiterführende Links:
Tagesschau, Capital, elektroniknet, dpa, Automobilwoche, NZZ, Tagesschau, Stimme
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