Ob „123456“ oder „password“ – eine neue Untersuchung zeigt, dass beliebte Passwörter 2024 meist unsichere Kombinationen sind. Private wie berufliche Accounts sind dadurch in Gefahr.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Passwörter 2024 die Hitliste anführen und warum schwache Passwörter ein großes Sicherheitsrisiko darstellen.
Beliebtes Passwort, großes Risiko
Ob Online-Banking, Social Media oder berufliche Anwendungen – Nutzer benötigen für immer mehr Plattformen Zugangsdaten. Das Problem daran: Mit jeder weiteren Anwendungen oder Plattformen wächst – zumindest theoretisch – auch die Anzahl der Passwörter. Um sich diese überhaupt merken zu können, greifen viele Nutzer auf einfache Passwörter anstelle von komplexen und sicheren Kombinationen zurück – und verwenden sie oft sogar mehrfach.
Für Angreifer sind Passwörter wie „123456“ oder „password“ allerdings ein gefundenes Fressen: Mit Hilfe von speziellen Tools, die in Sekundenschnelle Millionen von Kombinationen durchprobieren, können sie solche einfachen Passwörter problemlos knacken – und erhalten dadurch wohlmöglich Zugang zu hochsensiblen Daten.
Und obwohl jedes Jahr wieder Hitlisten mit besonders beliebten – und meist unsicheren – Passwörtern veröffentlicht werden, scheint gegen die Verwendung schwacher Passwörter kein Kraut gewachsen zu sein. Das zeigt auch der Blick in die Hitliste „Beliebte Passwörter 2024“.
Warum schwache Passwörter so gefährlich sind
Schwache Passwörter sind für Angreifer also ein einfaches Ziel. Besonders gefährlich wird es aber dann, wenn dieselben Passwörter für mehrere Dienste verwendet werden. Denn ein Datenleck bei einem einzigen Anbieter kann in diesem Fall eine richtige Kettenreaktion auslösen: Plötzlich sind nicht nur der Social-Media-Account, sondern auch das E-Mail-Konto, das Online-Banking oder – im beruflichen Kontext – Zugänge zu sensiblen Unternehmenssystemen gefährdet.
Die Folgen können verheerend sein: Es drohen Identitätsdiebstahl, finanzielle Verluste oder der Missbrauch von Accounts für kriminelle Aktivitäten. Unternehmen stehen vor der Gefahr, sowohl vertrauliche Informationen als auch den Zugriff auf kritische IT-Systeme zu verlieren, die essenziell für den Geschäftsbetrieb sind. Cyberkriminelle nutzen solche Schwachstellen oft, um mit Hilfe von Ransomware Unternehmensdaten zu verschlüsseln, Lösegeld zu fordern oder sensible Kundeninformationen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Viele Nutzer und Mitarbeiter unterschätzen die Tragweite solcher Szenarien – dabei wäre es mit wenigen Maßnahmen möglich, sich effektiv zu schützen. Ein bewusster Umgang mit Passwörtern ist der erste Schritt in Richtung mehr Sicherheit, sowohl privat als auch beruflich. Und dazu hilft es, sich einmal bewusst zu machen, wie schwache und häufig beliebte Passwörter eigentlich aussehen.
Die Hitliste der Passwörter 2024
Dazu reicht ein Blick auf die Hitliste der beliebten Passwörter 2024, die das Bonner Startup identeco im Zuge einer Auswertung erstellt hat. Diese Hitliste zeigt alarmierende Ergebnisse: Private Nutzer setzen oft auf einfache und leicht zu erratende Passwörter, während berufliche Kennwörter häufig aus wenig kreativen Variationen des Unternehmens- oder Plattformnamens bestehen.
Top 10 der privaten Passwörter 2024:
- 123456
- password
- 12345
- 12345678
- abc123
- 123456789
- 1234567
- qwerty
- iloveyou
- password1
Top 10 der beruflichen Passwörter 2024:
- [Name des Unternehmens in Variationen]
- [linkedin – Name der Plattform in Variationen]
- 123456
- password
- 12345678
- liverpool
- 12345
- 111111
- Password1
- softwaremagazine
Diese Passwörter zeigen, wie oft Bequemlichkeit über Sicherheit gestellt wird. Besonders im beruflichen Kontext ist die Verwendung von Unternehmens- oder Plattformnamen als Passwort riskant. Angreifer können solche Muster leicht erraten und gezielt nutzen. Daher ist es entscheidend, bei der Wahl von Passwörtern Kreativität und Komplexität zu priorisieren – sowohl privat als auch im Arbeitsumfeld.
Passwörter 2024: nur geleakte Zugänge in der Liste!
Wichtig zu wissen: Die Grundlage der Untersuchung durch identeco bilden Datensätze aus dem Clear-, Deep- und Darknet, die beispielsweise durch Phishing, Brute-Force-Angriffe oder Datenbankhacks erbeutet werden konnten und im Jahr 2024 neu in illegalen Online-Börsen aufgetaucht sind. Für die Analyse der beliebtesten Passwörter 2024 wurden aus knapp 57.000 Leak-Dateien relevante Identitätsdaten extrahiert und anonymisiert, wobei die E-Mail-Adressen von zugehörigen Passwörtern getrennt wurden. Insgesamt flossen 4,4 Milliarden Zugangsdaten in die Untersuchung ein, wobei der Fokus auf Zugangsdaten aus dem deutschsprachigen Raum lag.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Hitliste der beliebtesten Passwörter möglicherweise nicht die vollständige Realität widerspiegelt.
