Best of Breed oder Single-Vendor – viele Unternehmen sind unsicher, welche Strategie besser ist. Fest steht: Sowohl auf nur einen als auch auf mehrere Hersteller zu setzen, hat Vorteile.
Wir verraten, worin diese liegen, wie es um die jeweiligen Nachteile bestellt ist und wie Sie herausfinden können, mit welchem Konzept Ihr Unternehmen besser aufgestellt ist.
Best-of-Breed-Strategie – von allem nur das Beste
Beginnen wir zunächst mit einer kleinen Definitionsauffrischung. Das Konzept Best of Breed (BoB) meint, dass sich ein Unternehmen für jeden IT-Anwendungsbereich die (augenscheinlich) jeweils beste Lösung eines einzelnen Herstellers heraussucht und diese implementiert. Die IT-Infrastruktur in ihrer Gesamtheit besteht am Ende dann aus einem Konglomerat. Oder vereinfacht ausgedrückt: Man pickt sich nur die jeweiligen Rosinen heraus und schert sich nicht darum, dass Software A von Hersteller A kommt, B von B, C von C usw.
Das Gegenteil von Best of Breed ist Single-Vendor (auch als One-Vendor oder Best-of-Suite bezeichnet). Der Ansatz ist hier komplett anders: Man setzt ausschließlich auf einen Hersteller. Dieser ist natürlich idealerweise sehr breit aufgestellt und liefert für alle benötigten Anwendungsbereiche eine entsprechende Lösung.
Und am Ende lautet die große Frage natürlich: Was ist jetzt besser? Spoiler vorab: Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht.
Vorteile von Best of Breed
Der offensichtliche Vorteil der Best-of-Breed-Strategie liegt ganz klar darin, dass individuelle Bedürfnisse und Anforderungen Berücksichtigung finden. Dabei kommt es aber auch natürlich immer darauf an, welche Anwendungen benötigt werden. Einfaches Beispiel: Klassische Office-Anwendungen für die Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen oder die Erstellung von Präsentationen unterscheiden sich im Wesentlichen nicht großartig voneinander. Zwar mögen Bedienoberflächen und einzelne Funktionen von Hersteller zu Hersteller variieren, die Ergebnisse sind jedoch so ähnlich, dass in der Regel gar keine hochspezifischen Anforderungen bestehen. Anders sieht es bei komplexer Software aus, beispielsweise für CRM-, WaWi- und ERP-Systeme.
Nutzt ein Unternehmen die Cloud, weiß es um die Tatsache, dass häufig hybride Betriebsmodelle entstehen. Bei diesen können einzelne Komponenten auf verschiedene Standorte verteilt sein, wodurch eine Entkopplung durchaus vorteilhaft ist. Der Grund: Die Schnittstellen sind eindeutig definiert und gewährleisten eine verhältnismäßig einfache Anbindung sowie eine simple Skalierung der verschiedenen Dienste.
Weitere Vorteile von BoB können eine höhere Produktivität und bessere Flexibilität – besonders im Hinblick auf dynamische Veränderungen des Marktes – sein.
Nachteile von Best of Breed
Der Nachteil, der eher Regel als Ausnahme ist, und am meisten schmerzt, ist die Summe der Ausgaben. Wer jede noch so kleine Software und Anwendung bei einem anderen Hersteller kauft, zahlt meist mehr als derjenige, der gleich mehrere Produkte aus demselben Haus in einem Paket erwirbt. Dazu kommen die laufenden Kosten für die Wartung, den Support oder auch Schulungen. „Kleinvieh macht also auch Mist“ und die Übersichtlichkeit leidet darüber hinaus auch (Tipp: Lesen Sie dazu unseren Artikel zum Thema Lizenzmanagement). Darüber hinaus leidet nicht selten auch der allgemeine Bedienkomfort, was die Anwender frustrieren und damit die Produktivität senken kann.
Ein weiterer Nachteil kann sich in puncto Kompatibilität ergeben. Ob es nun Schnittstellen, Treiber oder Daten-Ex- und Importe sind: Je mehr Software unterschiedlicher Hersteller im Einsatz ist, desto höher ist die Gefahr, dass es zu Kompatibilitätsproblemen kommt. Und selbst wenn diese initial behoben sind, bedeutet das nicht, dass es nicht nach dem nächsten Upgrade oder Update wieder knallen kann.
Vorteile von Single-Vendor bzw. Best-of-Suite
Das Alles-aus-einer-Hand-Prinzip kann sich als durchaus sinnvoll und richtig erweisen, es kommt aber auch hier natürlich immer darauf an, welche Anwendungsbereiche betroffen sind und inwiefern die Gießkanne ausreichend ist. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Single-Vendor besonders gut für die IT-Sicherheit funktioniert. Denn umgekehrt ist es hier besonders dramatisch, wenn sich durch den Einsatz verschiedener Hersteller Probleme ergeben und das Sicherheitsnetz Löcher bekommt.
Die Vorteile einer Single-Vendor-Strategie sind insgesamt recht vielfältig und überzeugend. Bundles kosten in der Regel weniger als mehrere Lösungen unterschiedlicher Hersteller und die Gefahr von Kompatibilitätsproblemen oder Schwierigkeiten bei der Integration besteht so gut wie gar nicht. Zudem sind Administration, Management und Verwaltung der Module in der Regel über ein zentrales Dashboard sehr viel einfacher und das spart echte Arbeitszeit und damit auch wieder Geld. Und selbst auf Anwenderebene können sich durch nahezu identische Benutzeroberflächen und Funktionsweisen Vorteile ergeben, da sich die Mitarbeiter schneller zurecht finden und weniger Schulungen benötigen.
Fazit
Ob Single-Vendor, Best-of-Suite oder Best of Breed – der Einzelfall entscheidet. Beide Strategien bieten sowohl Vor- als auch Nachteile und es kann schmerzhaft enden, wenn die Entscheidung ohne fundierte Analyse oder das entsprechende Know-how gefällt wird. Häufig ist es auch sinnvoll, von Bereich zu Bereich zu entscheiden. Beispiel: IT-Sicherheit mit Single-Vendor, Standard-Büro-Software und Tools nach dem Best-of-Breed-Prinzip.
Unser Tipp: Nehmen Sie Kontakt zu unseren Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK auf. Auf Basis Ihrer individuellen Anforderungen, dem Status Quo Ihrer Infrastruktur und den Entwicklungsmöglichkeiten können unsere IT-Dienstleister Ihnen ein maßgeschneidertes Konzept erstellen. Anschließend kümmern sich unsere erfahrenen Partner dann natürlich auch noch um die Beschaffung, Implementierung, Installation sowie laufende Wartung aller Systeme – während Sie sich entspannt auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Weiterführende Links:
tec-bite.ch, IT-Business
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