Langes Sitzen ist bei Bürotätigkeiten Standard. Das kann zu gesundheitlichen Problemen wie Rückenschmerzen und Verspannungen führen. Grund genug, die Ergonomie am Arbeitsplatz in den Fokus zu rücken.
Wir erklären, warum ergonomisches Arbeiten so wichtig ist, was Unternehmen dafür tun können und welche Rolle die IT-Ausstattung dabei spielt.
- Wenn der Rücken Arbeitnehmer ausknockt
- Rückenschmerzen häufiger Grund für Fehltage
- Was ist Ergonomie am Arbeitsplatz?
- Ergonomisches Arbeiten hat Vorteile für Unternehmen
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Checkliste zur Umsetzung
- IT-Ausstattung für ergonomisches Arbeiten
- IT-Experten statten Mitarbeiter ergonomisch aus
Wenn der Rücken Arbeitnehmer ausknockt
Der Nacken ist verspannt, der untere Rücken schmerzt – gesundheitliche Probleme dieser Art treten in der Arbeitswelt leider allzu häufig auf. Verwunderlich ist das nicht. Denn: Besonders bei Büromitarbeitern kommt Bewegung im Alltag häufig zu kurz. Sie fahren mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn ins Büro, sitzen dort acht Stunden lang am Schreibtisch und fahren dann wieder heim, um sich – im schlimmsten Fall – direkt aufs Sofa fallen zu lassen.
Bei denjenigen, die teilweise oder ausschließlich im Home Office arbeiten, ist das Problem möglicherweise noch größer. Für sie geht es aus dem Bett teilweise direkt an den Schreibtisch und nach dem Ende des Arbeitstages weiter auf die Couch. Das ist übrigens auch einer der größten Home-Office-Nachteile.
Das geht dann auch nur so lange gut, bis der Rücken streikt und den Arbeitnehmer ausknockt. Die Volkskrankheit Rückenschmerzen ist daher auch einer der häufigsten Gründe dafür, dass Angestellte nicht arbeiten können und sich mit dem Satz „Ich habe Rücken.“ bei ihrem Arbeitsgeber abmelden müssen.
Rückenschmerzen häufiger Grund für Fehltage
Der Techniker Krankenkasse zufolge belegten Rückenschmerzen im Jahr 2021 Rang zwei der häufigsten krankheitsbedingten Fehltage. Und die AOK berichtet auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2017, dass knapp zwei Drittel der deutschen Allgemeinbevölkerung innerhalb eines Jahres von Rückenschmerzen betroffen sind und rund ein Fünftel im gleichen Zeitraum über chronische, also drei Monate oder länger anhaltende, fast täglich auftretende Rückenschmerzen klagte.
Das Problem sind dabei nicht nur die Rückenschmerzen selbst. Sie gehen nämlich auch mit Einbußen in der Alltagsaktivität, Beeinträchtigungen der Lebensqualität und einem erhöhten Risiko für psychische Störungen (zum Beispiel Depressionen, Ängste) einher. Und sie haben, wie erwähnt, auch erhebliche Auswirkungen auf das Berufsleben. Einzelne Fehltage sind dabei für betroffene Arbeitnehmer schon unangenehm genug; so richtig übel wird es allerdings dann, wenn Rückenschmerzen chronisch werden und womöglich zur Berufsunfähigkeit führen.Das alles ist Grund genug für Unternehmen, an die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu denken. Denn: Sie können entscheidend zu einer Verbesserung beitragen. Wie? Indem Sie der Ergonomie am Arbeitsplatz besondere Aufmerksamkeit schenken!
Was ist Ergonomie am Arbeitsplatz?
Die Ergonomie am Arbeitsplatz bezieht sich auf die Gestaltung von Arbeitsumgebungen – mit dem Ziel, Gesundheit, Komfort und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern. Sie ist deshalb so wichtig, weil insbesondere Büromitarbeiter einen erheblichen Teil ihrer Lebenszeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen.
Eine ergonomisch gestaltete Arbeitsumgebung berücksichtigt dabei die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen, um Belastungen und gesundheitliche Probleme zu minimieren. Es geht dabei beispielsweise darum, dass der Schreibtisch genau die richtige Höhe für den jeweiligen Mitarbeiter hat, dass der Schreibtischstuhl optimal an ihn angepasst ist und der Computer im perfekten Winkel zur Augenhöhe ausgerichtet ist. Darüber hinaus sollten Beleuchtung, Lärmpegel und Raumtemperatur so gestaltet sein, dass sie die Konzentration und das Wohlbefinden der Mitarbeiter unterstützen.
