Die Digitalpolitik der kommenden zwei Jahre soll für europäische Unternehmen den Weg zum digitalen Olymp ebnen. Der EU-Ministerrat hat dazu jetzt einen Plan verabschiedet.
Was hinter dem klangvollen Titel „Zukunft eines hoch digitalisierten Europas nach 2020“ steckt und welche Chancen sich für den Mittelstand ergeben sollen, verraten wir jetzt.
Digitalpolitik 2020: Agenda nimmt Formen an
Fokusthemen wie KI, 5G und natürlich auch die Sicherheit vor globalen Cyber-Angriffen sind fest im jüngst finalisierten Plan verankert. Das übergeordnete Ziel lautet jedoch, europäische Unternehmen zu einer Art „Digitalchampions“ zu machen und damit der Konkurrenz aus Asien und den USA idealerweise eine Nasenlänge voraus zu sein. Oder realistisch betrachtet: wenigstens gleichzuziehen.
Alle EU-Staaten haben sich dazu zusammengeschlossen. Der sogenannte Telekommunikationsrat hat die Details des Plans in Luxemburg verabschiedet. Neben der wettbewerbsseitigen Stärkung europäischer (Mittelstands-)Unternehmen soll auch der „digitale Zusammenhalt“ gefestigt werden. Was auch immer das in der Praxis dann heißen mag.
Zusätzlich sei die Förderung von Schlüsseltechnologien und digitalen Innovationen wohl beschlossene Sache. Und auch einem Genderthema hat man sich auf europäischer Ebene angenommen: Die Frauenquote im IT-Sektor soll erhöht werden. Begründung: Angesichts der Digitalisierung dürfe niemand zurückgelassen werden. Klingt pathetisch, ist aber wahrscheinlich eher eine politische Plattitüde.
Globale Champions der Zukunft vs. Silicon Valley
Es ist kein Geheimnis, dass europäische Unternehmen bislang nicht in die Kategorie „digitale Riesen“ fallen. Multikonzerne wie Google, Facebook und Amazon stecken den Wettbewerb aus der EU spielend in die Tasche – sofern er überhaupt vorhanden ist. Zwar glauben die Verantwortlichen aus der Politik wohl nicht ernsthaft, ein europäisches Pendant zu selbigen aus dem Boden stampfen zu können, dennoch sollen EU-Unternehmen auch auf internationaler Ebene den ganz Großen die Stirn bieten können.
Dazu wird eine massive Erhöhung und Verbesserung der ökonomischen Möglichkeiten angestrebt. Nur so könnten sich die „globalen digitalen Champions der Zukunft“ überhaupt entwickeln, heißt es. Damit stoßen die Verantwortlichen übrigens ins gleiche Horn wie die deutsche Bundeskanzlerin. Erst neulich hatte Angela Merkel ihre Bedenken daran geäußert, überhaupt globale Digitalriesen hervorbringen zu können, ohne vorher Anpassungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene vorzunehmen.
Erhöhung der Cyber-Sicherheit ist Top-Ziel
Eine weitere, aus diesem Plan resultierende, Konsequenz wird vor allem mittelständische Unternehmen und Start-ups erfreuen: Die bürokratischen Hürden sollen gesenkt werden. Finanzielle auch. Woher die Mittel dafür letztlich stammen werden, ist aber noch nicht bekannt.
Ebenfalls ganz oben auf der To-Do-Liste: die Erhöhung der Cyber-Sicherheit. Nach wie vor ist die Kombination aus vernetzten Diensten und unsicheren und/oder veralteten Infrastrukturen eines der größten Risikos. Unser Tipp: Geben Sie die Verantwortung für Ihre IT-Sicherheit in erfahrene Hände. Unsere Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite – und zwar vollumfänglich. Von der Absicherung Ihrer Infrastruktur über den Einstieg in die Cloud bis zur übergeordneten Digitalisierung von Geschäftsprozessen.
Künstliche Intelligenz entwickeln & einsetzen
Der Begriff Künstliche Intelligenz scheint beinahe schon abgedroschen; es ist und bleibt aber das Zukunftsthema des 21. Jahrhunderts. Parallel zu Entwicklungsthemen und dem Wettbewerb aus Asien und den USA ist aber vor allem der europäische Bürger (noch) ein Hemmschuh. Egal ob es um den Klimawandel, die Lebensmittelsicherheit oder die Gesundheitsvorsorge geht: Herausforderungen existieren nicht nur auf Anbieter-, sondern vor allem auf Konsumenten-Ebene. Der Telekommunikationsrat spricht in diesem Zusammenhang von der Notwendigkeit eines „nachhaltigen Ansatzes für die Digitalisierung“. Es gelte, das Vertrauen der Verbraucher in KI, IoT usw. aufzubauen bzw. zu fördern. Das mache auch die Definition ethischer Leitlinien notwendig.
Die EU-Kommission soll sich dieser Aufgabe widmen. Geplant sei unter anderem ein Rahmenwerk für den sicheren, interoperablen und vertrauenswürdigen Datenaustausch. Das soll digitalen Technologien den Weg ebnen und gleichzeitig kein schlechtes Gefühl bei den Bürgern auslösen, die Albträume von der „Datenkrake“ haben.
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