In der Smart City ist so ziemlich alles miteinander vernetzt. Das bringt viele Vorteile: Prozesse laufen kontrollierter, schneller und effizienter ab. Davon profitiert das Image der Stadt, die Kosten sinken und die Lebensqualität steigt. Genauso aber das Risiko für die IT-Sicherheit.
Wir verraten, auf welche Stolpersteine Verfechter der Smart-City-Initiative acht geben sollten.
Smart City – schöne neue Welt?
Ressourcen besser nutzen, die Effizienz steigern und die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen – so in etwa lässt sich das Konzept hinter der Smart-City-Initiative grob und verständlich zusammenfassen. Und natürlich können entsprechende Umsetzungen das Leben des gemeinen Bürgers sehr schnell angenehmer gestalten.
Das einfachste Beispiel, für das noch nicht einmal KI, Algorithmen und IoT-Geräte notwendig sind: Die Online-Termin-Vereinbarung beim Straßenverkehrsamt oder im Bürgerbüro. Statt eine Wartenummer zu ziehen und mindestens einen halben Urlaubstrag zu investieren, wird einfach bequem über das Internet oder sogar über eine App ein fester Termin vereinbart.
Planbarkeit als Schlüssel im hektischen Alltag. Je weiter die digitale Vernetzung der Smart City aber geht, desto größer stellen sich die Sicherheitsrisiken dar. Und das Thema Datenschutz ist dabei nur der Anfang.
Vision der intelligenten Stadt nimmt Formen an
Es ist schon lange kein Geheimnis, dass auch die innovativsten und nützlichsten IoT-Geräte noch nicht so ausgereift sind, wie es die Hersteller und Konsumenten gern hätten. Immer wieder zeigen Tests und Analysen, dass die smarte Waschmaschine grundsätzlich hackbar ist und sogar der Einsatz smarter TV-Geräte ein enormes Sicherheitsrisiko darstellen kann.
Dennoch streben immer mehr Kommunen, Gemeinden und Städte den Status Smart City an. Die Idee von der intelligent vernetzten Stadt gilt als eines der IT-Trend-Themen für die kommenden Jahre. Und da bleibt es keinesfalls bei der Terminvergabe für das neue Nummernschild.
Von der Gesundheits- bis zur Energieversorgung über die Mobilität bis zur Verkehrsinfrastruktur – nahezu jeder Bereich des städtischen Lebens soll mittelfristig digitalisiert werden. Teilweise wird diese Vision zumindest in Ansätzen sogar schon Realität. In der Stadt Wolfsburg läuft zum Beispiel aktuell ein Smart-City-Modellprojekt. Und auch fern von Deutschland reifen visionäre Smart-City-Projekte heran – so wie in Japan.
Toyota baut „Woven City“ in Japan
Am Fuß des Mount Fuji ist Toyota dabei, ein smartes Utopia zu erschaffen: die „Woven City“. Auf dem 175 Quadratmeter großen Gelände eines ehemaligen Werkes ist im Februar 2021 dazu der erste Spatenstich erfolgt. Entstehen soll hier eine vollständig vernetzte Modell-Metropole sozusagen als „lebendiges Labor“.
Dazu sollen die anfänglich etwa 2.000 Einwohner – darunter firmeneigene Mitarbeitern mit ihren Familien, Rentner und Wissenschaftler aus der ganzen Welt – in der Kleinstadt wohnen und unter Realbedingungen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Smart Home, Autonomie oder Robotik erforschen können.
Mit der „Woven City“ will Toyota Zukunftstechnologien entwickeln, einschließlich eines digitalen Betriebssystems für die Infrastruktur der Stadt. Menschen, Gebäude und Fahrzeuge sollen alle miteinander verbunden sein und über Daten und Sensoren miteinander kommunizieren. So interessant dieses Projekt auch klingt: Vielfältige Bedrohungen und Risiken müssen bei der Realisierung bedacht werden.
Bedrohungen und Gefahren in der Smart City
Ob smartes IoT-Gerät, OT-System oder bloß intelligenter Sensor: Die wenigsten Instrumente auf dem Weg nach Digitalien bieten nach heutigem Stand eine ausreichende – geschweige denn 100-prozentige – Sicherheit. Das betrifft auch die weiteren IT-Schutzziele wie die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität.
Für Hersteller und auch Anwender können sich dadurch gewaltige Herausforderungen ergeben. Die Lösung eines Security-by-Design-Ansatzes liegt nah, ist aufgrund der vielfältigen Vernetzung allein aber nicht ausreichend. Ebenfalls ist die Problematik der Authentifizierung zu klären, besonders bei physischen Geräten, die im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen.
Die nächste Baustelle heißt Verschlüsselung. Die Smart City gründet darauf, dass permanent alle eingesetzten Geräte untereinander und mit einem zentralen Steuerungssystem kommunizieren. Eine konsequente und sichere Verschlüsselung ist dabei das A und O.
Ohne Teamwork geht es nicht
Um die enormen Herausforderungen auf dem Weg zur smarten Stadt zu meistern, bedarf es einem funktionierenden Teamwork. Arbeiten Behörden, Unternehmen, IT-Dienstleister und Hersteller nicht Hand in Hand, ist ein Scheitern im Kleinen oder Großen nahezu vorprogrammiert. Die Bereitschaft dazu sollte auf allen Seiten vorhanden sein; ob sie ausreicht, ist die große Rätselfrage.
Fakt ist: Unsere Welt gewinnt zunehmend an Komplexität. Und: Cyberkriminelle nutzen jede noch so kleine Sicherheitslücke aus, um ihre Angriffe erfolgreich durchzuführen. In puncto Sicherheit sollte jeder daher erst einmal bei sich selbst anfangen, bevor es an das große Vernetzen geht.
Wie Sie diese Aufgabe für Ihr Unternehmen bewältigen, erklären Ihnen unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Gern stellen sie mit Ihnen zusammen schon heute die Weichen dafür, dass Sie an Ihrem Standort zur gegebener Zeit Teil der Smart City sind.
Weiterführende Links:
Smart-City-Index von Bitkom e. V., Wolfsburg, PC-Welt
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