Chief Digital Officer (CDO) ist eine der „jüngsten“ Stellenbezeichnungen überhaupt, und viele Unternehmen fragen sich, ob sie es großen Konzernen nachmachen und einen CDO einstellen sollten. Oder handelt es sich dabei nur um Zeit- und Geldverschwendung?
Unter welchen Umständen die Entscheidung für den Chief Digital Officer zum Scheitern verurteilt? Wir verraten es Ihnen.
Wozu eigentlich einen Chief Digital Officer?
Kommen wir gleich zu Beginn zur Krux an der ganzen Frage nach der Notwendigkeit eines CDO. Seine Rolle ist nämlich nicht eindeutig umrissen. Während wohl jedem klar ist, dass ein CEO der oberste Boss ist, der CFO Finanzen und kaufmännische Prozesse verantwortet und der COO das operative Geschäft leitet, tut man sich mit einer klaren Definition der Zuständigkeiten des CDO bisweilen noch schwer.
Das mag unter anderem daran liegen, dass es die drei Erstgenannten mehr oder weniger schon immer gegeben hat (wenn auch vielleicht unter anderen Bezeichnungen). Der Chief Digital Officer aber ist eine Konsequenz des digitalen Wandels.
Große Unternehmen – besonders die, die fürchten mussten, den Anschluss an die Digitalisierung schon jetzt verpasst zu haben – setzten daher in letzter Zeit verstärkt auf die Einstellung von CDOs.
Aufgaben eines CDO
Auch wenn die selbst oder durch andere ernannten CDOs dieser Welt mehr oder weniger allein entscheiden können, wie sie ihre Rolle im Detail ausgestalten, kann man sich dennoch auf ein wesentliches Ziel verständigen, das alle Stelleninhaber eint: das Vorantreiben des digitalen Wandels innerhalb des Unternehmens.
Klingt ambitioniert, ist es auch. Und vor allem ist es für eine Person allein überhaupt gar nicht möglich, sämtliche Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen und umzusetzen. Anders ausgedrückt: zu viel Last für zu wenige Schultern.
Im Prinzip kann der CDO am Ende des Tages lediglich dafür verantwortlich sein, Ideen und Maßnahmen auf übergeordneter Ebene zu koordinieren. Oder anders herum: Wenn CEO, CFO, COO, CTO und CHRO nicht das gleiche Ziel verfolgen, wird das mit der Digitalisierung nichts. Chief Digital Officer hin oder her.
Warum einen Chief Digital Officer einstellen?
Wie bereits erwähnt setzten in den vergangenen drei Jahren vor allem große Unternehmen, die ins Straucheln geraten waren, auf die Einstellung von CDOs. So zum Beispiel Gerry Weber, Peek & Cloppenburg, Toys’r’Us und C&A. Merke: alles Unternehmen aus der Bekleidungs- und Spielzeugbranche, denen es einst sehr gut ging.
Auf den zweiten Blick handelt es sich aber besonders um Sparten, die extrem unter dem Siegeszug des Online-Handels gelitten haben. Und warum? Weil sie selbst viel zu lange gezögert haben, vernünftige Online-Shops zu anzubieten. Damit trieben sie auch ihre Bestandskunden mittelfristig zur Konkurrenz. Zum Beispiel otto.de: Das Unternehmen verzeichnet pro Tag 1,6 Millionen Website-Besucher sowie bis zu zehn Bestellungen pro Sekunde und erzielt damit einen Jahresumsatz von mehr als 3,2 Milliarden.
Wer den Anschluss an den Status Quo der Digitalisierung in seiner Branche und den Wettbewerb schon jetzt krass verpasst hat, kann auch ein Dutzend CDOs einstellen, nutzen wird es wenig. Wer hingegen bereits auf dem richtigen Weg ist, kann verstärkt profitieren.
Mut zu Veränderungen
Wer schlau ist, setzt seinen frisch engagierten CDO zunächst einmal im Change Management ein. Er muss herausfinden, welche Prozesse auf digitaler Ebene in welcher Form optimiert werden können und wie man das am besten anstellt.
Für einige Betriebe kann es auch der Stein der Weisen sein, sich von einem regional orientierten Geschäft zum überregionalen Anbieter mit großer Online-Ausrichtung zu entwickeln.
Wieder andere fahren am besten damit, innerhalb ihrer Produkte verstärkt den Premium-Bereich zu besetzen oder auf aktuelle Trends wie zum Beispiel Nachhaltigkeit aufzuspringen. So oder so braucht es jemanden, der Veränderungen vorantreibt, das Team für diese begeistert und dabei die Instrumente und Chancen der Digitalisierung nutzt.
Der CDO, die IT und der große Chef
Kernaufgabe eines CDO kann es auch sein, auf technischer Ebene für eine maximale Automatisierung und Prozessoptimierung zu sorgen. Und am besten natürlich alles cloud-basiert. Fakt ist: Der Chief Digital Officer muss genau wissen, welche zeitgemäßen Produkte und Systeme den größten Nutzen für das Unternehmen bringen. Übergeordnetes Ziel sollte eine spürbare Effizienzsteigerung sein. Zufriedenere Mitarbeiter und eine deutlich verbesserte Organisation aller Arbeitsabläufe sind positive Nebeneffekte.
Wichtig dabei ist, dass CDO und CTO beziehungsweise IT-Leiter Hand in Hand arbeiten. Und am Ende des Tages steht und fällt sowieso noch alles mit der finalen Entscheidung des Big Boss. Denn merke: Innovation geht nie ohne Investition. Die Einstellung eines neuen Kollegen mit moderner Jobbezeichnung ist dabei nicht einmal der Anfang.
Unser Tipp: Sie müssen nicht gleich einen CDO einstellen, wenn Sie Hilfe bei technischen Digitalisierungsfragen benötigen. Sichern Sie sich stattdessen die Unterstützung durch einen unserer Partner aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Wir beraten Sie gern und unabhängig zu Cloud, ERP und Co.. Zudem übernehmen wir alle Aufgaben von der Beschaffung bis zur Implementierung.
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