Übrigens: Arbeitgeber sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten am Arbeitsplatz im Rahmen zu gewährleisten. Und dazu gehört auch die Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze. Das Gute an der Sache: Auf ergonomisches Arbeiten zu achten, zahlt sich sowohl für Arbeitnehmer als auch Unternehmen aus.
Ergonomisches Arbeiten hat Vorteile für Unternehmen
Viele Unternehmen haben das ergonomische Arbeiten längst zu einem Schwerpunkt des betrieblichen Gesundheitsmanagements erklärt – und zwar nicht ohne Grund. Indem Ergonomie am Arbeitsplatz umgesetzt wird, ergeben sich so einige positive Effekte. Hier eine Übersicht der wichtigsten Vorteile:
- Durch ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze lässt sich das Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen reduzieren. Darunter fallen auch Rückenschmerzen und Nackenverspannungen, genauso wie wiederholte Belastungsverletzungen bei Mitarbeitern in der Produktion.
- Wenn es seltener zu Rückenerkrankungen kommt, reduzieren sich automatisch die Fehlzeiten. Das tut nicht nur den Mitarbeitern und ihrer Gesundheit gut, sondern auch den Unternehmen, die sich darauf verlassen können, dass Mitarbeiter für ihre Tätigkeit tatsächlich zu Verfügung stehen.
- Ergonomische Möbel und Arbeitsmittel können den Komfort am Arbeitsplatz positiv beeinflussen. Dadurch wiederum wird die Arbeitszufriedenheit erhöht und die Produktivität möglicherweise gesteigert.
- Auch die Konzentration kann durch Ergonomie am Arbeitsplatz gesteigert werden. Denn: Ein unbequemer Stuhl oder ein schmerzender Rücken können sich zu einem konstanten Ärgernis entwickeln und Mitarbeiter von ihrer eigentlichen Tätigkeit ablenken. Die Bedingungen für Deep Work verbessern sich also.
- Die Effizienz kann sich ebenfalls verbessern: Wenn beispielsweise Tastatur und Maus perfekt angeordnet sind und mehrere Bildschirme das Arbeitsfeld erweitern, sind schnellere Bewegungsabläufe möglich. Und optimale Lichtverhältnisse helfen dabei, Texte schneller zu erfassen und zu verarbeiten. Dadurch lassen sich letztlich auch Fehlerquoten reduzieren.
- Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Gesundheit dem Arbeitgeber wichtig ist, und wenn sie von optimalen Bedingungen für eine ergonomisches Arbeiten profitieren, sind auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Mitarbeiterbindung gestärkt. Das führt zu weniger Kündigungen, verringert die Notwendigkeit von Neubesetzungen und macht aufwendige Einarbeitungsphasen überflüssig.
- Indem im Sinne der Ergonomie auch auf einen reduzierten Lärmpegel geachtet wird, lässt sich gegebenenfalls auch Stress im Job verringern. Denn: Viele Mitarbeiter fühlen sich durch störende laute Geräusche gestört und gestresst.
- Zwar ist die Umsetzung von Ergonomie am Arbeitsplatz anfänglich mit Investitionen in die entsprechende Ausrüstung verbunden, langfristig zahlen sich diese unter anderem durch weniger Krankheitstage, eine höhere Produktivität und eine geringere Mitarbeiterfluktuation aus.
- Unternehmen kommen sowohl rechtlichen Verpflichtungen als auch ihrer sozialen Verantwortung nach, wenn sie Ergonomie am Arbeitsplatz umsetzen. Das wiederum ist für das Employer Branding positiv.
Diese Liste an Vorteilen ließe sich noch weiterführen, sollte aber bereits an dieser Stelle stichhaltig sein. Sie sind schon überzeugt und wollen sich an die Umsetzung machen? Dann hilft Ihnen vielleicht die folgende Checkliste weiter!
