IT-Infrastruktur

Low-Code-Entwicklung

So können Sie Business-Anwendungen selbst erstellen

von 24.03.2021
Eine Frau arbeitet an ihrem Rechner und nutzt dabei Programmiersprache. Low-Code-Entwicklung soll ihre Arbeit leichter machen. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema
Bislang ist die Erstellung von Anwendungen kompliziert. Low-Code-Entwicklung soll Laien wie auch Profis helfen. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema

Wäre es nicht schön, wenn Sie eine Anwendung schnell selbst erstellen könnten, ohne dass Sie dafür einen Entwickler mit ins Boot holen müssen? Mit der Low-Code-Entwicklung soll genau das ermöglicht werden.
Wir erklären, was die Low-Code-Programmierung genau ist und welchen Nutzen sie bringt.

Eine Frau arbeitet an ihrem Rechner und nutzt dabei Programmiersprache. Low-Code-Entwicklung soll ihre Arbeit leichter machen. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema

Bislang ist die Erstellung von Anwendungen kompliziert. Low-Code-Entwicklung soll Laien wie auch Profis helfen. Bild: Unsplash/Kelly Sikkema

Eigenes Programm entwickeln –
keine leichte Aufgabe

Wer eigene Unternehmenssoftware benötigt, hat traditionell zwei Möglichkeiten: Entweder er beschäftigt eigene Software-Entwickler oder er beauftragt externe Programmierer, die diese Aufgabe übernehmen und mit vielen Zeilen an Code die Idee zu einer Anwendung werden lässt. Dieses Vorgehen ist allerdings nicht so einfach. Denn: Meistens ist der Entwickler, ob extern oder nicht, weniger tief im Thema als der Auftraggeber.
Das bedeutet, dass der Entwickler nicht mit den konkreten Anforderungen aus der Praxis vertraut ist. Aus diesem Grund braucht es ein extrem durchdachtes Briefing seitens des Auftraggebers, in dem er alle Anforderungen nennt und detailliert beschreibt, was das zu erstellende Tool am Ende können und bereitstellen soll. Das Briefing kann aber noch so gut sein – meistens sind einige Korrekturdurchläufe erforderlich, bis das Ergebnis passt.
Es lässt sich daher nicht daran rütteln: Die Software-Entwicklung per Programmiersprache ist ein langwieriger Prozess. Oder? Mit der Low-Code-Entwicklung gibt es einen Trend, der die Software-Entwicklung vereinfachen soll. Nicht nur Entwickler sollen damit einfacher und schneller arbeiten können; sogar Laien sollen damit arbeiten und eigene Anwendungen erstellen können.

Was ist Low-Code-Entwicklung?

Mit der Low-Code-Entwicklung (auch: Low Code Entwicklung) sollen neue Anwendungen schnell und einfach erstellt werden können. Dabei werden nicht mehr tausende Zeilen an Code in komplizierter Programmiersprache erstellt. Stattdessen ermöglichen Low-Code-Plattformen (auch: Low Code Plattformen) die Entwicklung von Anwendungen für alle Endgeräte (fast) vollständig ohne Programmiersprache. Dazu stellen sie verschiedene Bausteine, oft als Grafik, zur Verfügung, die der Nutzer nur noch nach seinen Wünschen zusammenstellen muss. Die Anwendung wird also vielmehr konfiguriert oder modelliert, als dass sie aktiv programmiert wird.
Profitieren sollen davon sowohl professionelle Entwickler als auch Laien. Die Profis auf der einen Seite, sollen durch die Low-Code-Programmierung (auch: Low Code Programmierung) schneller arbeiten können; bei vielen Low-Code-Plattformen lassen sich die vorhandenen Bausteine auch verändern und ergänzen, sodass sich einfachere Vorlagen an spezifische Anforderungen anpassen und ausbauen lassen. Laien auf der anderen Seite können bereits ohne Programmierkenntnisse mit den verschiedenen Bausteinen viel erreichen – zumindest in einem gewissen Umfang.

Low Code – was heißt das überhaupt?

Der Begriff Low Code bedeutet ins Deutsche übersetzt „wenig Code“. Damit trifft er dem Nagel aber nicht so richtig auf den Kopf. Warum? Es ist durchaus richtig, dass der fachfremde Nutzer wenig bis gar keine Programmierkenntnis haben und kaum oder sogar gar keinen Code verwenden muss, um seine Anwendung zu erstellen. Stattdessen klickt er mit Hilfe von Bausteinen auf einer grafischen Oberfläche Aufgaben, Algorithmen, Einstellungen und Co. meist per Drag und Drop nach seinen Wünschen zusammen.
Das heißt aber nicht, dass kaum oder keine Programmierung stattfindet. Das tut sie nämlich sehr wohl. Die der jeweiligen Plattform zugrunde liegende Entwicklungssoftware nimmt nämlich im Hintergrund die Codierung vor, korrespondierend zu Auswahl, Anordnung und Funktion der Bausteine.
Das bringt einen entscheidenden Plus-Punkt mit sich: Fachkundige Programmierer haben die Möglichkeit, auf die Codierung zuzugreifen und durch manuelle Programmierung individuelle Anpassungen vorzunehmen. Deshalb ist diese Form der Software-Entwicklung auch für professionelle Entwickler interessant. Die Basis einer neuen Software klicken sie sich zügig zusammen, anschließend kann dann für bestimmte Anpassungen das spezifischere Coding per Hand erfolgen.

