IT-Sicherheit

Cybervorfälle verunsichern Unternehmen

Allianz Risk Barometer 2025 analysiert die größten Geschäftsrisiken

von 12.02.2025
Zu sehen ist ein besorgter Mann vor dem Laptop – vielleicht hat er Angst vor Cybervorfällen- Bild: Pexels/MART PRODUCTION
Viele Unternehmer bewerten Cybervorfälle als das größte Unternehmensrisiko 2025. Bild: Pexels/MART PRODUCTION

Cybervorfälle gehören laut dem Allianz Risk Barometer 2025 zu den Top 5 der größten Geschäftsrisiken. Die zunehmende Abhängigkeit von Technologien gibt in diesem Zusammenhang Anlass zur Sorge.

Wir fassen die Erkenntnisse aus dem Allianz-Bericht zusammen und erklären, mit welchen Maßnahmen Unternehmen ihre Resilienz stärken.

Größte Angst von Unternehmen: Cybervorfälle

Diese Zahlen alarmieren: Im Jahr 2024 wurden täglich durchschnittlich 20.650 infizierte IT-Systeme vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet. Das geht aus dem BSI-Lagebericht 2024 hervor. Gleichzeitig erreichte der wirtschaftliche Schaden durch Cyberkriminalität und analoge Angriffe nach Angaben des Branchenverbands Bitkom einen neuen Rekordwert von 267 Milliarden Euro – ein Anstieg von etwa 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als der durch Cybercrime entstandene Schaden für die deutsche Wirtschaft noch bei 200 Milliarden Euro lag.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass Unternehmen weltweit Cybervorfälle als das größte Geschäftsrisiko betrachten. Das Allianz Risk Barometer 2025 zeigt: Bereits im dritten Jahr in Folge belegen Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen die obersten Plätze der Risiken, die Unternehmen am meisten fürchten. Oft hängen diese beiden Bedrohungen eng zusammen – insbesondere dann, wenn Cyberangriffe ganze Betriebsabläufe lahmlegen.

Zu sehen ist eine Frau on einem Großraumbüro; Unternehmen sehen sich durch Cybervorfälle gefährdet. Bild: Pexels/Mizuno K

Laut dem Allianz Risk Barometer schätzen Unternehmen insbesondere Cybervorfälle als geschäftsbedrohend ein. Bild: Pexels/Mizuno K

Was ist das Allianz Risk Barometer?

Das Allianz Risk Barometer ist eine jährlich durchgeführte weltweite Umfrage, die von der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) veröffentlicht wird. Analysiert werden hierbei die größten Geschäftsrisiken, denen Unternehmen in verschiedenen Branchen und Regionen ausgesetzt sind. Grundlage sind die Einschätzungen von Experten aus den Bereichen Risikomanagement, Unternehmensführung und Versicherung. Die Methodik kombiniert qualitative Bewertungen mit quantitativen Daten, um ein umfassendes Bild der Risikolandschaft zu zeichnen.

Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist das Allianz Risk Barometer besonders relevant, da es nicht nur globale Trends, sondern auch spezifische Risiken für kleinere Unternehmen beleuchtet. KMU haben oft begrenzte Ressourcen, um Risiken wie Cyberangriffe oder Betriebsunterbrechungen zu begegnen. Das Barometer bietet wertvolle Einblicke, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und gezielt Vorsorgemaßnahmen zu treffen – mit dem Ziel, die (Cyber-)Resilienz zu stärken und sich in einer zunehmend unsicheren Geschäftswelt zu behaupten.

