IT-Sicherheit

Time Bomb Malware

Erpressertrojaner als tickende Zeitbomben

von 09.01.2023
Ist der Countdown abgelaufen, geht die Time Bomb Malware hoch. Bild: Pexels/Juan Vargas

Eine Time Bomb Malware ist – wie der Name schon sagt – eine tickende Zeitbombe. Im Gegensatz zu klassischer Malware offenbart sie Zweck und Ziel nicht sofort – und genau das macht sie so gefährlich.

Wie Time Bomb Malware im Detail funktioniert, was dahinter steckt und wie Sie sich schützen können, verraten wir jetzt.

Time Bomb Malware – der Countdown läuft

Normalerweise ist der Ablauf klar: Der Nutzer fällt auf einen Phishing-Versuch herein, klickt unbedarft verseuchte Links an oder lädt kompromittierte Dateien herunter. Sobald das Kind in den Brunnen gefallen ist, legt die Malware – welcher Art auch immer – direkt los. Das System stürzt ab, Dateien werden verschlüsselt, Lösegeldzahlungen ploppen auf oder das gesamte Adressbesuch wird mit Spam überflutet. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Nutzer merkt sofort, dass gerade eine Katastrophe eingetreten ist.

Bei der sogenannten Time Bomb Malware verhält es sich anders. Sie befindet sich in einer Art Ruhemodus und fängt erst nach einer gewissen Zeit an, ihr Unwesen zu treiben. Welchen Zweck sie final verfolgt, hängt von ihrer individuellen Programmierung ab. Es gibt die besonders gefährliche Time Bomb Ransomware ebenso wie die wenig riskante, aber nicht minder nervige Time Bomb Spamware. Der geneigte Leser mag sich nun eine berechtigte Frage stellen: Warum das alles?

zu sehen ist ein Mann vor einem PC, der die Hände über dem Kopf zusammenschlägt Das Thema ist Time Bomb Malware. Bild: Pexels/Kampus Production

Ist der Countdown abgelaufen, geht die Time Bomb Malware hoch. Bild: Pexels/Kampus Production

Malware als Zeitbombe – Chaos vorprogrammiert

Malware, die sich nicht direkt als solche zu erkennen gibt, genießt einen entscheidenden Vorteil: Ihr Ursprung bleibt (zumindest zunächst einmal) verborgen. Bei klassischen Viren und Trojanern sieht es anders aus. Hier folgt auf Actio sofort Reactio. Der Nutzer klickt, das Drama nimmt seinen Lauf. Ganz unabhängig davon, welchen Schaden die Malware dann anrichtet wie hoch er am Ende ist, weiß der Nutzer zumindest sofort, was zu dem Desaster geführt hat.

Dadurch kann zumindest aus Fehlern gelernt werden. Beispielsweise lassen sich im Anschluss an den Angriff neue oder ergänzende IT-Sicherheitsmaßnahmen definieren und umsetzen, um derartige Attacken künftig idealerweise sofort abprallen zu lassen. Und genau das ist nicht so einfach möglich, wenn eine Time Bomb hochgegangen ist. Denn dann herrscht zumeist erst einmal pures Chaos. Und durch den zeitlichen Verzug zwischen dem Einfangen der Malware und ihrer Aktivierung, der Tage, Wochen oder gar Monate betragen kann, ist die Ursachenforschung eine deutlich größere Herausforderung.

Time Bomb Malware: Wie man sie bekommt und erkennt

Die gefährlichen Zeitbomben verteilen sich genau so wie ihre Artgenossen ohne Countdown. Von verseuchten Webseiten über in Anwendungen versteckte Schadsoftware bis hin zu klassischen Phishing-E-Mails oder infizierten USB-Sticks – die Möglichkeiten sind und bleiben vielfältig.

Bezüglich der Art solcher Time Bombs beobachten IT-Sicherheitsexperten auch hier den anhaltenden Trend zur Ransomware. Die meisten Zeitbomben zielen also auch darauf ab, Daten zu verschlüsseln und erst nach Zahlung einer Lösegeld-Forderung wieder freizugeben. Wenn überhaupt. Ebenso gibt es immer mehr Bomben, die nichts anderes als das machen, was auch echte Bomben machen: Sie zerstören. Und zwar nachhaltig, ohne einen tieferen „Sinn“ dahinter.

Erkennen lässt sich Time Bomb Malware nur dann, wenn dem Nutzer auffällt, dass keine gerade ausgeführte Aktivität für die plötzlich auftretenden Veränderungen (z. B. Lösegeld-Forderung, Blue Screen, Spam-Pop-ups, fehlende Dateien usw.) verantwortlich sein kann.

zu sehen ist eine Frau, die skeptisch auf ihren Laptop blickt. Das Thema sind Time Bomb Viren und Trojaner, die plötzlich aktiv werden. Bild: Pexels/Andrea Piacquadio

Eine Time Bomb Malware kann jederzeit hochgehen. Bild: Pexels/Andrea Piacquadio

Schutz vor Malware aller Art

Haben Sie sich eine Time Bomb Malware eingefangen, nehmen Sie am besten direkt Kontakt zu uns auf. Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK unterstützen Sie dabei, Trojaner, Viren und Co. schnellstmöglich wieder loszuwerden.

Zudem stehen sie Ihnen auch gern zur Verfügung, wenn Sie Ihre IT-Sicherheit nachhaltig optimieren und sich so beispielsweise vor Time Bomb Malware schützen möchten. Dazu greifen unsere erfahrenen Partner auf ein breit gefächertes IT-Dienstleistungsangebot zurück. Von einer ersten Schwachstellenanalyse und Sicherheitskonzept-Erstellung bis hin zur Installation innovativer Security-Systeme und ihrer laufenden Wartung – Sie selbst können sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, während Ihre IT in den besten Händen ist.

Zögern Sie daher nicht, unverbindlich Kontakt zu einem unserer Experten in Ihrer Region aufzunehmen. Lassen Sie sich persönlich beraten und freuen Sie sich auf ein individuelles Angebot mit gleichermaßen transparenten wie fairen Bedingungen und Konditionen.

 


Weiterführende Links:
Computips, IT-Security Wissen, Adminstrator.de

Geschrieben von

Lena Klaus arbeitet seit 2018 als freie Autorin und SEO-Expertin für das IT-SERVICE.NETWORK. Besonders die Themen rund um den digitalen Wandel und New Work haben es ihr angetan. Darüber hinaus ist die erfahrene Texterin immer wieder fasziniert davon, welche neue Methoden und Tricks Hackern und Cyberkriminellen einfallen. Seit 2013 kennt Lena Klaus die IT-Branche und… Weiterlesen

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