Spätestens seit der Pandemie sind flexible Arbeitsmodelle zur Normalität geworden. Vor allem Arbeitnehmende wollen die gewonnene Flexibilität nicht mehr missen. Besonders verbreitet und beliebt ist das sogenannte 3-2-2-Modell.
Wir erklären, was das 3-2-2-Modell genau ist und welche Vorteile es Unternehmen verspricht.
Corona-Krise hat die Arbeitswelt verändert
Vor dem Frühjahr 2020 war es in vielen Unternehmen eher unüblich, dass Mitarbeiter auch im Home Office arbeiten konnten. Zu groß war die Skepsis, ob Mitarbeiter auch daheim die geforderte Leistung erbringen. Mit der rapiden Ausbreitung des Coronavirus sahen sich dann allerdings auch viele Betriebe, in denen bis dahin die 9-to-5-Regel vor Ort im Büro regierte, dazu gezwungen, sich sozusagen auf das Experiment einzulassen und die eigenen Mitarbeiter ins Home Office zu schicken.
Dass so ein unerwarteter Wandel nicht ohne Anlaufschwierigkeiten funktioniert, versteht sich von selbst. Es galt, die richtige Home-Office-Ausstattung und die passenden Tools für die digitale Zusammenarbeit zu finden, beispielsweise Microsoft Teams, TeamViewer und Zoom. Auch der Umgang damit musste erst einmal erlernt werden. Zudem war das Arbeiten in virtuellen Teams für alle Beteiligten neu. Manche Mitarbeiter mussten sich anfangs auch daran gewöhnen, zuhause produktiv zu arbeiten.
Letztlich ist das Experiment geglückt. So mancher Skeptiker war schon nach wenigen Wochen von Remote Work überzeugt. Inzwischen erscheint die Pandemie fast nur noch wie ein böser Spuk. Geblieben sind aus dieser Zeit aber – unter anderem – die flexiblen Arbeitsmodelle, die vor allem Arbeitnehmende auch nicht mehr hergeben wollen.
Schöne neue Arbeitswelt
Bereits im Jahr 2020 hat LinkedIn einen Berufstätigen-Stimmungsindex vorgestellt, die genau das herausgestellt hat. Die Befragung zeigte schon damals, dass sich die Mehrheit der Angestellten nicht vorstellen konnte, vollständig wieder zur Präsenzarbeit zurückzukehren. Das ist auch kein Wunder. Zu groß sind die Vorteile der Heimarbeit. Das fängt beim Wegfall langer Fahrzeiten im Berufsverkehr an, geht mit ungestörtem Arbeiten in der Ruhe der eigenen vier Wände weiter und reicht bis zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Und tatsächlich: Für viele Arbeitnehmende ist die Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes inzwischen längst kein wünschenswertes Benefit mehr, sondern eine klare Erwartung. In einer Zoom-Befragung (Juni 2023) gaben jedenfalls 77 Prozent der Befragten aus Deutschland an, dass sie sich gegen eine Bewerbung entscheiden würden, wenn Home Office nicht angeboten werde.
Warum also nicht einen Kompromiss eingehen, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind? Das 3-2-2-Modell ist dafür prädestiniert – und scheint sich im New Normal daher auch als bevorzugtes Arbeitsmodell heraus zu kristallisieren.
Was ist das 3-2-2-Modell?
Das 3-2-2-Modell funktioniert nach folgendem Prinzip: drei Tage Büro, zwei Tage Home Office, zwei Tage frei. Damit entspricht es ziemlich genau den Vorstellungen der Beschäftigen, die sich laut LinkedIn-Stimmungsbild ein Modell „Halb Home Office, halb Präsenz“ vorstellen und dieses der Zoom-Befragung zufolge inzwischen auch eindeutig einfordern.
Zudem lassen sich mit dem 3-2-2-Modell die Vorteile zweier Welten miteinander verbinden – nämlich die größere Flexibilität im Home Office auf der einen Seite und die besseren Möglichkeiten für einen direkten Austausch und ein kollegiales Miteinander im Büro auf der anderen Seite.
Genau diese Verbindung ist der Grund dafür, weshalb viele Experten davon ausgehen, dass sich das 3-2-2-Modell als das Neue Normal der Arbeitswelt inzwischen festgesetzt hat – auch wenn einige durchaus große Unternehmen aus der Reihe tanzen und wieder zu 100-prozentiger Präsenz zurückkehren. Bei den Arbeitnehmenden stoßen sie damit auf Unverständnis.
3-2-2-Modell bedarf Vorbereitung
Sie haben sich in Ihrem Unternehmen auch für einen flexiblen Arbeitsort nach dem 3-2-2-Modell entschieden? Es ruckelt aber noch an mancher Stelle und läuft nicht ganz rund? Fakt ist: Flexible Arbeitsweisen sind nicht „mal eben so“ eingeführt.
Zum einen gilt es, die Organisationskultur innerhalb Ihres Unternehmens anzupassen, beispielsweise wenn es darum geht, dass Mitarbeitende ihre Büropräsenz mit den Teamkollegen abstimmen, um die besseren Interaktionsmöglichkeit auch effektiv zu nutzen. Zum anderen müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Ihre Mitarbeitenden müssen sowohl zuhause als auch im Büro optimale Arbeitsbedingungen vorfinden, damit die Produktivität an beiden Orten gewährleistet ist. Ein Laptop ist dazu ein Muss. Zusätzliche Bildschirme, Headset und externe Maus/Tastatur sind ebenfalls mehr als nur nice to have.
Dazu müssen Sie bestenfalls eigene Konzepte entwickeln – oder die Expertise eines externen IT-Dienstleisters nutzen. Ein externer Dienstleister verrät Ihnen außerdem, wie Sie das Modell auch ohne große Investitionen umsetzen können.
IT-Experten unterstützen beim 3-2-2-Modell
Einen passenden IT-Dienstleister finden Sie ganz bestimmt unter den Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Unsere Fachleute helfen Ihnen dabei, das passende Equipment für Büro und Heimarbeitsplatz zu finden und übernehmen auch gerne die Beschaffung der Hardware. Genauso stellen sie Ihnen aber auch die Möglichkeit vor, das technische Equipment zu mieten anstatt es zu kaufen.
Sollten Sie in diesem Zuge das 3-2-2-Modell mit dem Desksharing-Konzept verbinden wollen, wird dies bei der Beratung zur technischen Ausstattung direkt mit berücksichtigt. Was das wiederum ist, erklären wir Ihnen in einem unserem Desksharing-Blogbeitrag. Oder Sie nehmen einfach direkt Kontakt zu unserem Experten in Ihrer Nähe auf und lassen es sich von ihm erklären.
Ein Recht auf Home Office gibt es nach wie vor nicht. Sie tun aber gut daran, mit der Zeit zu gehen. Denn: Ihre Mitarbeitenden werden die dauerhafte Umsetzung des 3-2-2-Modells zu schätzen wissen.
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