Viele Nutzer fragen sich, ob WhatsApp gehackt werden kann. Die Antwort: Ja, sogar auf vielfältige Art. Und besonders dann, wenn der Messenger auf dem Firmenhandy installiert ist, kann es für Unternehmen gefährlich werden.
Welche Methoden Cyberkriminelle anwenden und was man als Nutzer tun kann, wenn WhatsApp gehackt wurde, verraten wir jetzt.
WhatsApp gehackt: Accounts im Fokus von Hackern
WhatsApp ist eine der beliebtesten Apps der Welt und kaum jemand kann sich heute noch an die Zeiten zurückerinnern, in denen die SMS der schriftlichen Kommunikation via Handy diente (und pro Stück Kosten verursachte). Gleichzeitig ist für Hacker und Cyberkriminelle aber auch jede App immer ein potenzielles Einfallstor. Und gerade weil WhatsApp so beliebt und so etabliert ist, verwundert es kaum, dass sich die Angriffe gegen die Nutzer häufen.
Und da wären wir auch schon beim nächsten Problem. Viele Menschen nutzen ihr Handy auch beruflich („BYOD“) oder haben umgekehrt WhatsApp Business auf dem Firmenhandy installiert. Befinden sich weitere, sensible Unternehmensdaten auf dem Gerät, kann ein WhatsApp-Hack sowohl Nutzer als auch Unternehmen gleich doppelt und dreifach schaden.
Die Methoden, mit denen sich Kriminelle über WhatsApp Zugriff auf das Gerät und die Daten verschaffen, sind dabei vielfältig. Die Bandbreite erstreckt sich von klassischen Betrugsmaschen, die an das Enkel-Trick-Prinzip erinnern, bis hin zu technisch komplexen Hacks.
WhatsApp-Hacks – das sind die Maschen der Betrüger
Die einfachste und gleichzeitig noch immer erfolgreichste Masche ist Social Engineering. Dabei geben sich die Hacker als Freunde oder Familienmitglieder aus, die angeblich eine neue Handynummer haben. Aktuell ist dieses Prinzip sehr beliebt, um ältere Menschen um ihr Geld zu bringen, quasi der traditionelle Enkel-Trick in digitaler Form. Es geht aber auch anders. Durch ein Schlupfloch im Verbindungs-Protokoll Signalling System 7 ist es möglich, Nachrichten, die der Nutzer an seine echten Kontakte versendet, abzufangen. Der eigentliche Empfänger bekommt davon genauso wenig mit wie der Sender. Eine Methode, die sich ideal zum Zweck der Industriespionage eignet.
Eine weitere Masche basiert auf persönlicher Unachtsamkeit. Wer sein (Firmen-)Handy unbeaufsichtigt irgendwo liegen lässt, geht naturgemäß ein Risiko ein. Beispielweise durch die unbemerkte Installation von Spionage-Apps oder Trojanern. Auch ungesicherte WLAN-Netzwerke, in die sich Mitarbeiter unterwegs einloggen, können eine Gefahrenquelle darstellen.
Und zu guter Letzt: klassischer Spam. Ob angeblich verspätetes DHL-Paket, Rechnung oder falsche Gewinnbenachrichtigung. Wer WhatsApp-Nachrichten erhält, deren Sender und Inhalt er nicht zuordnen kann, sollte keinesfalls auf irgendwelche enthaltenden Links klicken.
WhatsApp-Account schützen – Präventivmaßnahmen
Nicht nur Laptops und PCs sollten Teil der IT-Sicherheitsstrategie sein, sondern auch Handys und Apps. Durch die Installation einer professionellen Anti-Virus-Software für Mobilgeräte und die regelmäßige Durchführung von (sicherheitsrelevanten) Updates, ist schon viel Gefahr gebannt.
Der Rest ist eine Mischung aus Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und gesundem Menschenverstand. Darüber hinaus gibt es auch innerhalb der Anwendung eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die gerade auf Firmenhandys nützlich ist. Rufen Sie dazu einfach die WhatsApp-Einstellungen auf, wählen Sie dann „Account“ und schließlich den Menü-Punkt „Verifizierung in zwei Schritten“ aus. Legen Sie eine sechsstellige PIN fest. Sobald Ihre Telefonnummer neu in Verbindung mit WhatsApp registriert wird, muss die PIN zur Bestätigung eingegeben werden. Eine separat hinterlegte E-Mail Adresse dient für die „PIN vergessen“-Funktion im Falle des Falles.
Hacker übernehmen WhatsApp-Account
Aktuell verbreitet sich eine neue Betrugsmasche, durch die immer mehr Nutzer feststellen, dass ihr WhatsApp gehackt wurde. Die Kriminellen verwenden dazu einen einfachen Anruf. Fast nicht zu glauben, aber tatsächlich wahr. Zunächst versenden die Hacker eine Nachricht, in der der Nutzer unter einem Vorwand dazu aufgefordert wird, eine Telefonnummer anzurufen. Kommt er der Bitte nach, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Denn hinter dieser Nummer verbergen sich so genannte GSM-Codes.
GSM-Codes dienen dazu, Verbindungseinstellungen zu ändern – und zwar direkt über den Mobilfunkanbieter. Der entsprechende Code in den aktuellen Fällen enthält die Information zur Einrichtung einer Rufumleitung. Damit leiten die Cyberkriminellen alle eingehenden Anruf auf sich selbst um. Anschließend hinterlegen sie ihr eigenes Gerät bei dem bestehenden WhatsApp Account. Durch die Rufumleitung lässt sich selbst der WhatsApp Kontrollanruf als Sicherheitsmechanismus aushebeln. Auch eine nachträgliche Änderung der Rufnummer ist möglich.
Warum das alles, fragen Sie sich? Beispielsweise, um Ihre Kontakte um Geld zu bitten und/oder über gefälschte Nachrichten weitere WhatsApp Konten zu hacken.
WhatsApp gehackt – Sofortmaßnahmen für den Notfall
Wurde das eigene WhatsApp gehackt, empfiehlt es sich, den Account sofort zu löschen und sämtliche Verbindungen (beispielsweise über den PC zu „WhatsApp Web“) zu trennen. Spätestens dann ist es natürlich auch an der Zeit, sämtliche Mobilgeräte so gut wie möglich gegen Hacks, Trojaner und Co. präventiv abzusichern.
Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK stehen Ihnen gern zur Verfügung, wenn es darum geht, alle mobilen Firmengeräte durch professionelle Security-Software zu schützen. Wir beraten Sie gern zu den vielfältigen Möglichkeiten und Produkten. Nehmen Sie einfach Kontakt zu einem unserer IT-Dienstleister in Ihrer Region auf und lassen Sie sich unverbindlich zu den Möglichkeiten beraten. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Weiterführende Links:
ComputerBild, DeinHandyMagazin
Schreiben Sie einen Kommentar
* = Pflichtfelder
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung