IT-Support

Betriebliche Pandemieplanung

Ist Ihr Unternehmen auf das Coronavirus vorbereitet?

von 16.03.2020
Bild: Pixabay/mohamed Hassan

Dass eine Pandemie Wirtschaft und Unternehmen so stark beeinflusst, wie es das Coronavirus aktuell tut, ist sicherlich eine neue Erfahrung für Sie. Dementsprechend bestand auch nie eine so große Notwendigkeit, sich auf so eine Situation vorzubereiten und eine betriebliche Pandemieplanung durchzuführen. Und jetzt?
Wie fassen die wichtigsten Inhalte des Handbuchs betriebliche Pandemieplanung für Sie zusammen.

Bild: Pixabay/mohamed Hassan

Was ist die betriebliche Pandemieplanung?

Die Frage danach, was die betriebliche Pandemieplanung eigentlich ist, lässt sich schnell beantworten: Es geht dabei darum, einen Plan aufzustellen, was im Falle einer Pandemie innerhalb eines Unternehmens zu tun ist und was es zu beachten gilt. Das Handbuch Betriebliche Pandemieplanung beschäftigt sich umfassend mit dieser Thematik – auf knapp 180 Seiten.
Neu ist dieses Handbuch nicht – die erste Auflage ist bereits im Jahr 2008 erschienen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg geben darin Hinweise darauf, wie Unternehmen mit Pandemien umgehen können. Und tatsächlich: Als die erste Welle der „Schweinegrippe“ Ende April 2009 von sich Reden machte, war das Interesse an der Ausarbeitung immens.
Mit den Jahren verschwand aber nicht nur die Schweinegrippe mehr und mehr aus dem Bewusstsein, sondern vermutlich auch die Existenz des Handbuchs. Oder haben Sie sich bereits ernsthaft mit der Pandemie-Thematik beschäftigt und sind entsprechend auf den Coronavirus vorbereitet? Sollten Sie darauf mit einem „Nein“ antworten müssen, fassen wir die Checklisten aus dem Handbuch gerne für Sie zusammen.

Betriebliche Pandemieplanung – welche Probleme können eintreten?

Angesichts der aktuellen Entwicklungen haben Sie sicherlich gemerkt: Jeder Betrieb ist von der aktuellen Corona-Pandemie betroffen. Sei es, weil eigene Mitarbeiter oder deren Kontakte möglicherweise oder tatsächlich erkrankt sind; vielleicht können Sie selbst oder Ihre Mitarbeiter nicht mehr zu Dienstreisen aufbrechen; es kann sein, dass Ihre Zulieferer oder Dienstleiter Absprachen nicht mehr einhalten können; eventuell werden Ihre fertigen Produkte nicht mehr verlangt oder abgeholt beziehungsweise Ihre Dienstleistungen nicht mehr nachgefragt. Oder andersherum: Vielleicht besteht plötzlich ein erhöhter Bedarf an Ihren Produkten und Sie müssen versuchen, mehr zu produzieren und auszuliefern.
Fest steht, dass ein Betrieb nicht einfach stillgelegt werden kann. Einige Bereiche und Prozesse müssen meist ohne Unterbrechung oder mit nur geringfügiger Verzögerung fortgeführt werden. Deshalb sollten Sie vor allem für die folgenden Fragen Antworten in petto haben: Welche Mitarbeiter können diese Prozesse fortführen? Wer kann diese Mitarbeiter vertreten, falls sie selbst erkranken?

Zu sehen ist die grafische Darstellung eines Arms mit einem Buch in der Hand. Bild: Pixabay/mohamed Hassan/Bearbeitung IT-SERVICE.NETWORK

Das Handbuch Betriebliche Pandemieplanung gibt hilfreiche Hinweise. Bild: Pixabay/mohamed Hassan/Bearbeitung IT-SERVICE.NETWORK

Kurz und knapp: So gehen Sie die betriebliche Pandemieplanung an

In dem Handbuch werden drei Schritte genannt, mit denen sich Unternehmen auf eine Pandemie vorbereiten können. Natürlich ist dabei angedacht, dass diese Planung schon vor dem Eintreten einer Pandemie erfolgt. Aber auch jetzt dürften diese Hinweise noch hilfreich sein.

