Elon Musk sorgt mit seinem Satelliteninternet schon seit einigen Jahren für Furore. Nach wie vor schickt er mit seinem Unternehmen SpaceX alle paar Tage weitere Satelliten in den erdnahen Orbit. Das Ziel: schnelles Internet auch für entlegene Gegenden. Aber was bedeutet Starlink für Unternehmen?
Wir erklären, warum das Internet aus dem All auch deutschen Unternehmen Antrieb geben könnte.
Dieser Beitrag im Überblick:
- Internet aus dem All als große Hoffnung
- Was ist Starlink?
- Starlink-Schauspiel am Himmel
- Wie funktioniert Starlink?
- Starlink erhöht das Tempo
- Starlink für Unternehmen: Vorteile & Potenziale
- Was kostet Starlink-Internet für Unternehmen?
- Starlink-Projekt: immer wieder Anlass für Kritik
- Experten unterstützen beim Netzwerk
Internet aus dem All als große Hoffnung
Schnelles Internet auch in entlegenen Gegenden verfügbar machen – so lautet das durchaus löbliche Vorhaben, das hinter der Starlink-Mission des Elon-Musk-Unternehmens SpaceX steht. Ursprünglich war es der Plan, mit kurzfristig 12.000 Satelliten die Internetversorgung aus dem All sicherstellen, langfristig sollten es sogar bis zu 42.000 Starlink-Satelliten werden.
In der Unternehmenslandschaft hat das Projekt, das 2019 gestartet ist, teilweise große Hoffnungen geweckt. Denn: Schnelles Internet ist in Deutschland auch im Jahr 2024 nicht überall eine Selbstverständlichkeit; vielmehr gibt es auf der Landkarte der Breitbandversorgung immer noch so einige graue Flecken. Und das ist ein Problem. Vor allem in Zeiten, in denen Daten am Unternehmensstandort zunehmend in Echtzeit verarbeitet werden müssen oder Mitarbeiter darauf angewiesen sind, auch aus dem Home Office mit einer stabilen Internetverbindung arbeiten zu können. Fakt ist: Langsames Internet kann Unternehmen erheblich ausbremsen.
Und genau deshalb stellt sich die Frage: Kann Starlink für Unternehmen die Rettung sein? Bevor wir auf die Chancen zu sprechen kommen, die Starlink für Unternehmen bietet, wollen wir einen kurzen Überblick geben und die wichtigsten Fragen beantworten. Was sind Starlink-Satelliten? Wie funktioniert Starlink? Und: Was kostet Starlink für Unternehmen?
Was ist Starlink?
Starlink ist ein Projekt des Raumfahrtunternehmens SpaceX, das von Elon Musk gegründet wurde. Ziel des Projekts ist es, schnelles Internet über ein Netzwerk von Satelliten weltweit verfügbar zu machen. Vor allem die Internetversorgung in entlegenen Regionen steht dabei im Fokus. Die ursprüngliche Planung sah vor, 12.000 Satelliten ins Weltall zu schicken; es könnten aber sogar bis zu 42.000 Satelliten werden, da SpaceX eine entsprechende Genehmigung erhalten hat.
Stand März 2024 befinden sich mehr als 6.000 Starlink-Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn (LEO). An sich ist die Idee von Satelliteninternet übrigens nicht neu. Beim Starlink-Projekt sind die jeweils 260 Kilogramm schweren Satelliten aber viel näher an der Erde als bei früheren Projekten dieser Art: Während sich traditionelle geostationäre ‚Satelliten in etwa 36.000 Kilometern Höhe befinden beziehungsweise befanden, sind die Starlink-Satelliten nur etwa 550 Kilometer von der Erde entfernt. Der Vorteil: Durch die Nähe zur Erde werden deutlich höhere Internetgeschwindigkeiten mit geringerer Latenz möglich.
Starlink-Schauspiel am Himmel
Im wahrsten Sinne des Wortes für ein „Aufsehen“ sorgen die Starlink-Satelliten kurz nach ihrem Start: Mit einer Falcon-X-Rakete werden sie in eine Höhe von 300 Kilometern gebracht und dort „ausgeladen“. Danach breiten sie ihre Solar-Panele aus und fliegen anfangs wie Perlen an einer Schnur dicht beieinander, was von der Erde aus unter Umständen mit bloßem Auge zu beobachten ist. Kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang kann es vorkommen, dass die Perlenketten-Formation das Sonnenlicht reflektiert.