Ergonomie am Arbeitsplatz: Checkliste zur Umsetzung
Die Umsetzung von Ergonomie am Arbeitsplatz ist nicht von heute auf morgen gemacht. Damit sie dabei alle wichtigen Aspekte berücksichtigen, haben wir eine Checkliste für Sie erstellt:
- Bewertung des Ist-Zustands:
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Situation. In diesem Zuge sollten Sie vorhandene Probleme und Schwachstellen ermitteln. Auch eine Bedarfsanalyse, beispielsweise durch eine Mitarbeiterbefragung, ist sinnvoll. - Übersicht über sinnvolle Anschaffungen:
Im zweiten Schritt erstellen Sie eine Liste mit dem benötigten zusätzlichen Inventar und möglicherweise benötigten Dienstleistungen. Hier können Sie auch auf die Fachkenntnisse von Experten zurückgreifen. Die Profis helfen zum Beispiel dabei, das passende ergonomische Mobiliar, darunter höhenverstellbare Schreibtische und Stühle, und die richtige ergonomische IT-Ausstattung zu finden. Auch die Beschaffung kann direkt durch die Experten erfolgen. - Installation und Anpassung:
Nach der Anschaffung folgt die Einrichtung. Höhenverstellbare Schreibtische wandern an ihren Platz, wo vielleicht zusätzliche Steckdosenleisten benötigt werden. Ergonomische Schreibtischstühle gesellen sich dazu. Beides lässt sich dann individuell an den jeweiligen Mitarbeiter anpassen. Genauso finden Monitore, externe Tastatur, externe Maus und Co. jeweils den optimalen Platz. Auch bei diesem Schritt unterstützen Fachleute gern. - Beleuchtung und Akustik:
Zum ergonomischen Arbeiten gehören auch die ausreichende Beleuchtung, um die Belastung für die Augen zu minimieren, und eine möglichst lärmfreie Umgebung, um störende Ablenkungen und damit psychische Probleme zu verringern. Hierbei können Akustikpanele, aber auch Noise-Cancelling-Kopfhörer helfen. - Information und Schulung:
Als begleitende Maßnahme sollten Unternehmen zur Bedeutung des ergonomischen Arbeitens schulen. Mitarbeiter sollten wissen, wie ein ergonomischer Arbeitsplatz aussehen sollte, wie wichtig regelmäßige Pausen und Bewegung sind und welche Rolle eine gesunde Ernährung spielt. - Gesundheitsförderung:
Unternehmen können die Ergonomie am Arbeitsplatz auch durch Programme zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter verbessern. Darunter fallen beispielsweise Fitnessaktivitäten oder Kurse zum Stressmanagement. - Regelmäßige Kontrolle:
Sie sollten den Ist-Zustand in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand stellen. Entspricht er noch den gegenwärtigen Bedingungen? Falls nicht, ist es an der Zeit für Nachbesserungen.
Bei Unternehmen, die ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit zum Home Office anbieten, muss das Engagement für ergonomisches Arbeiten nicht an der Eingangstür zum Büro aufhören: Bestimmt freut sich jeder Mitarbeiter auch über eine ergonomische Ausrüstung für daheim.
IT-Ausstattung für ergonomisches Arbeiten
Insbesondere bei Büromitarbeitern, die den Großteil ihres Arbeitstages am Computer verbringen, ist die richtige IT-Ausstattung für die Ergonomie am Arbeitsplatz maßgeblich. Auf die Dauer ist die Arbeit ausschließlich an einem Laptop aus ergonomischer Sicht zum Beispiel nicht förderlich.
Viel besser ist es, den Laptop über eine Dockingstation mit einer externen, ergonomischen Tastatur, einer externen, ergonomischen Maus und möglichst auch mindestens einem zusätzlichen Monitor zu verbinden. Der zusätzliche Monitor ist dabei genauso einzustellen, dass er sich in einem perfekten Winkel zur Augenhöhe befindet, wenn der Mitarbeiter auf seinem natürlich ebenfalls optimal ausgerichteten ergonomischen Schreibtischstuhl sitzt.
Diese weiteren sogenannten Peripherie-Geräte lassen sich dann genau so auf dem idealerweise höhenverstellbaren Schreibtisch anordnen, dass es ebenfalls für die Körperhaltung optimal ist. Auf diese Weise kann nicht nur Rückenschmerzen, sondern auch dem RSI-Syndrom (einem schmerzenden Arm) vorgebeugt werden. Das externe Headset, das per Noise Cancelling störende Umgebungsgeräusche reduziert, sollte zudem griffbereit angeordnet sein.
IT-Experten statten Mitarbeiter ergonomisch aus
Sie möchten Ergonomie am Arbeitsplatz in Ihrem Unternehmen umsetzen? Sie benötigen Hilfe bei der Auswahl, Beschaffung und Implementierung der dafür notwendigen IT-Ausstattung? Dann sind Sie bei den einem unserer Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK in den besten Händen!
Die Systemhäuser in unserem Netzwerk haben sich auf Dienstleistungen für kleine und mittelgroße Unternehmen spezialisiert und sind gern beim Thema IT-Ausstattung behilflich. Unsere Fachleute können Ihnen verschiedene Peripherie-Geräte wie Tastatur, Maus und Headset vorstellen, sodass Sie für Ihre Mitarbeiter eine fundierte Entscheidung über Neuanschaffungen treffen können. Auch die Beschaffung und die Anschließende Einrichtunge der neuen Geräte übernehmen unsere Profis gerne. Klingt gut? Dann nehmen Sie doch direkt Kontakt auf!
Weiterführende Informationen:
TÜV, BGHM, TK, RKI, ZDF
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.
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