Denn: Sichere und komplexe Passwörter werden seltener kompromittiert und tauchen dementsprechend seltener in solchen Datenbanken auf. Die Analyse bildet daher vor allem die Schwächen ab, die aus der Nutzung unsicherer Passwörter resultieren.
Dennoch hilft die Untersuchung, Muster und Trends zu erkennen und ein Bewusstsein für die Bedeutung sicherer Passwörter zu schaffen. Denn Tatsache ist: Ein Großteil der geleakten Passwörter besteht aus einfachen Kombinationen, die leicht zu erraten sind. Daraus lässt sich die Notwendigkeit ableiten, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext auf besserer Passwortpraktiken zu setzen.
Unsere Tipps für sichere Passwörter
Sichere Passwörter sind der erste Schritt, um private und berufliche Accounts wirksam zu schützen. Sie sollten so gestaltet sein, dass sie weder leicht zu erraten noch durch automatisierte Programme geknackt werden können. Mit Hilfe der folgenden Tipps nutzen auch Sie zukünftig sichere Passwörter:
- Verwenden Sie lange Passwörter!
Ein sicheres Passwort sollte mindestens 12 bis 16 Zeichen lang sein. Mit jedem zusätzlichen Zeichen steigt der Aufwand für potenzielle Angreifer erheblich. - Nutzen Sie verschiedene Zeichenarten!
Kombinieren Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Je vielfältiger die Zeichen, desto komplexer und schwerer zu knacken wird das Passwort. - Vermeiden Sie persönliche Bezüge!
Namen von Familienmitgliedern, Haustieren, Lieblingsstars oder Geburtstagen sollten nicht Teil des Passworts sein. Solche Begriffe lassen sich nämlich leicht erraten oder durch soziale Netzwerke herausfinden. - Verzichten Sie auf einfache Muster!
Passwörter wie „123456“, „qwerty“ oder „asdfgh“ gehören zu den häufigsten und unsichersten Varianten. Solche einfachen Reihenfolgen werden von Angreifern immer zuerst ausprobiert. - Setzen Sie auf Einzigartigkeit!
Nutzen Sie für jeden Dienst ein eigenes, individuelles Passwort. So verhindern Sie, dass ein Datenleck bei einem Anbieter auch andere Accounts gefährdet.
Mit diesen Grundregeln können Sie Ihre Accounts deutlich sicherer machen und das Risiko eines unbefugten Zugriffs erheblich reduzieren. Ein sicheres Passwort sieht zum Beispiel wie folgt ist: „[WJQ3)M.Az8u`Mg0$u‘.“ Eine solche Kombination kann sich zugegebenermaßen kein Mensch merken. Unser Zusatztipp: Wer zusätzlich auf Passwort-Manager setzt, erleichtert sich die Verwaltung starker Passwörter!
So können Sie Ihre Passwörter verwalten
Selbst die sichersten Passwörter bieten keinen ausreichenden Schutz, wenn sie schlecht verwaltet werden. Handschriftlich auf einem Notizzettel haben Passwörter genauso wenig zu suchen wie in einem unverschlüsselten Word-Dokument auf dem Computer. Denn: Sowohl physisch als auch digital können solche Passwortsammlungen in die falschen Hände geraten.
Eine sinnvolle Lösung bietet die Nutzung eines Passwort-Managers. Diese Programme können Passwörter nicht nur sicher verschlüsselt speichern, sondern auch für jeden Dienst starke, individuelle Kombinationen generieren. Zudem sind sie extrem praktisch zu händeln: Nutzer müssen sich dann nur noch ein einziges Masterpasswort merken, um Zugriff auf alle gespeicherten Daten zu haben. Das vereinfacht nicht nur die Verwaltung, sondern sorgt auch dafür, dass keine unsicheren Passwörter verwendet werden.
Zusätzlich empfiehlt sich die Aktivierung der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle wichtigen Accounts. Mit MFA wird neben dem Passwort ein weiterer Sicherheitsfaktor erforderlich, um Zugang zu einem Account zu erhalten. Dies kann eine temporäre PIN sein, die über eine Authentifizierungs-App generiert wird, ein Fingerabdruck, eine Gesichtserkennung oder ein hardwarebasiertes Sicherheits-Token.
IT-Experten helfen beim Passwort-Management
Die Einrichtung und Verwaltung eines Passwort-Managers kann für Unternehmen und Privatpersonen eine Herausforderung sein – besonders, wenn viele Nutzer eingebunden und eventuell auch zentral verwaltet werden müssen. Von der Auswahl eines sicheren Passwort-Managers bis hin zur Einbindung im Unternehmensnetzwerk – die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK stehen Ihnen beratend und operativ zur Seite, um eine geeignete Lösung zu finden und zu implementieren.
Der Service unserer professionellen IT-Dienstleister geht aber noch darüber hinaus. Denn: Neben der Einrichtung eines Passwort-Managers können Sie weitere Sicherheitsmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung oder regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter integrieren lassen. Das Ergebnis ist eine umfassende Passwortstrategie, die Sie und Ihr Unternehmen nachhaltig vor Cyberbedrohungen schützt.
Machen Sie den entscheidenden Schritt zu einer sicheren und professionellen Passwortverwaltung, indem Sie über unsere Plattform einen passenden Ansprechpartner in Ihrer Nähe finden – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Weiterführende Informationen:
identeco, it-daily, BSI, BSI, PC-WELT
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.
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