Der Datenschutz im Internet ist ja so eine Sache. Hand aufs Herz: Wie sorgsam gehen Sie mit Ihren privaten Daten im Netz und den sozialen Medien um? Das Thema zu vernachlässigen, kann aber böse enden.
Und da viele Verbraucher auch Arbeitnehmer sind, ergeben sich auch für Unternehmen nicht selten hohe Risiken, wenn mit den privaten Daten im Web unbedarft umgegangen wird.
Privatsphäre im Internet – ein leidiges, aber wichtiges Thema
Wer nimmt es mit dem Datenschutz im Internet eigentlich schon wirklich ganz genau? Vermutlich die wenigsten Menschen. Denn das Internet und die sozialen Medien sind einfach zu verlockend. Ein kleiner Urlaubsgruß, um Freunde, Nachbarn und die Kollegen im Büro neidisch zu machen, eine kurze Story über das Mittagessen im Home Office und nebenbei kleine Geschäfte über eBay-Kleinanzeigen, um den Dachboden zu entrümpeln. Wer da nicht genau auf die Privatsphäre-Einstellungen der jeweiligen Plattform achtet oder selbst freimütig persönliche Daten herausgibt, läuft Gefahr, Opfer von Datendiebstahl oder Cyberattacken zu werden. Schlimmstenfalls sorgt der Firmen-Laptop dann noch dafür, dass das gesamte Unternehmensnetzwerk infiltriert wird.
Eine neue Mini-Studie des Software-Anbieters Clickmeeting hat jetzt einmal genau untersucht, wie gut oder schlecht es um den Datenschutz im Internet bestellt ist. Spoiler vorab: Luft nach oben ist reichlich vorhanden.
Datenschutz im Internet – die Meinungen gehen auseinander
Befragt wurden mehr als 500 Personen, die stichprobenartig ausgewählt wurden. Etwas weniger als ein Prozent hielt den Datenschutz im Web für vollkommen irrelevant, ein weiteres Prozent gab an, nicht zu wissen, wie man sich um das Thema überhaupt kümmern soll. Der Rest war geteilter Meinung. Knapp 58 Prozent der Teilnehmer erklärten, immer auf die Sicherheit ihrer privaten Daten zu achten, die anderen knapp 41 Prozent sagten, sie würden selbiges zumindest versuchen. Ausreichend ist das – wenn auch nicht repräsentative – Ergebnis in Zeiten erhöhter Cyberkriminalität natürlich nicht.
Noch krasser gingen die Meinungen darüber auseinander, welche Software, Tools oder Maßnahmen beim Schutz der persönlichen Daten helfen können. Gerade einmal 63,5 Prozent der Teilnehmer gaben an, auf die Cookies zu achten. Bei den Privatsphäre-Einstellungen in den sozialen Medien waren es nur 59 Prozent. Spezielle Apps zur Blockierung des Trackings nutzte gut ein Drittel der Befragten, knapp darüber rangierte die Nutzung von Inkognito-Browsern beim Surfen.
VPN und E-Mail-Verschlüsselung weit abgeschlagen
Die mitunter wichtigsten Maßnahmen – gerade auch in Zeiten von Home Office – landeten abgeschlagen auf den hinteren Rängen. So gaben lediglich 28 Prozent der Teilnehmer an, VPN-Dienste zu verwenden. Bei der E-Mail-Verschlüsselung waren es nur noch 15,5 Prozent. Das Schlusslicht bildete das Thema Verschlüsselung von sensiblen Daten: Gerade einmal 12 Prozent der Befragten erklärten, selbige regelmäßig zu nutzen.
Auch ein anderes „Corona-Phänomen“ interessiert in puncto Datenschutz nur wenige Menschen: Video-Konferenzen mit Externen und Webinare. Wie die jeweiligen Veranstalter das Thema bei Ihren Online-Events handhaben, ist den meisten Teilnehmern ziemlich bis komplett egal. Die Ergebnisse der Befragung sollten nicht nur Datenschutz-Experten die Tränen in die Augen treiben, sondern auch Unternehmen alarmieren. Immerhin gilt der Faktor Mensch nach wie vor als eines der größten Risiken für die Daten- bzw. IT-Sicherheit im Allgemeinen.
Private Daten im Internet schützen – Basis-Tipps
Seine Daten – zumindest grundlegend – im Internet zu schützen, ist kein Hexenwerk. Neben professionellen Tools, die gerade auf Firmenhardware nicht fehlen sollten, reichen schon wenige Minuten, um das Risiko der schlimmsten Gefahren wie Identitätsdiebstahl zu minimieren. Hier kommen unsere Tipps:
- Privatsphäre-Einstellungen in den sozialen Medien regelmäßig überprüfen. Achten Sie darauf, dass fremde Personen bei Facebook, Instagram, Xing und LinkedIn möglichst wenig Informationen über Sie oder Ihren Arbeitgeber einsehen können. Bedenken Sie, dass der Datenschutz im Internet beispielsweise in den USA, wo Facebook seinen Unternehmenssitz hat, eine andere Rolle spielt als in Deutschland.
- Freundschafts- und Kontaktanfragen prüfen. Viele Cyberattacken sind so erfolgreich, weil sich die Betrüger und Hacker der Namen und Fotos anderer bedienen und dadurch schnell das Vertrauen ihrer Opfer gewinnen. Wenn Sie in den sozialen Medien eine neue Kontaktanfrage erhalten, vergewissern Sie sich im Zweifel telefonisch oder per E-Mail kurz, ob diese auch wirklich von der jeweiligen Person stammt.
- Vorsicht vor unverschlüsselten Seiten oder fragwürdigen Downloads. Prüfen Sie auf Webseiten, ob die Adresse mit „https“ beginnt. Fehlt das „s“, fehlt auch die Verschlüsselung. Laden Sie darüber hinaus nie Dateien aus einer unbekannten oder fragwürdigen Quelle herunter.
Datenschutz im Internet sollte Priorität haben
Natürlich gibt es spannendere Themen als den Datenschutz im Netz. Eine fundierte Auseinandersetzung damit dient aber dem Schutze aller. Arbeitgeber sollten besonders darauf achten, dass ihre Mitarbeiter über die Risiken und Gefahren Bescheid wissen – und welche Rolle die Privatsphäre im Web dabei spielt. Im Idealfall erfolgt die Sensibilisierung für dieses Thema natürlich nicht darüber, dass das Unternehmen Opfer eines CEO-Fraud-Angriffs oder der Mitarbeiter der eines Identitätsdiebstahls wird, sondern über entsprechende Schulungen.
Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK unterstützen Unternehmen aller Größen und Branchen gern dabei, ihre Datensicherheit zu optimieren. Nicht nur durch Security-Awareness-Schulungen, sondern natürlich auch durch die Implementierung entsprechender Anwendungen und Tools – wie beispielsweise einer E-Mail-Verschlüsselung oder eines VPNs. Kontaktieren Sie einfach und unverbindlich den IT-Dienstleister aus Ihrer Region und lassen Sie sich persönlich beraten.
Weiterführende Links:
IT-Business, Focus
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