  • Schritt 1: Wie kann sich die Pandemie auf Ihr Unternehmen auswirken?
    Überlegen Sie sich, welche Geschäftsprozesse unentbehrlich sind. Gibt es besondere gesetzliche oder rechtliche Vorgaben, die Sie in Bezug auf ein Fortlaufen Ihrer Geschäftsprozesse berücksichtigen müssen? Haben Sie vertragliche Verpflichtungen gegenüber Kunden? Was wäre die Konsequenz, wenn Ihre Geschäftstätigkeit vollkommen ausfallen würde? Wie wäre die Auswirkung auf Ihr (geschäftliches) Umfeld? Und könnte Ihre Existenz die Pandemie überhaupt überstehen?
  • Schritt 2: Was ist für interne Betriebsabläufe entscheidend?
    Es ist wichtig, dass Sie einen Überblick darüber haben, welche innerbetrieblichen Abläufe ständig zu überwachen sind und möglichst nicht unterbrochen werden dürfen. Welche Faktoren sind unentbehrlich? Das fängt natürlich bei der Grundversorgung an, also Strom, Wasser und Gas. Aber es geht noch weiter, denn vermutlich ist Ihr Betrieb auch von externen Produkten/Rohstoffen und Dienstleistungen abhängig. Vielleicht müssen Sie auch Vorsorge treffen und Lagerbestände aufstocken.
  • Schritt 3: Welche Maßnahmen gilt es im Einzelnen zu ergreifen?
    Hier wird es nun konkreter. Ein Verantwortlicher sollte in Sachen Planung und Vorbereitung einer Pandemie das Zepter in der Hand haben, zudem sollten weitere wichtige Beteiligte aus den verschiedenen Betriebsbereichen bestimmt werden. Am besten eignet sich dafür ein Führungskonzept. Überlegen Sie auch, wie die Führung im besten Falle mit Informationen und Kommunikation umgehen sollte – zum Beispiel in Richtung der Mitarbeiter, der Kunden oder auch zuständiger Behörden. Bestimmte Verhaltensregeln sollten bezüglich Erkrankungen von Mitarbeitern definiert und für alle kommuniziert werden, ebenso bestimmte Vorsorgemaßnahmen in Sachen Hygiene, Schutzausrüstung et cetera.

Mit diesen drei Schritten haben Sie schon viel erreicht. Und falls noch nicht passiert, machen Sie sich am besten umgehend an die Umsetzung!

Checklisten über Checklisten helfen bei Pandemieplanung

Damit haben wir natürlich nur einen groben Abriss des umfangreichen Handbuchs liefern können. Darin sind nämlich umfangreiche Checklisten zu finden, die Sie bei der umfassenden betrieblichen Pandemieplanung unterstützen – sowohl vor, während und nach dem Eintreten einer Panadamie wie der aktuellen Coronavirus-Pandemie. Hier eine Übersicht über die Empfehlungen:

  • Für die Phasen vor der Pandamie sollten Sie sich mit diesen Themenbereichen beschäftigen:
    Betriebliche und personelle Planung, Beschaffung von Medizin- und Hygiene-Materialien, Kommunikation und Information, Vorbereitende medizinische Planung.
  • Für die Phasen während der Pandemie gibt es Checklisten für diese Themenbereichen:
    Aufrechterhaltung des Minimalbetriebs, Organisatorische Maßnahmen für das Personal, Externe Informationen, Medizinische Maßnahmen, Maßnahmen für Angehörige und Auslandsmitarbeiter.
  • Für die Phase nach der Pandamie gibt es zudem Checklisten zu dem folgenden Oberthema:
    Rückkehr zur Normalität

Welche Punkte unter diese Oberthemen gefasst werden, können Sie in dem folgenden Bild entnehmen.

Zu sehen ist ein Screenshot aus dem Handbuch Betriebliche Pandemieplanung. Bild: Screenshot Handbuch Betriebliche Pandemieplanung

Diese Übersicht listet die Checklisten aus dem Handbuch Betriebliche Pandemieplanung auf. Bild: Screenshot Handbuch Betriebliche Pandemieplanung

Jetzt noch Maßnahmen treffen

Natürlich fehlt Ihnen jetzt der Vorlauf, der eigentlich für die betriebliche Pandemieplanung von Vorteil ist. Denn: Es ist längst an der Zeit aktiv zu werden. Nichtsdestotrotz kann Ihnen das Handbuch noch immer als nützlicher Leitfaden dienen. Nehmen Sie in der aktuellen Corona-Pandemie-Situation außerdem Kontakt zu Ihren Kammern, Verbänden oder Gewerbevereinen auf und halten Sie sich dadurch über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.
Bei uns im Blog informieren wir Sie natürlich ebenfalls und beleuchten verschiedene Aspekte, die für Unternehmen momentan wichtig und zu beachten sind. Es lohnt sich also, vorbei zu schauen. Übrigens: Die Pandemieplanung ist eine Sonderform der Notfallplanung. Und auch diese sollten Sie unbedingt vornehmen – dafür finden Sie bei uns im Blog ebenfalls hilfreiche Tipps.
Sie benötigen Hilfe dabei, sich technisch so auszurüsten, dass Sie der Pandemie-Situation trotzen können? Dann kontaktieren Sie einen Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Er hilft Ihnen dabei, Ihre Mitarbeiter für das Home Office auszustatten und Ihr Unternehmensnetzwerk dafür fit zu machen.

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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