Zu sehen ist ein Büroszene; im Vordergrund arbeitet ein Mann an Tablet, PC und Handy; vielleicht hat er über die Low-Code-Entwicklung eine Anwendung erstellt und prüft sie auf verschiedenen Endgeräten. Bild: Unsplash/Studio Republic

Ob Profi oder Laie – die Low-Code-Entwicklung soll die Arbeit erleichtern. Bild: Unsplash/Studio Republic

Low Code vs. No Code –
worin liegt der Unterschied?

Genau darin liegt auch der Unterschied zur No-Code-Programmierung (auch: No Code Programmierung), die ebenfalls existiert. Bei dieser stehen dann tatsächlich nur Bausteine zur Verfügung, die sich kaum verändern lassen. Das fängt schon dabei an, dass sich Anwendungen nicht an das Corporate Design des Unternehmens anpassen lassen. Zudem sind diese mit No Code erstellten Anwendungen häufig nicht skalierbar und bieten wenig Möglichkeiten für die Integration anderer Anwendungen der IT-Infrastruktur.
Das heißt letzten Endes: Mit der No-Code-Entwicklung ist eine Anwendung zwar schnell umgesetzt, Unternehmen müssen sich aber dem starren Korsett bewusst sein, das durch die No-Code-Plattform (auch: No Code Plattform) dauerhaft vorgegeben wird. Stellt sich mit der Zeit beispielsweise heraus, dass eine per No-Code-Plattform erstellte Anwendung weitere Funktionen benötigt, ist das nur machbar, wenn ein entsprechender Baustein zur Verfügung steht. Ist das nicht der Fall und macht die Anwendung ohne diese zusätzlichen Funktionen keinen Sinn (mehr), war die Arbeit letztlich für die Katz.

Low-Code-Entwicklung: 2021 im Aufschwung

Das Forschungsunternehmen Gartner prognostiziert, dass der weltweite Markt für Low-Code-Entwicklungstechnologien im Jahr 2021 um 23 Prozent steigen wird. Einen Grund für die steigende Nachfrage sieht Gartner in der Corona-Pandemie. Dieser Rückschluss ist naheliegend, weil die Pandemie nicht nur in Deutschland für einen Digitalisierungsschub gesorgt hat. Und schon lange vor der Ausnahmesituation galten Low-Code-Anwendungen als ein wichtiges Hilfsmittel, um Geschäftsprozesse zu digitalisieren.
Jetzt stehen IT-Verantwortliche besonders unter dem Druck, die digitale Transformation voranzubringen – und zwar mit Anwendungen, die gleichzeitig maßgeschneidert und in möglichst kurzer Zeit erstellt sind. Das Problem dabei ist, dass IT-Fachkräfte und Entwickler nicht aus dem Boden sprießen. Zwar kommen sie durch Low-Code-Plattformen schneller zu Ergebnissen, trotzdem müssen immer mehr Laien ran – zum Beispiel mit Microsoft Power Apps.
Auch dazu hat Gartner Zahlen: 41 Prozent der Low-Code-Anwendungen werden laut einer Studie heute schon von Mitarbeitern außerhalb der IT erstellt; bis Ende 2025 soll die Hälfte aller neuen Low-Code-Kunden aus dem Geschäftskundenbereich kommen, die ebenfalls fern der IT-Branche tätig sind. Low Code hat also definitiv Zukunft. Vielleicht sogar noch mehr: Low Code verhilft Unternehmen zu einer Zukunft.

IT-Experten helfen bei Software-Entwicklung

Die Low-Code-Entwicklung hat also auf jeden Fall ihre Vorteile. Besonders Laien tun sich damit aber am Anfang häufig sehr schwer – je nachdem wie intuitiv die Low-Code-Plattform ist, für die sie sich entscheiden. Zudem haben Laien meist keinen Blick dafür, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt und schöpfen diese daher auch nicht vollständig aus.
Auf das Fachwissen einer externen IT-Fachkraft zu setzen, ist deshalb häufig doch die bessere Variante, sofern Sie keine eigene IT-Abteilung oder dort keine zeitlichen Kapazitäten frei haben. Und wo finden Sie so eine externe Fachkraft? Richtig: unter den Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK. In unserem bundesweiten Netzwerk von IT-Systemhäusern finden Sie sicherlich auch eines in Ihrer Nähe, das die Software-Entwicklung im Portfolio hat – egal ob mit oder ohne Low Code.
Unsere IT-Experten unterstützen Sie auch gern bei der Digitalisierung Ihres Unternehmens. Wie? Zum Beispiel mit einem ausgeklügelten Digitalisierungskonzept, in dem alle wichtigen Maßnahmen aufgeführt sind, und der anschließenden Umsetzung. Interessiert? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf!


Weiterführende Links:
Dev Insider, Industry of things, t2Informatik, Gartner

Geschrieben von

Seit Anfang 2019 ist Janina Kröger für den Blog des IT-SERVICE.NETWORK verantwortlich – anfangs in der Position der Online-Redakteurin und inzwischen als Content Marketing Managerin. Die studierte Germanistin/Anglistin und ausgebildete Redakteurin behält das Geschehen auf dem IT-Markt im Blick, verfolgt gespannt neue Trends und Technologien und beobachtet aktuelle Bedrohungen im Bereich des Cybercrime. Die relevantesten… Weiterlesen

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