Was bisher immer noch in weiter Ferne lag, rückt langsam aber sicher näher: das Support-Ende von Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2. Doch was bedeutet das für Unternehmen und welche Alternativen gibt es zur veralteten Server-Version?
Wann Windows Server 2008 sein Support-Ende erreicht und worauf Unternehmen jetzt achten sollten, klären wir.
Windows Server 2008: Support-Ende am 14. Januar 2020
Dass die alte Version von Windows Server früher oder später ihr End of Life erreichen würde, ist nichts Neues. Immerhin stehen mit Windows Server 2012, Windows Server 2016 und Windows Server 2019 längst Nachfolgeversionen bereit. Zudem hatte Microsoft die Nutzer bereits im Sommer 2018 in einem Blogpost über das Support-Ende der Server-Version informiert.
Dennoch sollten sich Unternehmen langsam aber sicher über die Migration auf eine neue Windows-Server-Version Gedanken machen. Dafür haben sie gerade mal noch etwas mehr als ein Jahr Zeit, denn der Support von Windows Server 2008 und 2008 R2 wird am 14. Januar 2020 eingestellt. Das mag auf den ersten Blick nach ausreichend Zeit für den Server-Wechsel klingen, doch sollten Sie den Aufwand dabei nicht unterschätzen und sich rechtzeitig Gedanken darüber machen.
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Keine Updates mehr für Windows Server 2008
Das Support-Ende von Windows Server 2008 und 2008 R2 betrifft insbesondere den erweiterten Support. Das heißt konkret, dass Server mit dieser Version keine Aktualisierungen mehr erhalten– und zwar auch keine Sicherheitsupdates. Noch vor dem Support-Ende von Windows Server 2008 liegt allerdings das Support-Ende von SQL Server 2008 und SQL Server 2008 R2. Beide SQL-Server-Versionen erreichen bereits am 09. Juli 2019 ihr End of Life.
Für Unternehmen bedeutet das Handlungsbedarf. Die Verwendung eines Servers über dessen Support-Ende hinaus stellt nämlich ein großes Sicherheitsrisiko für Unternehmen dar. Einerseits gibt es seitens Microsoft auch in Problemfällen keine Unterstützung mehr. Andererseits erhält der Server nicht länger essenzielle Sicherheitsupdates, was dazu führt, dass Unternehmen Compliance-Richtlinien nicht mehr einhalten können.
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Gefahrenquelle veralteter Server
Mit dem Release von Windows Server 2008 vor zehn Jahren hatte Microsoft einen großen Technologiesprung gemacht. Befand sich die Server-Virtualisierung damals noch in ihren Anfängen, ist sie jetzt nicht mehr wegzudenken. Auch darüber hinaus hat sich die Technologie enorm weiterentwickelt – hin zu Hybrid-Cloud-Computing-Lösungen und künstlicher Intelligenz, die in immer mehr Bereichen eine wichtige Rolle spielt.
Das spiegeln auch die neueren Versionen von Windows Server wieder. Im Gegensatz zu der veralteten Server-Version bieten sie viele Vorteile, darunter zum Beispiel Unterstützung von Container-Technologien wie Docker. Für Unternehmen ist der Wechsel zu Windows Server 2016 oder Windows Server 2019 darum schon aufgrund der neuen Funktionen sinnvoll.
Wechsel von Windows Server 2008 zu Microsoft Azure
Für den Server-Wechsel bietet Microsoft verschiedene Optionen. So können Sie beispielsweise Ihren bisherigen Windows Server 2008 oder 2008 R2 bzw. SQL Server 2008 als virtuelle Server in Microsoft Azure bereitstellen.
Das bietet laut eines Artikels von Thomas Joos gleich zwei entscheidende Vorteile. Zum einen erhalten Unternehmen so für drei weitere Jahr Support für ihre Server, ohne dass ihnen für die Updates Zusatzkosten entstehen. Diese sind bereits in den Kosten für die Virtual Machines in Microsoft Azure inkludiert. Zum anderen kann ein Großteil der Software-Lizenzen angerechnet werden. Dadurch können Unternehmen bis zu 55 Prozent der Lizenzkosten für Azure VMs sparen.
Extended-Security-Update-Programm
Alternativ können Unternehmen, die bei Microsoft über eine Software Assurance oder ein Enterprise Agreement verfügen, das Extended-Security-Update-Programm buchen. Dieses bietet ihnen für drei weitere Jahre Sicherheitsupdates der Stufen „Kritisch“ oder „Wichtig“.
Der Nachteil daran: Sie erhalten nicht alle verfügbaren Aktualisierungen und müssen dafür tief in die Tasche greifen. Teilweise, so Joos, berechnet Microsoft bis zu 75 Prozent der Lizenzkosten. Sie sollten daher also genau abwägen, welche Option die passende für Sie ist.
Wechsel zu Windows Server 2016 oder Windows Server 2019
Neben dem Umstieg auf Microsoft Azure ist natürlich der Wechsel auf eine neue Windows-Server-Version eine Alternative. Zur Verfügung stehen zum einen die stabile und erprobte Version Windows Server 2016 und zum anderen die neue Server-Version Windows Server 2019. Beide Server-Versionen bieten viele neue Funktionen, von denen Unternehmen bei ihrem Server-Management profitieren.
Während Windows Server 2016 bereits stabil läuft und in der Entwicklung ausgereift ist, gibt es für Windows Server 2019 jedoch noch nicht allzu viel zertifizierte Hardware. Zudem steht die Server-Version noch in der Entwicklung und es kann noch zu Fehlern und sogar Datenverlust kommen. Dadurch kommt Windows Server 2019 noch nicht für jedes Unternehmen in Frage. Außerdem sollten Sie beachten, dass kein direkter Wechsel von Windows Server 2008 zu Windows Server 2019 möglich ist.
In jedem Fall sollten Sie sich vor der Server-Migration ausführlich über Ihre Möglichkeiten informieren. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen oder den Wechsel auf eine neue Server-Version lieber in die kompetenten Hände eines IT-Dienstleisters geben möchten, stehen Ihnen die Dienstleister des IT-SERVICE.NETWORK zur Seite. Nehmen Sie am besten direkt Kontakt auf.
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