Wie senkt man die Energiekosten im Unternehmen angesichts der explodierenden Strom- und Gas-Preise? Diese Frage stellen sich aktuell nicht nur die großen Konzerne, sondern auch KMUs.
Wir verraten, wie Energie-Einsparpotenziale erkennen und mit welchen Mitteln sich die Kosten für IT, Technik, Geräte und Technologie reduzieren lassen.
Energiekrise fordert Unternehmen und Privatverbraucher
Nicht erst seit dem Kriegsbeginn von Russland gegen die Ukraine steigen die Energiekosten massiv. Im kommenden Herbst und Winter droht allerdings nochmals eine krasse Verschärfung. Politiker, Privatverbraucher und Unternehmen fragen sich, ob in den nächsten Monaten überhaupt genug Gas zur Verfügung steht und wohin sich die Preise noch entwickeln.
Sogar von einer Gas-Triage ist bereits die Rede, was bedeuten würde, dass die Politik im nächsten Winter entscheidet, wer Gas bekommt und wer nicht. Sollte dieses Szenario eintreten, wird es ungemütlich. Denn so viel ist klar: Supermärke, Kindergärten und Altenheime werden wohl länger Gas-Lieferungen erhalten als „normale“ Unternehmen. Zwar hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, die Industrie bei einer etwaigen Gas-Triage nicht zu vergessen (allein schon wegen der Arbeitsplätze), aber für kleinere und mittelständische Betriebe gilt, steht in den Sternen.
Umso stärker fordern Politik und Wirtschaftsverbände immer vehementer dazu auf, schon jetzt Energiekosten zu sparen, damit die Speicher zum Winter hin möglichst voll bleiben. Und der Appell betrifft alle: Otto Normalverbraucher ebenso wie Unternehmen.
Energiekosten im Unternehmen sparen
Wer Energiekosten sparen will, sollte den altbekannten Spruch „Kleinvieh macht auch Mist“ berücksichtigen. Speziell für Unternehmen haben wir zunächst einige Basis-Tipps zusammengestellt, mit denen sich der Energieverbrauch reduzieren lässt.
- Heizungs-, Strom- und Wasserkosten durch Home Office reduzieren. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es die klassischen Büromauern nicht immer braucht. Unternehmen, die über große, offene Büro-Flächen verfügen, also Großraumbüros, könnten darüber nachdenken, wieder vermehrt auf das Home Office zu setzen. Natürlich sollten Gebäude im Winter nie komplett auskühlen, aber auf verwaisten Flächen muss keine Wohlfühl-Temperatur herrschen. Moralischer Nachteil: Sie wälzen die Energiekosten auf Ihre Mitarbeiter ab. Tipp: Schaffen Sie mit steuerlichen Mehr-Netto-vom-Brutto-Maßnahmen einen finanziellen Ausgleich.
- Stromfresser erkennen und Maßnahmen definieren. Nicht erst seit gestern ist bekannt, dass beispielsweise Kühlschränke einen enormen Energieverbrauch haben. Wer Kühlgeräte ein oder zwei Stufen herunterstellt, spart bares Geld. Gleiches gilt für jedes Grad Raumtemperatur – hier stellen smarte Thermostate eine sinnvolle Investition dar. Der Geschirrspüler sollte immer erst eingeschaltet werden, wenn er voll ist und dann im Öko-Programm laufen.
- Richtig Lüften bewirkt Wunder. Eigentlich bringt man seinen Kindern schon bei, dass eine laufende Heizung und ein Fenster auf Kipp-Stellung keine guten Partner sind. Leider wird das im Büro oft vergessen. Tipp: Legen Sie einen Lüftungsplan fest. Beispielsweise: Zehn Minuten Stoßlüften zu Arbeitsbeginn und dann im 120-Minuten-Takt jeweils fünf Minuten lüften. Zum Feierabend muss es jemanden geben, der kontrolliert, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind.
- Strom- und Gasanbieter wechseln. Zugegeben: Momentan explodieren die Preise bei allen Anbietern, dennoch lohnt sich ein Vergleich. Suchen Sie den Tarif aus, der am besten zu Ihrem Verbraucht passt und dabei die günstigsten Konditionen beinhaltet.
Sie sehen: Das alles sind keine neuen Erkenntnisse, aber mitunter ist man gut darin beraten, sich die Grundlagen des Energiesparens noch einmal vor Augen zu führen. Sensibilisieren Sie dazu Ihre Mitarbeiter – zum Beispiel im Rahmen einer Betriebsversammlung.
Mit Smart Home und neuen Geräten Energie einsparen
Smart-Home-Geräte stellen natürlich zunächst einmal eine Investition dar, sofern sie noch nicht vorhanden sind. Aber: Es lohnt sich. Denn mit Hilfe von kleinen Messgeräten, smarten Thermostaten und fernsteuerbaren Steckdosen können Sie effektiv Energiekosten im Unternehmen sparen. Über zentrale Dashboards lässt sich im Detail herausfinden, wo und wann am meisten Energie fließt. Betrachten Sie dabei idealerweise sowohl die Dauerlasten als auch die Spitzenlasten und den Verbrauch im Standby-Modus.
Ein weiterer Energiespar-Tipp der Kategorie „Kostet erst einmal, amortisiert sich aber schnell“, ist die Investition in moderne Geräte und IT. Veraltete Geräte können mehr als das Doppelte an Energie verbrauchen und damit ordentliche Kosten verursachen. In das Thema sollte man allerdings etwas Zeit investieren und genau vergleichen. In fast allen Fällen lohnt sich ab einem gewissen Alter der Geräte eine Neuanschaffung. Betrachten Sie die unterschiedlichen Verbrauchwerte im Zusammenhang mit Ihren aktuellen Kostentarifen.
IT-Energiekosten im Unternehmen senken
Selbst kleine Neuanschaffungen wie beispielsweise eine RJ45-Kupplung, kleine Netzwerkspeicher oder LAN-Kabel können sich bei der Jahresabrechnung bemerkbar machen – das gilt übrigens auch für die Router-Konfiguration. Hier sollten Sie nur unbedingt darauf achten, dass reduzierte Sendeleistungen nicht auf Kosten der Datenübertragungsrate umgesetzt werden, was am Ende dann wieder mehr Strom kostet. Kosten und Nutzen sollten immer im Verhältnis zueinander stehen.
Es bringt logischerweise nichts, zwei Euro im Jahr zu sparen, wenn dafür Ihre Mitarbeiter über langsamere Verbindungen fluchen und für Arbeitsschritte (die ja auch Geld kosten) mehr Zeit benötigen.
Viel wichtiger ist das bereits erwähnte Thema der Geräte. Moderne Laptops, PCs und Monitore verbrauchen nur sehr wenig Energie, selbst wenn sie durchlaufen oder sich im Ruhemodus befinden. Auf gar keinen Fall sollten noch irgendwo Röhrenmonitore im Einsatz sein; ihr Energieverbrauch liegt gern mal bei über 100 Watt, während moderne LED-Monitore bei unter 20 Watt liegen. Das gleiche „Weg damit!“ gilt für alte Tintenstrahldrucker, Lautsprecher und andere Geräte aus einer anderen Zeit. Ersetzen Sie veraltete Geräte oder schalten Sie sich zumindest bei Nicht-Nutzung mit einer Schalt-Steckdose ab.
Energiekosten im Unternehmen mit Green IT reduzieren
Schon lange vor der aktuellen Energiekrise machte das Green IT Konzept von sich reden. Der nachhaltige und ressourcenschonende Einsatz von umweltfreundlichen Technologien kann jetzt nicht mehr nur dazu dienen, das Image des Unternehmens aufzupolieren
Die Deutsche Energie-Agentur (DENA) berichtete in Bezug auf Green IT, dass sich gerade für kleine und mittlere Betriebe enorme Einsparpotenziale bis zu 75 Prozent ergeben. Allerdings: Für Laien ist in der Regel nur schwer erkennbar, wie die Infrastruktur energieeffizient gestaltet werden kann. Grundsätzlich gilt: Ein Green IT Konzept schüttelt man nicht einmal einfach so aus dem Ärmel. Es bedarf erfahrener Experten, eine stimmige und gut umsetzbare Strategie festzulegen. Erste Maßnahmen können aber schon dabei helfen, das Thema anzugehen.
Energie sparen mit Green IT Strategie
Im Folgenden kommen einige Tipps, mit denen Sie durch Green IT die Energiekosten im Unternehmen langfristig senken können:
- Zentrale Gerätelandschaft prüfen. Nicht jeder einzelne Angestellte benötigt eine IT-Vollausstattung. Moderne Multifunktionsgeräte leisten dabei ihren Beitrag.
- IT-Ausstattung nach individuellem Bedarf umsetzen. Prüfen Sie genau, wie der tatsächliche IT- und Geräte-Bedarf in Ihrem Betrieb aussieht – auch auf Jobprofil-Ebene. Der Grafiker benötigt beispielsweise einen leistungsstärkeren Laptop als der kaufmännische Sachbearbeiter. Tipp: Mit sogenannten Thin Clients, die lediglich Schnittstellen für die Benutzer darstellen, lassen sich bis zu 50 Prozent Energie sparen.
- Serverraumtemperatur beachten. Die Kühlung von Serverträumen benötigt sehr viel Energie, ist gleichzeitig aber zwingend notwendig. Maßnahmen wie eine verbesserte Dämmung können hier helfen, die Energiekosten reduzieren und trotzdem eine Überhitzung zu vermeiden. Tipp: Lesen Sie darüber hinaus unseren Artikel „Serverraumtemperatur – die optimale Klimatisierung des Serverraums“.
- Automatisierte Prozesse und modernes Datenmanagement durchführen. Ja, auch mit moderner Software und Technologie lässt sich bares Geld sparen. Freie Systemkapazitäten und eine verschlankte Rechenleistung reduzieren die Energiekosten.
Darüber hinaus kann „Green through IT“ ein guter Ansatz zum Energiesparen sein. Hier geht es darum, durch moderne IT ressourcenintensive Aktivitäten zu ersetzen (z. B. Video-Konferenz statt Vor-Ort-Meeting).
Gewusst wie: Energiekosten im Unternehmen sparen
Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK stehen Ihnen gerne zur Seite, wenn Sie – nicht nur wegen der Energiekrise, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit – Maßnahmen ergreifen möchten, mit denen sich der Strom- und Gas-Verbrauch in Ihrem Unternehmen reduzieren lässt.
Von der individuellen Beratung über geeignete Geräte und Technologien bis zur Umsetzung und Implementierung, sind unsere erfahrenen IT-Dienstleister gerne für Sie da. Nehmen Sie einfach, schnell und unkompliziert Kontakt zu einem Anbieter aus Ihrer Region auf.
Weiterführende Links:
Heise, MVV, CheManager
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