Der Begriff Arbeitsplatz 4.0 ist eines der Schlagworte der Digitalisierung. Während bereits die Hälfte aller Unternehmen in die Digitalisierung von Arbeitsplätzen investiert, hapert es allerdings noch bei der ganzheitlich orientierten digitalen Transformation.
Immer mehr Unternehmer fragen sich jetzt, welche Voraussetzungen sie schaffen müssen, um den Anforderungen an den Arbeitsplatz 4.0 gerecht zu werden.
Arbeitsplatz 4.0 – wie real ist die Vision?
Der Branchenverband Bitkom hat jüngst mehr als 1.000 Unternehmen befragt, die mindestens 20 Mitarbeiter beschäftigen. Das Ergebnis: Ungefähr ein Drittel hat noch enormen Nachholbedarf, was die Digitalisierung von Arbeitsplätzen angeht. Die Mehrheit steht dafür schon relativ gut dar. Cloud-Lösungen statt Papierberge, digitale Signaturen statt Faxe und Skype-Konferenzen statt Face-to-Face-Meetings. Dreh- und Angelpunkt bei der Realisierung des Projekts Arbeitsplatz 4.0 ist und bleibt aber vor allem die Frage nach den Voraussetzungen. Das Hinzuziehen eines spezialisierten IT-Dienstleisters ist hier in der Regel alternativlos.
Einer weiteren Studie zufolge, durchgeführt von Crisp Research, scheitert es aber zumindest nicht an der Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Ganze 50 Prozent haben bereits ihre Budgets erhöht oder selbiges zumindest fest vor. Dass die Digitalisierung von Arbeitsplätzen grundsätzlich erst einmal Geld kostet, ist also gleichermaßen bekannt als auch akzeptiert. Ein ganz anderes Problem ist das Umdenken und die Verabschiedung alter Strukturen. Wer die Zukunft der Arbeit vorantreiben möchte, darf sich gegenüber Themen wie Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit, flexiblen Arbeitszeiten und Transparenz nicht verschließen.
Digitalisierung von Arbeitsplätzen erfordert Überdenken der Infrastruktur
Tatsächlich gehört der stationäre PC in vielen Unternehmen noch zum Standard. Das Problem: Die fehlende Mobilität fesselt die Angestellten an das Büro, flexibles Arbeiten (ob im Homeoffice oder auf Mallorca) ist nicht möglich. Zumindest sehen mehr als 70 Prozent der Befragten ein, dass die Zukunft bei Notebooks, Tablets und Co. liegt. Die Hälfte der Befragten denkt sogar, dass mobile Arbeitsgeräte die stationären Systeme über kurz oder lang vollständig ersetzen werden.
Ein darauf aufbauender Aspekt sind gänzlich neue Geräte-Typen wie Augmented-Reality- oder VR-Brillen. Internationale Unternehmen wie Weidmüller machen es zwar bereits vor und profitieren von enormen Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Mixed-Reality-Brillen, dennoch liegt die Nutzung insgesamt heute bei gerade einmal sechs Prozent. Experten zufolge soll sich dieser Wert allerdings in nächster Zeit schon mehr als verdoppeln. Auch Video-Wall oder digitale Flipcharts sind im Kommen und sollen demnächst im zweistelligen prozentualen Nutzungsbereich liegen. Ein technisch eigentlich längst überholtes Gerät trotzt allerdings bislang jeglichen Transformationsprozessen: das gute alte Tischtelefon. Für mehr als 70 Prozent der Befragten gehört es nach wie vor zur Grundausstattung der Arbeitsplätze und wird auch künftig nicht so schnell durch virtuelle Telefonanlagen wie beispielsweise Placetel ersetzt.
Datenschutz und IT-Sicherheit gewinnen an Relevanz
Einen ebenfalls großen Stellenwert bei der Digitalisierung von Arbeitsplätzen nehmen die Bereiche Datenschutz und IT-Sicherheit ein. Ersteres natürlich vor allem der DSGVO geschuldet. Viele Unternehmen tun sich noch schwer damit, flexible Arbeitsplätze zu schaffen, die optimal abgesichert und gleichzeitig nutzerfreundlich sind. In diesem Zusammenhang werden die Schlagworte Enterprise Mobility Management und Unified Endpoint Management in den kommenden Jahren wohl immer wichtiger werden. Große Unsicherheit herrscht auch bei rechtlichen Themen. Hier ist jedoch noch kein Patentrezept in Sicht, das Unternehmen durch den digitalen Wandel begleitet. Abschließend lässt sich wohl nur eines festhalten: Für kleine und mittlere Unternehmen allein ist die Transformation zum Arbeitsplatz 4.0 nicht zu stemmen. Wer sich dem Wandel stellen will, sollte sich daher zeitnah um professionelle Hilfe kümmern – und auch das ein oder andere Mal den Sprung ins kalte Wasser wagen.
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