Cybervorfälle als größtes Geschäftsrisiko 2025

Die Bedrohung durch Cybervorfälle ist im Jahr 2025 erneut gestiegen und wird dementsprechend auch weiterhin als das größte Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit eingestuft. Die Allianz Risk Barometer zeigt, dass der technologische Fortschritt zwar viele Vorteile bringt, jedoch auch die Angriffsflächen für Cyberkriminelle deutlich vergrößert. Besonders Ransomware-Angriffe, Datenschutzverletzungen und Phishing-Kampagnen verursachen erhebliche Schäden. Diese Bedrohungen treffen Unternehmen jeder Größe und Branche – und zwar in Form von Verschlüsselungen sensibler Daten bis hin zu Sabotage ganzer Geschäftsprozesse.

Die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Technologien verstärkt die Risiken zusätzlich. Cloud-Lösungen, vernetzte Systeme und künstliche Intelligenz erleichtern Angreifern den Zugang zu wertvollen Daten und kritischen Infrastrukturen. Gleichzeitig sind viele Unternehmen nicht ausreichend geschützt. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sehen sich oft mit begrenzten Ressourcen konfrontiert, um Cybergefahren effektiv abzuwehren. Die Folge: Cybervorfälle verursachen nicht nur immense finanzielle Verluste, sondern bedrohen zunehmend auch die Existenz von Unternehmen.

Zu sehen ist ein leeres Büro; vielleicht wurde es durch einen der gefährlichen Cybervorfälle lahmgelegt. Bild: Pexels/Marc Mueller

Im Ernstfall können Cybervorfälle ganze Unternehmen lahmlegen – und sogar ihre gesamte Existenz gefährden. Bild: Pexels/Marc Mueller

Weitere Risiken aus den Top 5 im Überblick

Neben Cybervorfällen gibt es weitere bedeutende Risiken, die Unternehmen im Jahr 2025 erheblich beschäftigen. Diese Risiken können unabhängig voneinander auftreten, stehen jedoch häufig in Wechselwirkung zueinander. Hier ein kurzer Überblick über die weiteren Bedrohungen aus den Top 5:

  • 2. Platz: Betriebsunterbrechungen
    Produktionsausfälle und Lieferengpässe bleiben ein zentrales Problem für Unternehmen. Ob durch Cyberangriffe, Naturereignisse oder Probleme bei Zulieferern verursacht – die Folgen sind wirtschaftliche Verluste und der Verlust von Kundenvertrauen. Besonders betroffen sind international agierende Unternehmen mit komplexen Lieferketten.
  • 3. Platz: Naturkatastrophen
    Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen oder Erdbeben nehmen weltweit zu und haben gravierende Auswirkungen auf Unternehmen. Schäden an Infrastruktur, Betriebsstätten oder Transportwegen führen nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern können auch langfristige Unterbrechungen nach sich ziehen. Die Absicherung gegen diese Risiken erfordert hohe Investitionen in bauliche Maßnahmen und Versicherungen. Häufig stehen solche Ereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der auf Platz 6 der größten Geschäftsrisiken steht.
  • Platz 4: Änderungen von Gesetzen und Vorschriften
    Neue regulatorische Anforderungen – etwa im Bereich der Nachhaltigkeit oder des Datenschutzes – stellen Unternehmen vor organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Oft bleiben nur kurze Fristen, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen, was zusätzliche finanzielle und zeitliche Ressourcen bindet. Aktuelle Beispiele sind der Digital Operational Resilience Act (DORA), der Cyber Resilience Act (CRA), der Cybersecurity Act (CSA) und die NIS2-Richtlinie.
  • Platz 5: Feuer oder Explosionen
    Vorfälle dieser Art sind besonders in produzierenden Unternehmen ein großes Risiko. Sie verursachen nicht nur erhebliche Schäden an Maschinen und Produktionsstätten, sondern können auch die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern gefährden. Regelmäßige Sicherheitschecks und Brandschutzmaßnahmen sind daher unverzichtbar.

Die genannten Risiken und ihre häufige Vernetzung zeigen, wie wichtig ein ganzheitliches Risikomanagement für Unternehmen ist. Die Kombination aus präventiven Maßnahmen, strategischer Planung und schneller Reaktionsfähigkeit kann dabei helfen, Schäden zu minimieren und die Resilienz zu stärken.

So schützen sich Unternehmen vor Cybervorfällen

Ein erfolgreicher Cyberangriff kann insbesondere für KMU gravierende Folgen haben: Betriebsunterbrechungen, der Verlust sensibler Daten oder finanzielle Schäden gefährden nicht nur den laufenden Geschäftsbetrieb, sondern oft auch die Existenz des gesamten Unternehmens. Gerade KMU sind daher gefordert, präventive Maßnahmen wie die folgenden zu priorisieren:

  • Richten Sie eine zuverlässige Firewall und Verschlüsselung ein!
    Eine moderne Firewall schützt vor unerwünschten Zugriffen auf das Unternehmensnetzwerk, während Verschlüsselungstechnologien sensible Daten sichern. Achten Sie darauf, dass alle Endgeräte und Kommunikationswege geschützt sind, um Angreifern keine Schwachstellen zu bieten.
  • Erstellen Sie regelmäßige Backups!
    Sorgen Sie dafür, dass alle wichtigen Unternehmensdaten automatisiert und in kurzen Abständen gesichert werden. Backups sollten nach der 3-2-1-Regel sowohl lokal als auch in der Cloud gespeichert und regelmäßig getestet werden, um sicherzustellen, dass sie im Notfall abrufbar sind.
  • Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in IT-Sicherheit!
    Sensibilisieren Sie Ihre Belegschaft für Cyberbedrohungen wie Phishing-Mails oder Social-Engineering-Angriffe. Regelmäßige Schulungen und Sicherheitsübungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und abzuwehren, bevor Schäden entstehen.
  • Erwägen Sie den Abschluss einer Cyberversicherung!
    Eine Cyberversicherung hilft, finanzielle Schäden durch Cybervorfälle zu minimieren. Zudem bieten viele Versicherer zusätzliche Leistungen wie Krisenmanagement oder die Unterstützung bei der Wiederherstellung von IT-Systemen. Beachten Sie: Um die Bedingungen für eine Cyberversicherung zu erfüllen, sind bestimmte IT-Sicherheitsmaßnahmen zwingend notwendig!

Ein effektives Risikomanagement und die Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsdienstleistern können dabei helfen, die Resilienz gegenüber Cybervorfällen zu stärken. Zudem lassen sich auch Risiken wie ein potenzieller Reputationsverlust bei Datenvorfällen vermeiden.

IT-Experten stehen Unternehmen zur Seite

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen bei Cybervorfällen vor besonderen Herausforderungen, da sie oft über begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen verfügen. Während große Konzerne spezialisierte IT-Sicherheitsabteilungen aufbauen können, fehlt es KMU häufig an Expertise und Budget für umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Der anhaltende Fachkräftemangel in der IT-Security verschärft die Problematik zusätzlich.

Zum Glück gibt es externe IT-Dienstleister, die Unternehmen mit ihrem Know-how zur Seite stehen! Die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK beispielsweise bieten passgenaue Unterstützung für KMU – von der präventiven Absicherung der IT-Infrastruktur bis hin zur schnellen Reaktion im Falle eines Cybervorfalls. Durch die enge Zusammenarbeit mit den IT-Experten profitieren Unternehmen von maßgeschneiderten Sicherheitslösungen, regelmäßigen IT-Sicherheitschecks und individuellen Beratungsleistungen. So können auch kleinere Unternehmen ein effektives Risiko-Management etablieren, ohne ihr Budget zu überlasten.

Finden Sie jetzt den passenden IT-Dienstleister in Ihrer Nähe und erfahren Sie, wie die Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK Ihr Unternehmen vor Cyberbedrohungen schützen können. Wir freuen uns auf Ihre unverbindliche Anfrage!


Weiterführende Informationen:
Allianz, SECURITY INSIDER, Bitkom
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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