Während die Satelliten sich langsam sowohl voneinander als auch von der Erde entfernen und sich ihrer endgültigen Umlaufbahn in etwa 550 Kilometern Höhe zubewegen, bieten sie einen zeitweiligen, leuchtenden Anblick, der oft mit Sternschnuppen verwechselt wird. Dies hat in der Vergangenheit wegen Beeinträchtigungen für die astronomische Forschung allerdings zu Kritik geführt, weshalb SpaceX inzwischen Maßnahmen ergriffen hat, um die Reflexion der Satelliten und damit die Auswirkungen auf die Astronomie zu verringern.
Wie funktioniert Starlink?
Starlink revolutioniert den Internetzugang durch den Einsatz einer eigenen Satellitenschüssel, die über ein spezielles Setup direkt mit Satelliten kommuniziert. Nutzer richten die Schüssel mithilfe einer eigens dafür vorgesehenen, intuitiven App ein, die den idealen Installationsort zur optimalen Satellitenverbindung vorschlägt. Wichtig dabei ist, dass möglichst zu jeder Zeit Sichtverbindung mit mindestens einem der Starlink-Satelliten besteht. Das ist für eine stabile Internetverbindung entscheidend.
Die Satellitenschüssel ist per Funk mit den Satelliten im All und per Kabel mit dem Router verbunden, der dann wiederum die dem Netzwerk angeschlossenen Geräte per LAN-Kabel oder WLAN mit Internet versorgt. Damit dies störungsfrei funktioniert, kommunizieren die Weltraumsatelliten untereinander per Laser in Lichtgeschwindigkeit – sprich: knapp 300.000 Kilometern pro Sekunde. Diese Laserkommunikation, die allerdings erst bei neueren Modellen der Satelliten zum Einsatz kommt, ermöglicht eine besonders schnelle Datenübertragung mit geringen Latenzzeiten.
Gegenüber herkömmlichen Internetlösungen ist diese Technologie vor allem deshalb attraktiv, da sie auch in entlegenen Gebieten eine verlässliche Internetverbindung bieten kann – vor allem dort, wo traditionelle Methoden wie Glasfaserkabel nicht umsetzbar sind.
Starlink erhöht das Tempo
Nach dem die Beta-Phase des Starlink-Projekts inzwischen abgeschlossen ist, bietet SpaceX den Dienst nun vollständig kommerziell an. Da auch die Geschwindigkeiten und die Latenzen aktualisiert worden sind, die Nutzern in Aussicht gestellt werden, ist davon auszugehen, dass das Netzwerk mittlerweile stabil läuft und bereit für einen breiteren Einsatz ist.
Es scheint jedenfalls so, als seien bereits signifikante Verbesserungen bei den Internetgeschwindigkeiten erreicht worden. Aktuelle Messungen zeigen, dass Benutzer jetzt Download-Geschwindigkeiten zwischen 100 und 200 Mbit/s erleben können – ein deutlicher Fortschritt gegenüber den 50 bis 150 Mbit/s in der Beta-Phase. Zukünftige Upgrades könnten sogar Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s ermöglichen. Bei den Uploads sind nun durchgehend 25 Mbit/s möglich, was für Nutzer in entlegenen Gebieten einen großen Vorteil darstellt. Starlink könnte daher eine Schlüsselrolle in der Verbesserung der digitalen Infrastruktur spielen – besonders für die Wirtschaft.
Starlink für Unternehmen: Vorteile & Potenziale
In ländlichen oder schwer zugänglichen Gebieten, wie den Alpen, bietet Starlink eine echte Alternative zu traditionellem Breitband und eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten. Hier eine Auswahl der wichtigsten Vorteile:
- Remote Work: Für Mitarbeiter in unterversorgten Gebieten verbessert ein schneller und stabiler Internetzugang die Möglichkeiten für Home Office erheblich. Dies ist besonders relevant, da Remote-Arbeit zunehmend populär wird.
