Die Digitalwirtschaft in Europa ist längst nicht so weit, wie sie sein könnte und sollte. Nicht nur die USA und China ziehen locker vorbei, auch Südkorea nutzt sein Potenzial besser als die EU-Länder.
Was das für den digitalen Wandel in Zeiten der Globalisierung bedeuten kann und wo genau noch Luft nach oben ist, verraten wir jetzt.
Digitalwirtschaft – der Wandel ist unaufhaltbar
Kurz zur Erklärung oder auch Auffrischung: Mit dem Begriff Digitalwirtschaft ist der Wandel gemeint, der technologiebedingt in der Wirtschaft stattfindet. Alternativ auch als „digitale Ökonomie“ bezeichnet, geht es um sämtliche Wirtschaftszweige, die irgendwie mit der Digitalisierung zu tun haben.
Es ist kein Geheimnis, dass die Anzahl an digitalen Maschinen, Geräten und Tools kontinuierlich ansteigt. Weltweit sind bislang mehr als 20 Milliarden Geräte und Maschinen internetfähig und damit vernetzt. Experten prophezeien bis zum Jahr 2030 einen Anstieg auf eine halbe Billion. Diese unfassbar große Zahl macht mehr als deutlich, welche Relevanz die Digitalwirtschaft schon heute hat und in Zukunft haben wird. Bei der Digitalisierung gilt nun einmal, dass es kein Zurück gibt. Im Gegenteil. Der digitale Wandel ist längst kein Phänomen der Forschung und Entwicklung mehr, er hat Einzug in die Arbeitswelt und Gesellschaft gehalten.
Bedeutung der digitalen Ökonomie wächst
Auch kleine und mittelständische Unternehmen kommen nicht an der Digitalisierung vorbei. Auch wenn sich noch immer nicht wenige Betriebe dagegen wehren, die Cloud zu nutzen oder in moderne Hard- und Software zu investieren. Ein prominentes Beispiel ist Wolfgang Grupp, Geschäftsführer des Textilunternehmens Trigema (ja, das sind die mit dem Affen). Er lässt sich seine E-Mails ausdrucken und arbeitet komplett ohne PC. Sein Handy liegt in der Regel ausgeschaltet in der Schreibtischschublade.
Zugegeben: Dieser Fall ist schon sehr extrem und keinesfalls exemplarisch, aber Wolfgang Grupp ist nicht der einzige Geschäftsführer, der glaubt, locker ohne „digitalen Schnickschnack“ auskommen zu können. Auf der anderen Seite: Selbst wenn E-Mails ausgedruckt werden, zeigt sich, dass es die E-Mail als solches durchaus braucht.
Fakt ist: Digitale Kompetenzen gewinnen auch für KMUs und Einzelkämpfer immer weiter an Relevanz. Wer hier still verharrt, kann früher oder später nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten. Und erst recht nicht mit den globalen Mitstreitern, wie jetzt die Universität Bonn im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgefunden hat.
Die Digitalisierung und ihr Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit
Die klassische Industrie ist ein gutes Beispiel dafür, welchen Einfluss die Digitalwirtschaft schon jetzt hat. Denn die Rechnung ist ganz einfach: Wer moderne Maschinen und Technologien einsetzt, produziert effizienter und schneller. Oder kann individueller auf die steigenden Kundenanforderungen reagieren. Die Losgröße 1 ist dabei schon längst keine Utopie mehr, sondern Mittel zum Zweck
Auch in traditionellen Bürojobs zeigen sich die Vorteile der Digitalisierung. Moderne Kollaborations- und Kommunikationstools für das ortsunabhängige Teamwork und hybrides Arbeiten haben spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie bewiesen, dass sie ein Must-have und kein Nice-to-have sind.
Stellt sich die Frage nach dem Status Quo der Digitalwirtschaft in unseren Gefilden. Wo doch alle klugen Köpfe schon längst um die Notwendigkeit des Wandels wissen, müsste es doch auch eigentlich entsprechend weit her mit der Entwicklung sein oder? Leider trifft das nicht zu.
USA, China und Südkorea: Die Big Player der Digitalwirtschaft
Dass die USA, China und Südkorea generell vor Europa liegen könnten, mag nicht über die Maßen überraschen. Trotzdem sieht es schlechter aus als gedacht. Während die EU-Kommission der Meinung ist, das „digitale Jahrzehnt“ würde Europa dazu befähigen, bei der „digitalen Führung auf globaler Ebene“ mitzumischen, kommt die bereits erwähnte Studie zu einem ganz anderen Ergebnis. Kurz: Es ist noch viel Luft nach oben. Und leider scheint sich der Abstand zu vergrößern statt zu verringern.
Für die Analyse untersuchten die Forscher das Verhältnis von inländischer Nachfrage und ausländischem Angebot digitaler Technologien. Unter dem Titel „Digital Dependence Index“ wurden nun die Ergebnisse veröffentlicht. Die USA nimmt Platz 1 ein, was bedeutet, dass das inländische Angebot den Großteil der digitalen Technologien liefert. China und Südkorea landen auf Platz 2 und 3, während die europäischen Staaten weit abgeschlagen sind. Die Initiatoren der Studie stellen in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob Projekte wie Gaia-X wirklich sinnvoll sind, um sich in die richtige Richtung zu entwickeln.
Innovationskraft stärken, Abhängigkeit verringern
Das übergeordnete Ziel für Deutschland und die anderen EU-Staaten müsse es sein, die eigene Innovationskraft zu stärken und sich damit gleichzeitig weniger abhängig von anderen Ländern zu machen. Die digitale Souveränität Deutschlands sei den Experten zufolge bislang leider noch pure Utopie. Es fehle an geistigem Eigentum, Patenten und der Unabhängigkeit von globalen Digitalplattformen.
Für europäische Unternehmen gilt es nun, traditionelle Marktlogiken zu durchbrechen und neue Technologien, Services und Produkte zu etablieren. Mit welchen Maßnahmen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie dies fördern wird, bleibt abzuwarten.
Fest steht jedenfalls: Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK tragen gern ihren Teil zu einer positiven Entwicklung der Digitalwirtschaft bei. Sie möchten sich dem digitalen Wandel stellen? Dann kontaktieren Sie unsere erfahrenen IT-Dienstleister und lassen Sie sich professionell zu den zahlreichen Möglichkeiten beraten.
Weiterführende Links:
Business Insider, IT-Business, Business Insider Wirtschaft
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung