Ein verschärfter Lockdown mit extremen Kontaktbeschränkungen im Privatleben – angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung macht dieser Schritt wohl Sinn. Aber warum läuft in Großraumbüros so ziemlich alles wie gehabt? Mit #MachtBuerosZu fordern Arbeitnehmer bei Twitter jetzt lautstark das Recht auf Home Office im Lockdown ein.
Wir erklären, was es mit der Macht-Büros-zu-Bewegung auf sich hat.
Politikerin fordert: #MachtBuerosZu
Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder nicht nur eine Verlängerung sondern auch eine Verschärfung des aktuellen Lockdowns beschlossen haben, hat sich die Grünen-Politikerin Laura Sophie Dornheim bei Twitter Luft gemacht – und damit eine ziemliche Welle losgetreten. Sie schreibt darin: „Was für ein Irrsinn, alle sozialen Kontakte zu sanktionieren aber komplett unnötige Pendelei und Ansteckungen in Großraumbüros weiterhin zuzulassen.“
Ihrem Post fügte sie den Hashtag #MachtBuerosZu hinzu, zusammen mit einem Gastbeitrag, den sie für den Tagesspiegel geschrieben hatte. Darin befürwortet sie die Entscheidung der Politik, denn Kontakte zu reduzieren, wo immer es nur geht, sei in der aktuellen Situation schlichtweg lebensnotwendig.
Aber: Was sei mit den mehr als 50 Prozent aller berufstätigen Deutschen, die Bürojobs nachgehen – und von denen große Teile immer noch im Büro vor Ort sind und dort deutlich mehr Kontakte haben? Manche säßen oft ohne Maske mit mehreren Kollegen in kleinen Besprechungsräumen. Sie prangert indirekt an: Warum gibt es kein Bußgeld für Unternehmen, die ohne jede Notwendigkeit auf Präsenzarbeit bestehen?
Twitter-Nutzer stimmen in #MachtBuerosZu ein
Mit dieser Meinung hat sie sozusagen in ein Wespennetz gestochen: Es geht rund bei Twitter. Es häufen sich Twitter-Posts von Arbeitnehmern, die ihre Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema mitteilen. Bei den einen hat der Wechsel ins Home Office mehr oder weniger reibungslos funktioniert; bei den anderen wird dagegen immer noch die Präsenz im Büro eingefordert.
Ein Nutzer schreibt:
„Bei uns müssen Büros besetzt werden, obwohl jeder (Marketing/Vertrieb/Administration) von Zuhause arbeiten könnte. Als Gründe werden unter anderem Solidarität mit der Produktion und ‚ Wir passen ja auf‘ angeführt.“
Ein anderer Nutzer:
„Mein Chef zieht immer noch keine Maske auf, wenn er seinen Schreibtisch verlässt…trotz des Hinweises, dass es Pflicht ist.“
Und noch ein anderer Nutzer:
„Unternehmen und Behörden lassen ihre Angestellten weiter im Büro arbeiten und riskieren damit deren Gesundheit. Ignoranz und Versäumnisse bei der Digitalisierung dürfen keine Ausreden mehr sein.“
Es ließen sich an dieser Stelle noch viele weitere Beiträge nennen, die aktuell unter dem Hashtag #MachtBuerosZu einlaufen. Es ist ganz offensichtlich: Die Forderung nach einem Recht auf Home Office, die bis dato immer wieder verworfen worden ist, hat neuen Aufwind bekommen.
Geht die Forderung nach Recht auf Home Office zu weit?
Es ist aber auch klar: Ein Recht auf Home Office ist für alle Arbeitnehmer schlicht nicht machbar. Die Arzthelferin wird schließlich in der Praxis gebraucht, die Kassiererin im Supermarkt genauso. Bei Büroangestellten sieht die Lage schon wieder anders aus. Die vergangenen Monate haben schließlich eindrucksvoll bewiesen, dass der Geschäftsbetrieb auch mit mobilen Arbeitsplätzen mehr oder weniger problemlos funktioniert. Inzwischen ist sogar die Chefetage in weiten Teilen überzeugt.
Aber eben nicht in allen Unternehmen. Es bleiben die ewigen Skeptiker, die sich gegen den Wandel der Arbeitswelt sträuben – aus welchen Gründen auch immer. Während ein generelles Recht auf Home Office vielleicht grundsätzlich zu weit geht, ist ein Recht auf Home Office im Lockdown beziehungsweise im Ausnahmezustand durchaus eine Überlegung wert.