- Logistik und Transport: In Branchen wie Schifffahrt und Luftfahrt ermöglicht die zuverlässige Verbindung durch Starlink eine präzisere Überwachung und Steuerung von Fahrzeugen und Schiffen in Echtzeit.
- Cloud-Technologien: Viele moderne Geschäftsanwendungen erfordern eine zuverlässige Cloud-Anbindung. Starlink kann in Gebieten, in denen traditionelles Internet unzureichend ist, den Zugang zur Cloud ermöglichen und somit lokale Unternehmen im globalen Wettbewerb stärken.
- Globale Einheitlichkeit: International tätige Unternehmen könnten von einem einheitlichen Internetzugang über Starlink profitieren, was die interne Kommunikation und Datenverwaltung vereinfachen würde.
- Notfallbereitschaft: Starlink kann als redundante Internetverbindung dienen, um auch bei Stromausfällen eine stabile Verbindung sicherzustellen. Manche Unternehmen setzen dies auch in Deutschland schon so um und sorgen für den Fall, dass es beim Hauptinternetversorger plötzlich kein Internet mehr gibt, mit dem Satelliteninternet vor.
- Autonomes Fahren: Die hohe Zuverlässigkeit von Starlink könnte auch zukunftsorientierte Technologien wie das autonome Fahren fördern, indem es kontinuierliche und präzise Datenübertragungen ermöglicht.
Angesichts dieser vielfältigen Vorteile positioniert sich Starlink als attraktive Lösung für Unternehmenskunden. Und das ist auch Starlink bewusst: Unternehmenskunden scheinen jedenfalls zu einer besonders wichtigen Zielgruppe erklärt worden zu sein.
Was kostet Starlink-Internet für Unternehmen?
Mit flexiblen und skalierbaren Angeboten will sich Starlink als ein starker Partner für Unternehmen jeglicher Größe positionieren, die auf der Suche nach einer verlässlichen und leistungsstarken Internetlösung sind. Dazu bietet Starlink je nach Bedarf verschiedene Optionen:
- Priority – 40 GB
Zielgruppe: kleine Unternehmen oder als Backup-Lösung auch für größere Unternehmen
Kosten: 71 €/Monat - Priority – 1 TB
Zielgruppe: kleine und mittelgroße Unternehmen mit durchschnittlichem Bandbreitenbedarf (zum Beispiel bei 5 bis 10 Nutzern)
Kosten: 151€/Monat - Priority – 2 TB
Zielgruppe: mittelgroße Unternehmen mit überdurchschnittlichem Bandbreitenbedarf (zum Beispiel bei 10 bis 20 Nutzern)
Kosten: 303 €/Monat - Priority – 6 TB
Zielgruppe: Unternehmen mit hohem Bandbreitenbedarf (zum Beispiel bei mehr als 20 Nutzern)
Kosten: 891 €/Monat - Mobile Priority
Zielgruppe: besonders für Seefahrt, Notfalldienste und mobile Unternehmen geeignet (Nutzung in Bewegung und auf dem Meer möglich)
Kosten: 50 GB für 284 €/MONAT; 1 TB für 1.119 €/MONAT; 5 TB für 5.608 €/MONAT
Diese Tarife sind darauf ausgelegt, den unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen gerecht zu werden – von kleinen Teams, die eine Backup-Verbindung benötigen, bis hin zu großen Organisationen mit einem Bedarf an hoher Bandbreite und spezialisierten Services. Zusätzlich zu den monatlichen Kosten für den Internetdienst kommen einmalige Kosten für die Hardware-Anschaffung hinzu.
Starlink-Projekt: immer wieder Anlass für Kritik
Bei all den Möglichkeiten, die das Starlink-Projekt von SpaceX insbesondere für Unternehmen bieten kann, zieht das Projekt aber nicht nur Begeisterung, sondern auch Kritik auf sich. Zu den größten Herausforderungen zählen die folgenden Aspekte:
- Umweltauswirkungen durch Satellitenabstürze: Im Februar 2022 führte ein geomagnetischer Sturm zum Ausfall und darauf folgenden Absturz von 40 frisch gestarteten Starlink-Satelliten. Dieses Ereignis hat nicht zum ersten Mal Fragen über die langfristige Umweltverträglichkeit der Starlink-Satelliten aufgeworfen. Während die abstürzenden Satelliten keine direkte Gefahr für Menschen darstellten, veranschaulicht es die Verletzlichkeit dieser Technologie gegenüber Sonnenstürmen.
- Problem der Weltraumverschmutzung: Befürchtet wird auch, dass (auch durch die stetig wachsende Anzahl der Satelliten) das Risiko von Kollisionen steigen könnte. Dabei könnte es auch zu einem Dominoeffekt kommen, wenn Bruchstücke aus Kollisionen weitere Satelliten beschädigen, sodass immer mehr Weltraumschrott herumfliegt. Hinzu kommen funktionsuntüchtige Satelliten. Ein mögliches neues Geschäftsfeld: eine Müllabfuhr für Weltraumschrott.
- Gesundheitsbedrohung durch Lichtverschmutzung:
Erste Studien deuten darauf hin, dass die Lichtverschmutzung durch die Satelliten zunehmen könnte. Schon jetzt erhellen die Satelliten, die sich im Orbit nahe der Ende befinden, den Himmel extrem: In 88 Prozent des europäischen Festlandes sind die Nächte nicht mehr richtig dunkel. Und dieser Umstand könnte – so einige Forscher – die Gesundheit und den Lebensrhythmus aller Lebewesen negativ beeinflussen. - Einschränkungen für die Astronomie:
Nach Einschätzung von Experten könnten die zahlreichen Satelliten im niedrigen Erdorbit die Astronomie beeinträchtigen. Die Starlink-Satelliten sind nämlich am Nachthimmel klar sichtbar und hinterlassen auf Teleskopbildern teilweise helle Streifen. Die Befürchtung ist, dass die Megakonstellationssatelliten den Nachthimmel überstrahlen und den Blick auf spannende Phänomene verstellen könnten. Immerhin gibt es Bemühungen, die Satelliten so zu gestalten, dass sie weniger Sonnenlicht zurückwerfen. - Militärische Nutzung und geopolitische Spannungen: Auch im Ukraine-Krieg spielen die Starlink-Satelliten eine Rolle. SpaceX hatte eigentlich angekündigt, die angegriffene Ukraine mit dem Satelliteninternet zu unterstützen – im Februar 2024 machten dann aber Meldungen die Runde, dass auch russische Truppen die Technologie nutzen. Dies wirft ethische Fragen auf und zeigt die Herausforderung in der Kontrolle der Endnutzung von Satelliteninternetdiensten.
Trotz der aufkommenden Kritik und der damit verbundenen Herausforderungen bleibt die Expansion von Satellitenkonstellationen vermutlich unvermindert, angetrieben durch das Streben nach globaler Konnektivität und den wirtschaftlichen Vorteilen. Dennoch ist der Umgang mit Starlink nicht nur technologisch, sondern auch ethisch und gesellschaftlich zu hinterfragen.
Experten unterstützen beim Netzwerk
Ob beim Breitband- oder Satellitenanschluss: Damit Unternehmen von schnellem Internet bis zu ihrer Haustür wirklich profitieren können, muss auch die IT-Infrastruktur stimmen. Das fängt mit einer perfekten Vernetzung aller PC-Arbeitsplätze sowohl am Unternehmensstandort als auch aus dem Home Office an; das geht mit einer Absicherung gegen Bedrohungen aus dem Internet weiter; und das reicht bis zur perfekten Anbindung der physischen Infrastruktur an die Cloud. Wichtig ist dabei auch, im Rahmen von IT-Notfall-Plänen über eine Backup-Konnektivität nachzudenken.
Bei all diesen Punkten können Ihnen die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK weiterhelfen. Mit Anti-Virus-Management, Firewall-Management, Arbeitsplätzen in der Cloud und vielen weiteren IT-Dienstleistungen unterstützen die unserem Netzwerk angeschlossen IT-Systemhäuser Unternehmenskunden dabei, ihr Netzwerk zu optimieren. Interesse an einer Beratung? Dann nehmen Sie Kontakt auf!
Weiterführende Links:
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