Zugeben muss wohl jeder: Es erscheint schon etwas paradox, die sozialen Kontakte im privaten Bereich auf eine Person zu minimieren, wenn sich im Berufsleben weiterhin die halbe Belegschaft am Kaffeeautomaten trifft – überspitzt formuliert. Das Infektionsrisiko zu minimieren hat oberste Priorität. Und das schließt auch das Büro mit ein.
#MachtBuerosZu – mit der richtigen Technik
Wer immer noch daran zweifelt, dass das Home Office funktioniert, hat vielleicht noch nicht in die richtige Technik investiert. Denn ist diese einmal angeschafft, klappt es mit dem reibungslosen Arbeiten eigentlich wie am Schnürchen. Zumindest wenn die Internetversorger mitspielen und die Heimarbeitsplätze der Mitarbeiter zuverlässig mit einer Internetverbindung versorgen.
Dabei ist es natürlich verständlich, wenn Unternehmen, in denen noch keine Home-Office-Ausstattung für alle Mitarbeiter vorhanden ist, vor hohen Investitionskosten zurückschrecken. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Sie können Home-Office-Ausstattung auch mieten, häufig sogar mit sehr flexiblen Laufzeiten. Sobald die Pandemie-Situation eine Rückkehr ins Büro erlaubt, kann der Mietvertrag recht kurzfristig gekündigt werden.
Dasselbe gilt für viele Software-Lösungen. Auch die diversen Kollaborationstools, ohne die es bei der digitalen Teamarbeit oft nicht geht, gibt es als Software-as-a-Service und können einfach wieder gekündigt werden. Sofern dies überhaupt noch gewünscht ist, nachdem die Vorteile einmal schmackhaft geworden sind. Sie sehen: Die Vehemenz, mit der das Home Office in manchen Fällen verwehrt wird, ist nicht unbedingt nachzuvollziehen.
IT-Experten richten das Home Office ein
Das trifft vor allem vor dem Hintergrund zu, dass Sie mit der Aufgabe, das Home Office auch für Ihre Mitarbeiter zu ermöglichen, nicht allein dastehen. Versierte IT-Spezialisten unterstützen dabei gern. Zumindest ist das bei den Experten aus dem IT-SERVICE.NETWORK der Fall. Unsere Fachleute beraten Sie gern zu allem Notwendigen rund um die Einführung von Home Office in Ihrem Unternehmen. Das schließt auch eine Beratung zu Mietmöglichkeiten der Home-Office-Ausstattung mit ein. Und wenn das Home Office dann auch in Ihrem Unternehmen möglich ist, schaffen Sie es auch auf die Liste der vorbildlichen Arbeitgeber.
Grundsätzlich bedeutet die aktuelle Situation auch eine Chance für Unternehmen, endlich auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen – bevor es zu spät ist und sie in der Geschäftswelt unwiderruflich abgehängt sind. Denn: Wenn das Jahr 2020 in der Wirtschaft eines gebracht hat, dann ist es die Erkenntnis, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr gehen wird.
Und auch hierbei unterstützen unsere Partner aus dem IT-SERVICE.NETWORK. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten Sie ein umfassendes Digitalisierungskonzept für Ihr Unternehmen, mit dem Sie nicht nur für den zukünftigen Geschäftserfolg, sondern auch für jede Krise gewappnet sind. Nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie sich beraten!
Update vom 21.01.2021: Neuer Beschluss zum Home Office
Die Ministerpräsidentenkonferenz verlängert den Lockdown – und verschärft mit ihrem Beschluss vom 19. Januar 2021 noch einmal einige Regeln. Besonders interessant: der mit „Arbeiten im Home Office“ überschriebene Punkt 8 des Beschlusses. Darin heißt es, dass „Arbeitgeber überall dort, wo es möglich ist, den Beschäftigten das Arbeiten im Home Office ermöglichen müssen, sofern die Tätigkeiten es zulassen“. Die Forderung #MachtBuerosZu ist also offenbar angekommen.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales werde dazu eine zunächst eine Verordnung erlassen, die erst einmal bis zum 15. März 2021 gelten soll. Das Ziel ist es, sowohl die Kontakte am Arbeitsort als auch auf dem Weg dorthin zu reduzieren und damit das Infektionsrisiko zu reduzieren.
Und was, wenn das Arbeiten im Home Office nicht machbar ist? Dann sollen Arbeitsgeber ihren Mitarbeitern medizinische Masken zur Verfügung stellen und flexible Arbeitszeiten einsetzen, um den Berufsverkehr so weit wie möglich zu entzerren. Sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Weiterführende Links:
Twitter, Tagespiegel, Twitter, Vorbildliche Arbeitgeber, Beschluss Ministerpräsidentenkonferenz
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